- Über Polens Verständnis, mutige Sichtweisen und seltsame Interpretationen - André, 29.04.2004, 09:34
- Re: Was für ein Unsinn! - Mr. Smith, 29.04.2004, 11:24
- Re: Was für ein Unsinn! - ruhig Blut Herr Schmidt ;-) - nereus, 29.04.2004, 11:36
- Re: Was für ein Unsinn! - ruhig Blut Herr Schmidt ;-) - Mr. Smith, 29.04.2004, 11:44
- Re: Was für ein Unsinn! - ruhig Blut Herr Schmidt ;-) - nereus, 29.04.2004, 11:36
- Der Typ kommt nicht zufällig aus Oberschlesien, oder? - Turon, 29.04.2004, 11:30
- @Turon OT - Rene, 29.04.2004, 11:44
- Re: Der Typ kommt nicht zufällig aus Oberschlesien, oder? - Euklid, 29.04.2004, 11:50
- Die Judenfrage in PL - Rene, 29.04.2004, 12:59
- Re: Die Judenfrage in PL - Euklid, 29.04.2004, 13:04
- MwSt Rechnung für Anfänger - Rene, 29.04.2004, 13:33
- Re: MwSt Rechnung für Anfänger - Euklid, 29.04.2004, 15:24
- MwSt Rechnung für Anfänger - Rene, 29.04.2004, 13:33
- Re: Die Judenfrage in PL - Euklid, 29.04.2004, 13:04
- Der typische polnische Jude - Turon, 29.04.2004, 19:22
- Re: Der typische polnische Jude - Karl52, 29.04.2004, 21:01
- Die Judenfrage in PL - Rene, 29.04.2004, 12:59
- Re: Der Typ kommt nicht zufällig aus Oberschlesien, oder? - Karl52, 29.04.2004, 14:58
- Hier meine Antwort - Turon, 29.04.2004, 19:15
- Re: Hier meine Antwort - Karl52, 29.04.2004, 20:38
- Hier meine Antwort - Turon, 29.04.2004, 19:15
- Kommt NICHT aus Oberschlesien ;) - Turon, 29.04.2004, 19:37
- ... Die Türkei passt jedenfalls besser nach Europa als Russland *LACH* (o.Text) - LenzHannover, 01.05.2004, 01:47
- Re: Was für ein Unsinn! - Mr. Smith, 29.04.2004, 11:24
Hier meine Antwort
-->Hi Karl
>Moin Turon,
>die Angst davor, die Entscheidungsfreiheit als Staat zu verlieren, ist nach fünf Teilungen des polnischen Staatswesens in der jüngeren Geschichte nachvollziehbar.
>Selbst der von mir ansonsten sehr geschätzte Carl von Clausewitz, Oberst im Generalstab des Preußischen Heeres, Mitarbeiter der Generale Gneisenau und Scharnhorst (Preußische Heeresreform vor den Befreiungskriegen) und des Freiherrn vom und zum Stein, Verfasser des"Vom Kriege", ein opulentes Oeuvre über die Theorie des Krieges, hat Polen als ein nicht existenzberechtigtes Staatenwesen bezeichnet.
Und eben solche Aussagen sind den polen durchaus ein Dorn in Auge, auch wenn sie von Einzelnen stammen, reagieren Polen darauf nicht besonders besonnen - zumal die Einflüsse der fremden Mächte in Polen derzeit wieder radikal zunehmen. Amerikanische Berater wollen das Schulsystem Polens an eigenes anpassen, wobei ich persönlich behaupte polnisches Schulsystem, so wie er seit dem zweiten Weltkrieg gewesen ist, ist vollkommen korrekt - baut auf Allgemeinbildung auf und läßt einfach die Hinterwelter Mentalität ausmerzen.
Das ist in Polen immer noch notwendig, und wird es auch noch weitere 100 Jahre tun.
Polen wissen zu wenig über sich selbst, und bewundern am meisten das, was woanders herrscht. Ohne zu begreifen, daß jeder seines Glückes Schmied ist.
>Polen hat zwischen den Teilungen seine Kraft immer wieder aus der katholischen Kirche gezogen, wie ganz analog die diversen Ethnien auf dem Balkan unter osmanischer Herrschaft aus der Orthodoxie resp. aus dem Islam.
