- @dottore - Silberspike - Turon, 09.04.2004, 20:59
- Re:langfristige Kontrakte sind auch eine Form des Kredits - Theo Stuss, 09.04.2004, 22:02
- Re:langfristige Kontrakte sind auch eine Form des Kredits - MC Muffin, 09.04.2004, 22:27
- Re:langfristige Kontrakte sind auch eine Form des Kredits - Turon, 09.04.2004, 23:43
- Re:langfristige Kontrakte sind auch eine Form des Kredits - MC Muffin, 09.04.2004, 22:27
- Re:langfristige Kontrakte sind auch eine Form des Kredits - Theo Stuss, 09.04.2004, 22:02
Re:langfristige Kontrakte sind auch eine Form des Kredits
-->Dies betrifft nur den Vertrauensverlust den du schilderst. Nach Dottore fallen die Edelmetalle in der Defla, diese Meinung teile ich allerdings nicht.
Wenn Du speziell Edelmetalle ansprichst so könnte man das durchaus noch gelten lassen. Allerdings genau bei Silber muß man doch eher beachten, daß nur eine ganz gravierende depressive Deflation - wie soll ich das nennen -"montäres
Bedürfniss" nach sicherer Währung erweckt.
Im Prinzip kann man darüber streiten wieviel man will, aber für die Silberhausse derzeit spricht keineswegs etwa depressiv deflationäre Stimmung.
Ganz im Gegenteil. Die Knappheit an Silber die hier stets geprädigt wird
und ihre Bedeutung als Mikroelement in zahlreichen Branchen, die Silber zur Herstellung bestimmter Komponenten benötigen, gibt es nicht in dem Ausmaß,
wie häufig dargestellt wird. Ganz im Gegenteil. Für viele Minen lohnt sich derzeit noch nicht in den Markt einzusteigen, auch zu diesem gestiegenem Preis nicht (weil zur selber Zeit die Kosten der Herstellung von Silber ebenfalls
gestiegen sind). Ressourcen durften noch reichlich vorhanden sein, aber
so ein Unternehmen wie z.B.: Polska Miedz S.A die selbst neben Kupfer auch den
Silbermarkt in Polen abdeckt fühlt sich nicht genötigt hier die Produktionsinfrastruktur zu verstärken.
Nun: wir haben ohne Zweifel gestiegene Wirtschaftsaktivität in USA (allerdings wird die Elektronik und all die Sachen wo Silber von großer Bedeutung ist) nicht in USA hergestellt. Deswegen schafft ja USA so wenige Stellen - sie exportiert eigene Arbeitsplätze und importiert die Waren. ;)
Den Preisanstieg bei Silber hat es für Europäer nahezu nicht gegeben wenn man
auf den Eurokurs schaut (genauso wie bei Gold). Der Dollar verlor 1/3 seines Wertes, Gold stieg um 1/3 in Dollars. Bei Silber sieht das etwas besser aus, aber man kann es auf die Unterbewertung abwälzen.
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Viel wichtiger ist für mich persönlich, daß die knappen Silberressourcen immer noch ausreichen, um die globale Nachfrage zu befriedigen. Und man müsse sich mal vorstellen, was nun passieren würde, wenn so einem Unternehmen wie AMD und seinen Lieferanten sowie Herstellern von PC Karten aller Art, plötzlich das Silber ausginge?
Ich denke die würden sogar 50 Euro pro Unze zahlen, auf den Endpreis des PC´s hätten wird dann vielleicht einen Aufschlag von 15 Euro (wenn überhaupt zu zahlen).
Nun aber zu Deiner Meinung: Ich denke es ist völlig umgekehrt. Die Silberbullen
verkennen offenbar, daß die Elektronikartikelhersteller zum Beispiel plötzlich und in einem Schlag vom Markt gefegt wären, wenn es Silberknappheit gäbe.
Nun haben wir aber einen Anstieg des Konsums zu verzeichnen, und der Silberpreis erlebt einen kurzen Spike.
Nun drehen wir das mal um: was würde passieren, wenn wir jetzt zum Beispiel,
die DeDe erleben würden? Dann müßten die Lieferanten der Elektronik zusehen, wie sie in allen Bereichen einsparen die Minen müßten aber zusehen, wie sie überhaupt überleben. Irgendeiner würde ja schon die vermeintlich knappe Ware dann aus eigener Not zu Nachfragepreis verkaufen. Die können einfach nicht den Abnehmern sagen - also Jungs jetzt zahlt ihr uns 15 Dollar pro Unze weil Silber knapp ist. Ganz im Gegenteil - dann würden sie auch zu 4 Dollar liefern - an jedem der kaufen will.
Der Ansatz von Deutsch ist - Silber ist knapp. Der Chart gibt ihm erst dann Recht, wenn Silber bei 50 Dollar innerhalb eines Monats landet, oder wenn ein
ehemaliger Staubsaugerverkäufer bei uns allen an der Tür klingelt und nachfragt, ob wir ihm unsere Silberschmuck und so weiter verkaufen.
Kurzfristige Spikes tauchen immer in solchen Monaten wie jetzt und natürlich es ist nicht auszuschließen, daß Silber irgendwann dann richtig steigt. Erst dann erfahren wir aber, daß Silber wirklich knapp war.
Nur ich schätze mal, daß wir dazu die Jahrhundert-Raylle 2 brauchen noch jeweils jedes Jahr ein zusätzliches Y2004 Bug, Y2005 Bug, und dann einen Bug der quartalweise zuschlagen kann. Dann müßte sich vielleicht noch herausstellen, daß das Silber aus dem Recycling nicht so gutes Silber ist - weil es schlecht leitet ;).
Die Wahrscheinlichkeit, daß wir mit Quartalbugs überhäuft werden und das der Markt darauf reagiert liegt bei Null.
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Solange auf die Marktnachfrage immer entsprechend reagiert wird, ist keine Steigerung zu erwarten.
Auch der Spike von neulich hat einige Shorter aus dem Markt geworfen, und das wird in Zukunft auch weiterhin geschehen,
aber daß der Silberpreis effektiv am Ende so steigt wie es Herr Deutsch meint,
das wird womöglich bei massiver Dollarabwertung sein, Euroabwertung usw. und daraus entstandener Inflation - wo die Leute tatsächlich Silber als sicheren Hafen ansehen.
Und weiter: der Punkt zwei - Monetarisierung des Silbers ist auch so eine Sache.
Für USA und Länder die Silber zur Herstellung benötigen, wäre Währungstausch
in Silbermünzen der sichere Schlag mitten ins Gesicht, und für den Staat selbst ebenfalls weil er dann eine Ware die sowieso knapp ist auch noch weiter verknappt.
Tut man das ausgerechnet in Phasen, wo man sowieso nicht weiß wohin mit den Arbeitslosen?
Das passiert erst, wenn man beschließt das gesamte finanzielle System der Weltwirtschaft zu sanieren und selbst da bezweifle ich ganz stark, daß Du Geld bekommst, das aus Silber nur ansatzweise besteht.
Es wäre Verschwendung pur. Gruß

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