- Daily Reckoning/ Deutsch - Sorrento, 07.05.2004, 09:27
Daily Reckoning/ Deutsch
-->Hallo,
mit etwas Verspätung (sorry) kommt der gestrige Daily Reckoning:
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I N V E S T O R ' S D A I L Y
Der E-Mail-Dienst für Investoren, Ausgabe vom 6. Mai 2004
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* Angstcocktail drückt den Dax
* US-Konjunkturdaten
* Hochtief rauscht in die Tiefe
*"In" und"out"
* Die Irrelevanz von Alan Greenspan
* Die französische Zentralbank will Gold verkaufen
* Partygespräche
* Über den Investor Verlag
* Empfehlen Sie"Investor's Daily" weiter
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Donnerstag, 6. Mai 2004
Angstcocktail drückt den Dax
von Jochen Steffens
Das war wieder so ein Tag, an dem man als Intraday-Trader, der auf eine Gegenbewegung setzt, auf ganz üble Weise, jedes Mal ins Messer gelaufen wäre. Ich für meinen Teil war zum Glück beschäftigt, ich weiß nicht, wie es mir ansonsten ergangen wäre. Nach den uneinheitlichen Vorgaben aus den USA musste man eigentlich heute mit nichts Schlimmeren rechnen - eigentlich...
Gut der Ã-lpreis ist sehr hoch, übrigens mittlerweile auch in Euro aus der Range gelaufen. Natürlich stand die EZB-Sitzung an, aber bitte, wirklich keiner hatte mit einer Zinsveränderung gerechnet. Klar, die US-Arbeitsmarktdaten standen an, nur, der wirklich interessante Wert, die neu geschaffenen Stellen, werden erst morgen erwartet.
Und was macht der Dax? Er steht im Tief mit fast 2 % im Minus, nachdem er sauber und ganz langsam, dafür um so nachhaltiger, stetig weiter nach unten gelaufen ist.
Jetzt eine Minute vor den US-Zahlen erkenne ich erneut einen Bodenbildungsversuch. Dabei hat er bereits 5 Bodenbildungsversuche hinter sich und alle nach unten abgebrochen. Nun, ein paar Minuten vor den Arbeitsmarktdaten hat er mit 3940 Punkten ein weiteres"vorläufiges" Tief markiert. Ich kenne solche Tage, an solchen Tagen hält man lieber die Füße still und wartet was passiert.
Es war diesmal ein ganzer Cocktail von Nachrichten, die dem Dax keine Chance ließen einen Boden zu finden. Die flauen Vorgaben aus den USA und der Ã-lpreis belasteten. So richtig ernst wurde es um 12:00 Uhr als die Industrieaufträge veröffentlicht wurden. Statt wie erwartet anzusteigen, ging der Auftragseingang saisonbereinigt um 0,7 % zurück. Kein schönes Signal für Deutschland. Für den Dax ein Schlag in die Kniekehle.
Nach der EZB Entscheidung, die Zinsen unverändert zu lassen, sackte der Dax noch etwas tiefer in die Knie. Hatte da wer insgeheim doch mit einer Zinssenkung gerechnet? Und zum Schluss war es die Angst vor den Konjunkturzahlen - machte Summa Summarum knapp 2 % Abschlag.
Na, dann bin ich mal gespannt, was gleich die Amis machen. Die Amis sind meistens etwas optimistischer.
Insgesamt geht es nun um den US-Arbeitsmarkt. Sollte sich hier eine radikale Verbesserung abzeichnen, dann wird ein baldige Zinserhöhung in den USA wahrscheinlicher. Auch wenn manche Leute meinen, eine Zinserhöhung hätte gar nicht so gravierende Auswirkungen, ich kann Ihnen versprechen, sie wird es haben.