Der Einfluss der katholischer Kirche in freiem Polen schwindet. Es mehren sich konträre Stimmen die kirchenkritisch sind, und das ist ganz sicher nicht
auf paar Köpfe zurückzuführen, sondern auf die Masse. Die Kirche hat in Polen entscheidend am Einfluß verloren insbesondere in den Großstädten. Ich persönlich bin seit über 25 Jahren Gegner und Kritiker der polnischer Kirche, da die Kirche uns immer lehrt unseres Schicksal dem Gott anvertrauen, d.h.:
eigenes Schicksal nicht in eigene Hand zu nehmen. Obendrein kommen da ein paar Kirchenskandäle, wie zum Beispiel die Zwangsräumung eines Kinderdorffes in Wronki, weil irgendein Bischof sich daran erinnert haben soll, daß das Gebäude
ein Eigentum der Kirch sei.
In einem Dorf unterhalb von Lodz, wurde auf einem Friedhof, der unter die katholische Kirche gehört, ist folgendes passiert ein 15-jähriges Mädchen fuhr mit Eltern zu diesem Friedhof. Dort ist während des Besuches ein Ast abgebrochen, und hat das Mädchen getroffen.
Da es nach polnischen Recht (und auch generell überall) die Kirche in diesem Falle klar zu Verantwortung zu ziehen ist, hat sich sowohl die örtliche Kirche
geweigert Schadensersatz zu leisten, und der Bischoff dieses Bezirks hat ebenfalls behauptet, es wäre nicht Sache der Kirche. So kam es, daß die Kirche im Anschluß ein Besuch eines Gerichtsvollziehers erlebte und der Priester hat versucht die Bewohner zu organisieren. Das mißlang gründlich. Alles Indizien dafür, daß sich die Polen gegen die kirchliche Frechheit stemmen.
Nun meine ich, daß unseres Land die Kirche nur braucht um den berüchtigten Schulterschluß der Bevölkerung miteinander gegen Unterdrücker zu organisieren. Das hat weitreichende Tradition. Der Überfall der Schweden wurde deswegen erfolgreich abgewendet, weil die Schweden das Kloster in Tschenstochau (Czestochowa) angegriffen haben. Bis dato hat man ja sich nicht gegen Schweden organisieren können.
Die Kirche ist in gewissen Sinne ein Kern des polnischen Nationalbewußtseins. Aber die Kirche hat einflußmäßig in Polen keinerlei große Symphatien mehr.
Wer also behauptet, Polen seien zu 90% unkritisch katholisch - der stammt nicht von dieser Welt, oder hat keinerlei Kenntnisse. Wir empfinden es vorwiegend peinlich, wenn ein Priester 10 neue Passats der örtlicher Polizei ersteinmal mit seinem heiligen Wasserchen besudeln muß. Und das auch noch als Ereignis im Fernsehen gezeigt wird.
Dann gibt es noch einen sehr fragwürdigen Sender namens Radio Maria. Daß es ein Kirchensender ist, sollte jedem bewußt sein. Einschaltquoten stammen meistens aus Milieu der Dorfsenioren. Niemand in der jüngerer Bevölkerung tut sich diesen Mist an.
Polen sind bei weitem nicht mehr so rückständig, wie man das so gerne aus schlessischen Münden hört.
Ich bin ansonsten weltoffen, aber bei der Polarisierungsversuchen aus schlessischen Münden - die meistens Polen gegen Deutsche und umgekehrt aufbringen, habe ich wirklich was gegen.
Wenn man typische Schlesier wirklich klassifizieren will, dann ist das verhältnismäßig einfach. Stammtischkumpels in Weltmeisterstimmung.
Es gehört viel dazu eine Abneigung zu unterdrücken, aber hier muß ehrlich eingestehen, ich versuche es erst gar nicht. Ich mag die Schlesier nicht und das basiert einfach auf weitreichender Erfahrung mit dieser ethnischer Gruppe. Ich wohnte zuerst in der Wolfsburger Ecke. Dort haben Schlesier einen Hochburg nach dem anderen. Und ihre Sitten und Schlägereien haben sie ja gleich mitgenommen.
So passierte, daß jedwede Schlägereien zwischen Polen und Russen eigentlich auf die Kappe der Schlesier gehen (Stammtischkumpels in Weltmeisterstimmung).
Da aber Deutsche zwischen Polen und Schlesier kaum unterscheiden, kriegten wir das in die Schuhe geschoben. Wir provozieren die Russen, wir verwandeln die Treffen der Rußlanddeutschen in ein Eklat der Volksminderheiten.
