Gestern Abend ZDF Aspekte, falls es jemand gesehn hat...

verfasst von bonjour, 17.04.2004, 12:00

-->....möchte ich hier zu der zu der Darstellung der Versenkung der A.Saxxon im 2.WK durch den Deutschen Hilfskreuzer Widder unter Kapitän Hellmuth von Ruckteschell am 21.8.1940 folgendes sagen:
Es ist falsch, daß v.Ruckteschell die Rettungsboote beschossen hat.
Es ist falsch, daß er keine Überlebenden an Bord nehmen wollte.
Stattdessen verhält es sich vielmehr so, daß v. Ruckteschell die Schiffe des Feindes, auch als der Seekrieg sich durch Eintritt der Alliierten deutlich verschärft hatte,und wenn es für die eigene Sicherheit zu vertreten war, erst gewarnt hat. Das war geltendes Kriegsrecht. Wenn die gegnerischen Schiffe aufgaben, das Funken einstellten usw., wurde nicht mehr geschossen. Es sollten so wenig wie möglich Menschen verletzt oder getötet werden.
Besonders v. Ruckteschell hat darauf geachtet, daß die im Meer schwimmenden Überlebenden gerettet und gut versorgt wurden.
Ich schreibe das hier, weil ich mich gestern abend über die Berichterstattung zu diesen Vorgängen geärgert habe, weil sie nicht stimmt.
Wenn es im Fall der A.Saxxon wenig Überlebende gab, dann nicht, weil Rettungsboote beschossen wurden. Wenn der Gegner zu spät kapitulierte,die Lage falsch einschätzte, gefährdete er seine Mannschaft. So war das damals. Wie ist es heute? Die Frage kann sich jeder selbst beantworten.
Ich weiß es so genau, weil mein Vater auf eben diesem Schiff, der Widder, unter v. Ruckteschell gefahren ist und über v. Ruckteschell und sein Vorgehen anders berichtet hat. Mein Vater war kein Beschöniger des Krieges.
Nachlesen kann man das auch bei Brennecke Deutsche Hilfskreuzer 1939/45, falls es das Buch noch gibt.

Zum Beispiel Seite 458..."Von Ruckteschell überließ das Wrack seinem Schicksal, nachdem er, wie üblich, in den Morgenstunden den Angriffsplatz noch einmal nach Überlebenden abgesucht hatte. Diese letztere Feststellung erscheint uns wichtig, denn v. Ruckteschell hatte in der Tat alles unternommen, um in a l l e n Fällen unmittelbar nach Angriff und Versenkung eines Gegners Überlebende zu bergen, und er war stets, trotz der damit für sein Schiff verbundenen Gefahren, in den Morgenstunden zurückgekehrt, um den Katastrophenplatz noch einmal bei Tageslicht abzusuchen."
Seite 336..."Täglich inspiziren die Schiffsärzte die Gefangenenräume.Auch Wünsche und Anregungen durften bei dieser Gelegenheit vorgebracht werden. Im Lazarett werden die Verwundeten bestens versorgt (die des Gegners!Anm. v. mir).
Schon einigen haben die tüchtigen Ärzte das Leben gerettet und schwere Verwundungen ausgeheilt.Einem englischen Matrosen, dem ein 2cm Geschoß die Vorderzähne wegriß, hat Dr. Schärf sogar ein neues Gebiß angefertigt. Diesen Einzelheiten bei der Rettung, wie auch der Betreuung der Gefangenen wird hier besonderes Augenmerk geschenkt. Was zur Rettung gder Überlebenden getan wurde, was man für die Geafngenen an Bord tat, das geschah auf Hellmuth v. Ruckteschells Befehl!"
Als v.Ruckteschell dann nach dem Krieg aufgrund von merkwürdigen Aussagen für seine angeblichen Kriegsverbrechen verurteilt wurde, haben ihm ehemalige Gegner, Englische Kapitäne, Päckchen ins Gefängnis geschickt, damit er dort nicht hungern mußte.

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• Gestern Abend ZDF Aspekte, falls es jemand gesehn hat... - bonjour, 17.04.2004, 12:00
  • wenn das ZDF über 33-45 berichtet, dann ist es die Regel, dass man - nasowas, 17.04.2004, 13:25
    • Re: was den Deutschen widerfahren ist, war quasi Naturgesetz. - bonjour, 17.04.2004, 15:12
      • Nu ma nich die Pferde durchgehen lassen, ja... - Clarius, 17.04.2004, 22:28
        • Re: Deine Nichte war für mich das Highlight des Tages! (owt) - bonjour, 18.04.2004, 13:47
  • zensierter oder z_onistischer Dödelfunk und bewußt gestreute Kriegslügen - Baldur der Ketzer, 17.04.2004, 14:42
    • Re: Trotz alledem und alledem.. - bonjour, 17.04.2004, 15:02