- Meldungen am Morgen - ---Elli---, 21.04.2004, 10:42
Meldungen am Morgen
--> ~ Der Wirtschaftsweise und Universitätsprofessor Axel Weber soll neuer Bundes-
bankpräsident werden. Auf diesen Vorschlag haben sich Kanzler Schröder und Fi-
nanzminister Eichel gestern ĂĽberraschend geeinigt.
~ Der ZEW-Indikator, der die aktuelle Konjunkturerwartung in Deutschland widerspiegelt, fiel fĂĽr den
Monat April ĂĽberraschend auf 49,7 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit 8 Monaten.
~ Die deutsche Erzeugerpreisentwicklung fiel im März leicht höher aus als vom Markt
erwartet. Die Erzeugerpreise stiegen um 0,6% gg. Vm. und um 0,3% gg. Vj.
(Marktkonsensus: 0,5% gg. Vm. und 0,2% gg. Vj.)
~ Dagegen stiegen die Verbraucherpreise (März) in Grossbritannien nicht mehr so stark. Sie legten im
Monatsvergleich lediglich um 0,2% gg. Vm. zu, anstatt um 0,4% wie vom
Konsensus erwartet worden war. Auch im Jahresvergleich sank die Teuerung auf 1,1% (1,3% im
Feb).
~ Die Handelsbilanz der Eurozone konnte sich im Februar deutlich verbessern. Im Februar stand ein
HandelsbilanzĂĽberschuss von Euro 5,4 Mrd zu Buche. Im Januar hatte der Handelsbilanzsaldo der
Eurozone lediglich bei 1,8 Mrd. (rev.) gelegen. Die Exporte der Eurozone legten im Februar auf 85,9
Mrd. Euro zu (81,2 Mrd. im Jan) und konnten damit ein stärkeres Wachstum verzeichnen als die Importe
in die EU-12 Länder. Sie beliefen sich 80,5 Mrd. Euro (79,4 Mrd. im Jan).
~ Nach Ansicht von EZB-Chef Trichet ist der Preisauftrieb in der Eurozone dank des
starken Wettbewerbs begrenzt. Der Wettbewerb helfe der EZB zunehmend bei
ihrer Aufgabe als Zentralbank, so Trichet. Aufgrund.gewisser Strukturprobleme
in Europa. liege das Wachstumspotenzial der Eurozone unter dem der USA.
~ EZB-Ratsmitglied Mersch betont, dass die EZB angesichts der gemischten Kon-
junktursignale der Eurozone wachsam bleibe, das Bild der graduellen Erholung
sei aber intakt.
~ Auch EZB-Ratsmitglied Quaden bekräftigt dieses Bild und erklärt, dass die Zinsen
im Einklang mit dem Inflations- und Konjunkturausblick der EZB stehen. Der Zu-
sammenhang zwischen Geldpolitik und privatem Konsum sei nicht sehr stark.
~ US-Notenbankchef Greenspan hat sich optimistisch ĂĽber die Entwicklung der US-
Konjunktur gezeigt. Die Preise wĂĽrden langsam anziehen, und das Produktivi-
tätswachstum helfe, die Inflation in Grenzen zu halten. Die im vergangenen Jahr
drohende Deflation sei sämtlichen Indikatoren zufolge kein Thema mehr für die
Fed. Das US-Bankensystem sei in guter Verfassung und in der Lage, mit höheren
Zinsen umzugehen und die Kreditnachfrage zu bedienen. (Die gestrige Rede
Greenspans war dem Thema Banken gewidmet; zur Konjunktur äußerte er sich
nur auf Nachfrage. Heute Nachmittag steht die Lage der US-Konjunktur im Mit-
telpunkt von Greenspans Anhörung vor dem Wirtschaftsausschuss des Senats.)
~ Finanzminister Snow will Deutschland und Frankreich beim G7-Treffen am Wo-
chenende dazu anhalten, mehr fĂĽr das Wachstum ihrer Volkswirtschaften zu tun.
Es sei wichtig, dass die USA nicht der einzige Motor fĂĽr die Weltwirtschaft seien.

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