Während man in Polen sporadisch so etwas zwischen Polen auch erlebt, ist es in der Ecke Gleiwitz, Katowitz und so weiter ganz normale Erscheinung.
Es gibt gebildete Schlesier die sich davon distanzieren, aber sie sind in hoffnungsloser Unterzahl. Die Oberschlesier (weil von denen an sich die Rede ist), sind die berüchtigten Streitsüchtigen. Sie sind gegen Polen, wenn sie zu Polen gehören und gegen Deutschland, wenn sie zu Deutschland gehören.
Es ist auch die lauteste Ecke Polens - und extrem empfänglich auf deutsche Extremorganisationen.
Sie sind faktisch ein Problem Polens der sich so nirgendwo in polnischen Grenzen wiederholt. Ein Streit zwischen Polen und Kaschuben (Region Dirschau bis nahezu an meinen Wohnort) ist so gut wie nie eingetreten. Genauso wenig hört man von Streitigkeiten zwischen Polen und deutscher Minderheit, oder in südlichen Teil Polens zwischen Polen und Goralen. Wir kommen selbst mit Ukrainern wesentlich besser klar als mit Schlesiern.
Und unter Schlesiern ist ja nicht ganzes Schlesien gemeint, denn die Schlesier aus Wroclaw, oder Raciborz, oder generell die gesamte westsüdliche Ecke ist verhältnismäßig ruhig. Von der Ecke Oberschlesien kann man das aber überhaupt nicht behaupten. Und kurioserweise werden ausgerechnet diese Leute meistens in Deutschland um Meinung gefragt. Aber es sind selbstherrliche Schreihälse - das polenseigene Israel ;).
>Allerdings bitte ich darum, Geschichte nicht nur einsetig zu sehen; nach der letzten Neugründung Polens 1916 (ich hoffe, es ist die letzte, ich habe Freunde in Polen) waren nicht alle Gedanken dort deutschfreundlich, wobei die Gedanken bekanntlich frei sind.
Das läßt sich nicht verheimlichen, Fakt ist - Polen gehen gegen Deutsche wirklich auf Distanz. Aber ich kann Dich trösten. Diese Sprüche alá - jetzt muß ich für die Mörder arbeiten - so etwas stammt aus Münden von wirklichen Vollidioten. Mein Stiefgroßvater zum Besipiel wurde als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt. Bevor er und sein Arbeitgeber tägliche Dienste verrichtet haben, haben sie ersteinmal morgenfrüh zusammen nach Mädels Auschau gehalten die sich freizügig geduscht haben. ;) Das war in Deutschland um 1941.
Von den ganz derben Witzen von damals, die mir mein Stiefgroßvater zu meiner Bewunderung auf Deutsch erzählt hat ganz zu schweigen.
Es gibt Kleinigkeiten die zwistschörend sind, allerdings kannst Du getrost mir glauben, daß ich keineswegs den Polen die dort solchen Mist erzählen kein Kontra gebe. Es sind aber wirklich nicht viele.
Viele bewundern Euch auch, für die Organisation - für Fairness, aber de facto
ein Abstand ist ganz klar vorhanden und ich weiß nicht was passieren sollte, damit es sich ändert.
>Gruß Karl
>PS: Die Zeit, wo wir uns europaweit die Köppe eingehauen haben, sollte vorbei sein. Wenn dann noch die Achse Paris-Berlin-Moskau wiederbelebt werden kann, geht der vermeintlichen Weltmacht der verzweifelten Staaten von Amerika der Arsch auf Grundeis.
Mir brauchst Du das gar nicht zu erzählen. Die Achse wird eines Tages kommen, diejenigen die das nicht verstehen, das sind unsere washingtonbezahlten Politiker, die allerdings langsam aber sicher merken was gespielt wird. Sie wissen aber auch, daß sie nicht mehr ohne Gesichtsverlust einfach sich aus der Allianz verabschieden können - und ich nehme an, ihre Dienste für Amerika
wurden entsprechend aus den schwarzen Kassen des weißen Hauses entsprechend
finanziert. Für uns ist das kein geheimnis, daß es nur auf diese Schiene hätte laufen können. Schließlich stellte sich die Polens Regierung gegen das Volk und gegen Anstand, als es der Allianz beigetreten ist. Nun merken sie aber langsam,
daß sie beschissen wurden. Denn die 10 Milliarden Dollars die USA Polen an Investitionen versprochen hat, sind ersteinmal in 5% Höhe erst erfolgt. ;)
Grüße

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