- Sonderwirt.Zonen - die Deutschen wollen die Katastrophe, sie können sie haben - Baldur der Ketzer, 07.04.2004, 19:49
- Re: Sonderwirt.Zonen / Quelle? mwT - silvereagle, 07.04.2004, 20:47
- Re: Sonderwirt.Zonen / Schwundort Deutschland - Baldur der Ketzer, 07.04.2004, 22:05
- Re: Ja aber hallo, wo bleibt denn da die Liberalitaet? - Tassie Devil, 08.04.2004, 13:16
- Re: Sonderwirt.Zonen / Quelle? mwT - silvereagle, 07.04.2004, 20:47
Re: Sonderwirt.Zonen / Quelle? mwT
-->Hallo Baldur,
> Da wollen sie also Sonderwirtschaftszonen, in denen offensichtlich hemmendes, unsinniges, kontraproduktives, lähmendes, schwachsinniges Bundes- und Landesrecht nicht mehr gilt, damit es in diesen Oasen wieder anfängt, zu gedeihen.
Wer will das? Zugegeben, der Gedanke hätte schon einiges für sich. Besser ein kleiner Anfang, als gar keiner...
> Sie haben erkannt, daß es diese unsinnigen Gesetze sind, die alles hemmen. Größtenteils jedenfalls.
Vielen Dank für diesen Zwei-Wort-Appendix. ;-) Denn alles kann ja so falsch nicht gelaufen sein, wenn man sich schlichtweg vor Augen führt, dass es letztlich auch den letzten 20 Jahren immer weiter aufwärts gegangen ist. Der"Durchschnittsbürger" kann sich definitiv mehr leisten, um auf der rein materiellen Seite zu bleiben. Zig Millionen haben ihren Beitrag dafür geleistet, ja in Wahrheit sogar hunderte Millionen weltweit (Stichwort internationale Arbeitsteilung).
Dennoch stößt man immer klarer an die Grenzen der alten dirigistischen Politik. Das zu erkennen, kann ein ziemlich schwieriger, schmerzvoller Prozess sein. Das kann auch mal ein paar Jahre dauern - auch mal 20, 30 oder auch 40 Jahre... ;-) Je größer der Druck freilich, umso höher die Lernbereitschaft... ;-)
> Nur, um dann, wenns ohne den Schwachsinn sprießt, dieses idiotische, als falsch erkannte Gesetzeswerk dort wieder einzusetzen, um es erneut abzuwürgen.
> Ja, spinnen die denn total?
Wiederum: Quelle? Was würde das für einen Sinn ergeben? Wenn sich diese Zonen als erfolgreich erweisen, warum sollte nicht das genaue Gegenteil eintreten? Wozu sonst der ganze Aufwand? ;-)
> Da hat man nach zwanzig Jahren permanenten Vergammelns endlich gemerkt, was wegmuß, um wieder Leben in die Bude zu bringen, aber anstatt man das dann generell und im ganzen Lande ausforstet und auf den Müllhaufen der ideologischen Irrtümer schmeißt, überlegt man, ob man nicht zaghaft in einem paar Brennpunkten das mal antestet.
Schau, Baldur, das ist die Lektion, die ich in letzter Zeit von Grund auf lernen musste: Wenn es um die"Gründlichkeit" bzw."Revolutionsartigkeit" von Reformen geht, dann gibt es da ein Stadium, ab welchem das Risiko eines totalen Scheiterns überproportional größer wird. Klar, viele"kleine" Gesetze und VO könnte man sicher von heute auf morgen einstampfen, und kaum jemand würde es merken. Andererseits: All diese Normen hängen irgendwie zusammen, durchdringen sich gegenseitig, begrenzen sich gegenseitig. Je abprupter die Veränderung, umso größer die Gefahr, dass das (höchst komplexe!) Werk von Zahnrädern schweren Schaden nimmt. Stell Dir nur mal vor, man würde von heute auf morgen alle Normen des Konsumentenschutzes (willkürliches Beispiel) aufheben - das würde (in den Konsequenzen) kaum jemand verstehen oder auch nur für richtig halten. Es würden (subjektiv) viel mehr neue Ungerechtigkeiten entstehen, als beseitigt würden.
Das kann doch nicht Sinn und Zweck der Übung sein, oder? ;-)
Nein, hier sind mehrere kleine Schritte (zum Beispiel über einen Zeitraum von vier Jahren, also einer Regierungsperiode) viel erfolgsversprechender. Umgekehrt schliesst das nicht aus, durchaus auch gleich am Beginn den einen oder anderen stärkeren Einschnitt zu vollziehen, den man auch spürt. Dann wäre jedenfalls geklärt, dass man es jedenfalls ernst meint, und nicht endlos alles zerredet.
Wir alle sind das Produkt unserer Vergangenheit. Dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man irrationale, undurchdachte"Radikalreformen" vorschlägt. Solche waren jedenfalls bisher stets zum Scheitern verurteilt. Es mag zwar leicht sein, die"Patentlösung" anonym im Internet zu propagieren - aber wenn man wirklich Hand anlegen soll, und wirkliche Verantwortung übernehmen muss, dann lichten sich die Reihen doch sehr rasch... ;-)
> Das ist so, als würde man in einer Intensivstation einem Erstickenden den Luftschlauch abknicken und mal gucken, ob es ihm was bringen wird, wenn man so einen Liter pro Minute durchläßt - obwohl die Leitung auch 8 oder 20 liefern würde.
Wie auch immer: Entweder liefert die Leitung in der Realität eben nur 7,5 oder vielleicht 8, oder aber das Bild vom"Patienten auf der Intensivstation" stimmt dann doch nicht so akkurat... ;-)
> Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Darüber, was ist, kann man als Mensch aber auch unterschiedlicher Meinung sein.
> Das faßt man nicht mehr. Das ist die Abteilung für ganz durchgedrehte im Tollhaus für Bekloppte.
Ja, das ist unser Baldur, wir ihn alle schätzen. Immer nur raus damit. Das rüttelt auf. Und das soll es auch! [img][/img]
Gruß, silvereagle

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