- Meldungen am Morgen - ---Elli---, 06.04.2004, 09:37
Meldungen am Morgen
--> ~ Nach Angaben aus informierten Kreisen soll sich die Lage am deutschen Arbeits-
markt im März unerwartet schlecht entwickelt haben. Die Zahl der registrierten
Arbeitslosen sei zwar um 93.600 auf 4,55 Mio. zurückgegangen, damit würde
die typischerweise im März einsetzende Frühjahrserholung aber schwächer aus-
fallen als angenommen. Die saisonal bereinigten Zahlen sollen unerwartet stark
um 44.000 gestiegen sein. Die offiziellen Zahlen werden heute um 10 Uhr be-
kannt gegeben.
~ EZB-Vizepräsident Papademos betont, dass die EZB keine Hinweise auf die künf-
tige Richtung ihrer Zinspolitik gegeben hat. Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten
bestätigen nach Papademos Ansicht das Bild eines robusten und sich ausbreiten-
den weltweiten Aufschwungs. Zugleich mahnt Papademos an, dass Deutschland
und Frankreich ihre Zusage vom November zum Abbau der Haushaltsdefizite ein-
halten. Die Sorge der EZB über die anhaltenden Fehlbeträge sei seitdem ge-
wachsen.
~ In seiner ersten großen Rede nach der Kabinettsumbildung der vergangenen Wo-
che hat Frankreichs Ministerpräsident Raffarin bekräftigt, das Haushaltsdefizit
wieder unter die Drei-Prozent-Grenze senken zu wollen. Priorität hätten die Stär-
kung des Wirtschaftswachstums, die Schaffung von Arbeitsplätzen, weitere Steu-
ersenkungen und beschleunigte Privatisierungen. Die Wiederkehr des Wachstums
werde es dann erlauben, auch das Defizit zu reduzieren. Am Wochenende hatte
bereits der neue Finanzminister Sarkozy zugesichert, das Defizit 2005 wieder un-
ter die EU-Defizitgrenze zurückzuführen.
~ Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Dienstleistungsgewerbe der Eurozone blieb im März
etwas hinter den Erwartungen zurück. Im Unterschied zum kürzlich veröffentlichten Industrie-Index, der
im März weiter angestiegen war, korrigierte der Dienstleistungsindex von 56,2 auf 54,4. Der Rückgang des Gesamtindex ist vor allem auf eine Korrektur der zuvor überproportional stark
gestiegenen Geschäftserwartungen zurückzuführen.
Die ebenfalls veröffentlichten Dienstleistungs-PMIs in Deutschland (53,2),
Frankreich (55,9), Italien (55,2) und Spanien (53,9) wiesen einen ähnlichen Trend auf.
~ Auch in Großbritannien korrigierte der Dienstleistungs-PMI um einen Indexpunkt nach unten, blieb
aber insgesamt noch auf einem sehr hohen Niveau (58,7). Weitaus enttäuschender war dagegen die
Entwicklung der Industrieproduktion: sie sank
im Februar erneut (-0,6% gg. Vm.). Damit ist die Produktion seit Oktober letzten Jahres nicht
mehr gewachsen.
~ Die Ungarische Nationalbank (NBH) kürzte am Montag den Leitzins um weitere 25 Bp. auf 12,0%.
Dies war bereits der zweite Zinssenkungsschritt innerhalb von 14 Tagen. Die NBH begründete die
Lockerung vordergründig mit verbesserten Budget- und Inflationsaussichten. Tatsächlich aber dürfte die
jüngste Aufwertung des HUF der treibende Grund gewesen sein. Für die NBH zeichnet sich im weiteren
Verlauf eine schwierige geldpolitische Gratwanderung ab, zwischen dem Bemühen die Aufwertung der
Währung zu bremsen und gleichzeitig die erreichten Fortschritte bei der Inflations- und Defizitbekämpfung
nicht zu gefährden.
~ Die japanischen Frühindikatoren sind im Februar steil auf 77,8 Punkte (nach revi-
dierten 50,0 im Januar) angestiegen. Der Index der gegenwärtigen Lage ist von
80,0 auf 88,9 gestiegen, der nachlaufende Index konstant bei 66,7 geblieben.
~ Das neuseeländische Parlament hat die Gesetzesvorlage verabschiedet, durch die
der Notenbank Mittel zu Devisenmarktinterventionen bereitgestellt werden.

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