- Rot-Grün spart wie verrückt: 47 Mrd. Euro neue(!) Schulden in 2004 - JoBar, 04.05.2004, 09:37
- Keine Sonne - Zandow, 04.05.2004, 11:02
- Das ehemalige Land der Dichter und Denker:"wahl-o-dingens-mat" - Mat72, 04.05.2004, 11:38
- Re: Keine Sonne - Easy, 04.05.2004, 18:51
- Keine Sonne - Zandow, 04.05.2004, 11:02
Keine Sonne
-->Hi JoBar,
also ich sehe für den Staatshaushalt keine Sonne mehr. Und dies aus zwei Gründen:
1. Die Spitze der Macht ist von Wählerstimmen abhängig."Wir müssen die Leistungen des Staates kürzen..." tönte der Kanzler noch vor kurzem, mit dem Ergebnis ständig sinkender Umfragewerte der SPD. Die Regierungsparteien MÜSSEN ihren Wählern all die 'sozialen Wohltaten' geben, die sie haben wollen. Geschieht dies nicht, landet man flugs in der Opposition. Diese Wohltaten können jedoch nur aus Steuern finanziert werden. Die Steuereinnahmen werden aber sinken, weil:
2. Am 19.4. erschien in der Tageszeitung"Die Welt" (ja, ich lese Springer-Presse) ein hochinteressanter Artikel zu Pensionslasten bei Dax-Firmen. Die Finanzierungslücken bei Pensionsverpflichtungen in Relation zum Börsenwert betragen bei Thyssen-Krupp 98,3% (7615 Mio absolut), Lufthansa 87,4% (4632 Mio), bei Volkswagen 77% (11431 Mio), bei Daimler-Chrysler 56% (19183!) und bei RWE 54,3% (11797 Mio) und und und... D.h., daß bei D-C z.B. eine Halbierung des Aktienkurses eine Pensionsverpflichtung von 100% des Börsenwertes bedeutet. Diese Verpflichtungen können dann nur noch aus dem laufenden Geschäft aufgebracht werden. Keine rosigen Aussichten letztenendes auch für die Steuereinnahmen.
"Damit stehen die meisten deutschen Unternehmen vor ähnlichen Herausforderungen wie die öffentlichen Rentenkassen. Die Pensionsverpflichtungen an ehemalige Mitarbeiter oder künftige Pensionäre wachsen den Gesellschaften schlicht über den Kopf. Denn viele Firmen haben nicht genug Geld zurückgestellt, um die Versprechungen auf lange Sicht zu erfüllen." (Welt, 19.4.)
Ergebnis: Da die Steuereinnahmen für die Wohltaten nicht ausreichen, die Regierungsmacht aber erhalten werden soll, muß über Schulden finanziert werden.
Doch: Steigen die Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden, kommt es in endlich bestimmbarer Zeit zum Bankrott. (Martin/Lüftl-Theorem)
Doch Rettung scheint nah: Letzten Samstag knallten die Böller (besonders schön auf Malta) bei der EU-Erweiterung. Auf www.wahl-o-mat.de (eine"Entscheidungshilfe" zur Findung der eigenen Wählermeinung, betrieben von der Bundeszentrale für politische Bildung) werden 30 europapolitische Thesen zur Wahl gestellt. Eine davon lautet: 'Anstelle der nationalen Beiträge darf die EU eine eigene Steuer erheben'. Stück für Stück wird so die europäische Bevölkerung auf die Einführung einer zentralen EU-Steuer vorbereitet. Auf diese werden dann Anleihen gezogen.
Also: Der Staatsbankrott dauert noch a bissl, zu verhindern ist er allerdings nicht. Keine Sonne über FM Eichel.
Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>

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