- Die US-Immoblase u. die b.a.w.eher wahrscheinliche Entwicklung der US-Wirtschaft - André, 15.04.2004, 19:48
- Re: Und was machen wohl die GlÀubiger? - dottore, 15.04.2004, 20:47
- Re: Wie das mit den Zinsen lÀuft - siehe nochmals China top-aktuell: - dottore, 15.04.2004, 20:58
- "DANKE" an dottore fĂŒr die interessanten BeitrĂ€ge und Infos. (o.Text) - Eric, 15.04.2004, 21:05
- Realzins und Zinsspread +Asiens Kreditfreude - TESLA, 15.04.2004, 21:07
- Re: Realzins und Zinsspread +Asiens Kreditfreude - - Elli -, 15.04.2004, 21:35
- Re: Realzins und Zinsspread +Asiens Kreditfreude - TESLA, 15.04.2004, 21:59
- Re: Realzins und Zinsspread +Asiens Kreditfreude - - Elli -, 15.04.2004, 21:35
- Re: Und was machen wohl die GlÀubiger? - Die sind noch nicht so weit. - André, 15.04.2004, 22:51
- Re: Und was machen wohl die GlÀubiger? - Die sind noch nicht so weit. - Euklid, 16.04.2004, 07:21
- Re: Wie das mit den Zinsen lÀuft - siehe nochmals China top-aktuell: - dottore, 15.04.2004, 20:58
- Re: Und was machen wohl die GlÀubiger? - dottore, 15.04.2004, 20:47
Re: Und was machen wohl die GlÀubiger?
-->Hi André,
Hass ist kein guter Ratgeber.
Das Problem liegt nicht in den Fed-SĂ€tzen, sondern in den Markt-SĂ€tzen.
Angenommen (vereinfacht): 1 % Fed, GM 2 %, 3 % Hypothek.
Laufzeiten: Fed 3 Monate, Hypothek 1 Jahr.
Inflation: p.a. 10 %.
Die Fed bleibt knochenhart bei 1 %.
Nun gibt es bei der Hausfinanzierung nicht nur Schuldner, die sich freuen. Evtl. steigen die HĂ€user mehr als 10 % und die Schuldner wollen noch mehr cash-out nehmen.
Was machen die GlĂ€ubiger? Sie wĂŒrden die Schulden der Hausbesitzer als Kredite halten, die sie vergeben sollen.
Welcher GlÀubiger vergibt bei 10-%-Inflation nach wie vor Kredite auf ein Jahr zu 3 Prozent, die er selbst (GM) zu 2 Prozent refinanzieren muss?
Er weiĂ: 2 Prozent muss er fĂŒr die eigene Refi abdrĂŒcken. Wenn er weiter 3 % verlangt, hat er 1 % gewonnen.
Er weiĂ allerdings auch, dass er nach einem Jahr (in Kaufkraft) nur 90 % zurĂŒck erhĂ€lt.
Egal wie Du's rechnest: Der Satz den der Hypotheken-GlÀubiger bei der nÀchsten Prolongation (mit und ohne Cash-out) verlangt, muss und wird steigen.
Der Hypotheken-Schuldner muss also laufend mehr (nominell) bezahlen. Das Geld zahlt ihm aber nicht sein Haus (das hat keinen Auszahlungsschalter), sondern er muss es sich auf dem Markt fĂŒr sich beschaffen, also höhere Löhne usw. suchen. Bekanntlich steigen aber erst die Preise (also seine Ausgaben), bevor es zu den Löhnen kommt. Schon sitzt er in der Klemme und wird mugsch.
Sein Haus (im Preis entlang der Infla gestiegen) könnte ihm nur helfen, wenn er es verkauft. Und dann? Soll er in den Wald ziehen oder wird er sich ein anderes Haus kaufen (das dummerweise im selben MaĂe sich verteuert hat)?
Desungeachtet hat der Hausbesitzer auch noch Wertpapiere, Versicherungen, Rentenanwartschaften, 401k usw. Die Wertpapiere fallen ohne Wenn und Aber und die Versicherungen usw. werden zum Nominal ausgezahlt.
Viele StraĂen fĂŒhren zur Verelendung. Aber die ĂŒber die Hyperinflation ist die sicherste dorthin.
Ich darf noch einmal an die Startphase der deutschen Hyperinflation 1918-1922 erinnern und wie sich sogar Aktien (Sachwerte?!) darin entwickelt hatten (Bild vor kurzem hier zu bestaunen).
Metall hĂŒlfe allen nur weiter, wenn alle sich sĂ€mtlicher Aktive entledigen (nur wer sollte sie dann kaufen?), ins Metall gehen und solange in den Wald ziehen bis eine"neue WĂ€hrung" kommt.
Danach kommen sie aus dem Wald heraus und stellen fest, was R.Deutsch auch immer festgestellt hat: Vorher konntest Du Dir fĂŒr 1 Unze Silber ein Brot kaufen und nachher auch eins.
Dass Greenspan in der ZwickmĂŒhle steckt, ist klar. Auch, dass er möglichst Bush die Wiederwahl nicht per Zinsanhebung vermasseln will. Aber was ist Greenspan gegen den Markt, sprich die Masse der GlĂ€ubiger - egal auf welchen FĂ€lligkeiten und ergo unausweichlichen Kursverlusten (und dem dringenden Wunsch, diese zu vermeiden) sie sitzen?
Zieht die Infla also tĂŒchtig an, kommt der Bonds-Crash automatisch daher. Und die Ersparnisse fĂŒr den College-Besuch der Kids sind auch hinĂŒber.
In jeder Infla zahlt der GlĂ€ubiger und weil er das bestens weiĂ, wird er sich wehren. Wer schon die ganze Welt in der Hand von verschworenen GroĂ-GlĂ€ubiger-Cliquen sieht, sollte gerade das in seine Ăberlegungen mit einbeziehen.
Schönen Abend noch + GruĂ!

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