- Meldungen am Morgen - ---Elli---, 03.05.2004, 09:58
Meldungen am Morgen
--> ~ Die Bundesregierung hat Berichte zurückgewiesen, wonach sie ihren Sparkurs
aufgeben und der Förderung des Wirtschaftswachstums Vorrang geben will. In
mehreren Berichten hatte es zuvor geheißen, die Koalitionsspitzen hätten in ei-
ner vertraulichen Runde die Abkehr vom bisherigen Konsolidierungskurs ver-
einbart. Demnach solle es keine weiteren Einsparungen im Sozialbereich mehr
geben. Zur Debatte stehe stattdessen ein Milliardenprogramm für Bildung und
Innovation. Zur Finanzierung sollen Vermögenswerte herangezogen werden,
die sich schnell veräußern lassen, wie die Goldreserven der Bundesbank sowie
Aktien der Deutschen Telekom und der Post.
~ Unterdessen berichtet der Focus, dass die Bundesregierung auch 2005 mit
einem Verstoß gegen das EU-Defizitkriterium rechne. Deutschland und Frank-
reich wollten sich gemeinsam um eine Aussetzung des Stabilitätspaktes bemü-
hen. Unterhändler würden bereits an einer solchen Initiative arbeiten. Offiziell
hatte die Bundesregierung noch am Freitag bekräftigt, im Jahr 2005 erstmals
seit drei Jahren wieder unter der Grenze zu bleiben.
~ Die deutschen Einzelhandelsumsätze fielen im März gegenüber dem Vormonat erneut überraschend
schwach aus. Sie sanken um 1,9% gg. Vm. In einer breiten Abgrenzung lagen die Umsätze damit in Q1 um gut 2% unter
dem Niveau von Q4 2003.
~ Die erste Schätzung für die April-Inflationsrate in der Eurozone ist mit 2,0% gg. Vj. etwas höher
ausgefallen als erwartet.
Im Februar hatte die Jahresteuerung noch bei
1,7% gelegen. Diese Entwicklung ist auf einen negativen Basiseffekt zurückzuführen: Im letzten Jahr ist
der Ã-lpreis im April deutlich gefallen, wohingegen er im diesjährigen April ungefähr auf das Niveau von vor
dem Irak-Krieg gestiegen war.
~ Die spanische Wirtschaft präsentiert sich weiter robust. Der Einzelhandel verzeichnete im März
ein kräftiges Umsatzwachstum, die Absatzzahlen lagen um 9,7% über dem Niveau des Vormonats. Auch
im Vergleich zum Vorjahr konnte der Einzelhandel mit 7,1% weiter zulegen (Vormonat: 6,7%). Dies ist ein
Indiz dafür, dass die Attentate vom 11. März die spanische Wirtschaft wohl weniger belastet haben als
befürchtet.
~ Die französische Arbeitslosenquote blieb im März mit 9,8% unverändert auf ihrem Vormonatsniveau, die
Zahl der Arbeitslosen sank allerdings leicht um 3.000 auf 2,674 Mio.
~ Der EU-Sentimentindex, der das Wirtschaftsvertrauen von Unternehmern und Verbrauchern in der
Eurozone misst, stieg im April rd. einen halben Indexpunkt auf 96,6 an.
Zur Aufwärtsbewegung trug insbesondere das Unternehmervertrauen bei, welches sich um 2
Indexpunkte verbessern konnte. Das Verbrauchervertrauen verharrte dagegen auf dem Vormonatsniveau.
~ Entsprechend fielen auch die nationalen Preisdaten in Italien und Frankreich aus. So stiegen die
Verbraucherpreise in Italien nach vorläufigen Berechnungen im April um 0,2% gg. Vm. bzw. 2,3% gg. Vj..
also entsprechend der Ergebnisse in den 13 berichtenden Städten, die am Donnerstag ihre Preisdaten
veröffentlicht hatten. In Frankreich kletterten die Erzeugerpreise im März um 0,5% gg. Vm. (0,1% gg. Vj.)
nach oben. Auch hier machte sich der gestiegene Ã-lpreis, aber auch der schwache USD bemerkbar.
~ Der Präsident der tschechischen Zentralbank, Tuma, warnt, dass steigende In-
flation dazu führen könnte, dass sich die Zinsen früher als bislang erwartet von
ihrem Rekord-Niedrigniveau entfernen müssen.
~ Der Chicago-Einkaufsmanagerindex hat sich unerwartet stark von 57,6 Punk-
ten im März auf 63,9 Punkte im April verbessert. Die Beschäftigungskompo-
nente stieg von 49,2 auf 50,9. Der Index der Auftragseingänge kletterte von
60,4 auf 65,1. Die bezahlten Preise legten von 75,7 auf 76,1 Zähler zu.
Großinvestor Buffet erklärt, er habe seine „Wette gegen den US-Dollar“ ange-
sichts des ausufernden US-Handelsdefizits erhöht.
~ Die Bank von Japan wird ihre expansive Geldpolitik nach Aussage von Noten-
bankgouverneur Fukui trotz der wachsenden Anzeichen einer Konjunkturerho-
lung vorerst beibehalten.

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