Es ist ganz einfach und logisch zu begründen. Durch die niedrigen Zinsen im letzten Jahr und die damit verbundenen Liquidität, die die Märkte quasi überschwemmte, ist wirklich alles gestiegen: Anleihen, Aktien, Gold, Rohstoffe, der Euro. Alles schön im Einklang. Das ist etwas sehr, sehr seltenes an den Märkten. Normalerweise verhalten sich einige dieser Anlagen eher konträr, das heißt, steigen die Aktien, sinken die Anleihen, oder kommt es zu politischen Komplikationen, fallen die Märkte und Gold steigt.
Man sollte sich einfach klar machen, dass diese normalen und eigentlich auch logischen Prozesse durch die ungeheure Liquidität geradezu überschwemmt wurden. Die Flut riss alles mit sich. Nur werden diese Mechanismen nicht immer ausgeschaltet bleiben. Sobald die Zinsen wieder angehoben werden, wird die Liquidität eingeschränkt, die Flut ebbt ab, und dann werden auch die einzelnen gegeneinander wirkenden Faktoren wieder zu Tage treten.
Ich vermute, dass die letzten 4 Monate seit Anfang des Jahres nichts anderes ist, als eine Phase, in der sich die gleichgeschalteten Trends versuchen voneinander abzukoppeln. Ein Zeichen dafür: Selbst so sichere Aktien, die sich über die Baisse gut gehalten haben, wie Vossloh, die Depfa Bank, Puma und Adidas befinden sich in einer Konsolidierungsphase. Es ist einfach im Moment kein klarer Trend mehr zu finden.
Ich denke, die Trends werden sich nun abspalten. Die fundamental gerechtfertigten, werden sich von den liquiditätsgetriebenen Trends trennen. Natürlich kann ich noch nicht"sicher" sagen, welches dieser Marktsegmente nun wieder seinen Trend aufnimmt und welche Trends zu Ende gehen (obwohl ich habe da so Vermutungen). Genauso wenig wie ich sicher sagen kann, wie lange dieser Trennungsprozess andauern wird. Eins kann ich aber wirklich sicher sagen: Die Ursache wird eine Zinserhöhungsphase in den USA sein, denn dadurch wird die Liquidität eingeschränkt. Wer Ihnen etwas anderes erzählen will hat schlichtweg keine Ahnung.
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Donnerstag, 6. Mai 2004
US-Konjunkturdaten
von Jochen Steffens
Die Zahl der Erstanträge ist auf 315.000 zurückgegangen. Erwartet
wurden 335.000 neue Anträge nach zuvor 340.000 (revidiert von
338.000). Im Mittel sind wir damit so im Bereich von 330.000
Arbeitsplätze, das passt zur allgemeinen Lage.
Die Arbeitsproduktivität ist saisonbereinigt und annualisiert um 3,5 %
gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 3,5 % nach zuvor 2,6 %.
Wenn man sich diese beiden Zahlen anschaut, könnte man davon ausgehen,
dass uns morgen die Zahl der neu geschaffenen Stellen positiv
überraschen sollte. Erwartet werden 168.000-170.000 neue
Arbeitsplätze, das ist eine moderate Schätzung, die also
wahrscheinlich deutlich übertroffen wird.
Ich sehe gerade, auch der 6. Bodenversuch ist gescheitert - was für
ein Tag. Ich bin gespannt wo es endet. Dabei sind die Amis gar nicht
so schlecht in den Tag gestartet. Na wer weiß, vielleicht geht es in
den USA nun genauso weiter wie beim Dax...
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Donnerstag, 6. Mai 2004
Hochtief rauscht in die Tiefe
von Jochen Steffens
Deutschlands größter Baukonzern Hochtief konnte im ersten Quartal
seinen Vorsteuergewinn (Ebt) um 3,6 % auf 31,5 Mio. Euro steigern. Die
Bauleistung ging um 4,1 % auf 2,7 Mrd. Euro zurück. Der
Auftragseingang konnte hingegen um 0,5 % auf 3,9 Mrd. Euro zulegen.
Der Auftragsbestand lag sogar mit 18,3 Mrd. Euro 22,4 % über dem
Vorjahreswert.
Eigentlich keine schlechten Zahlen. Das Problem: Die australische
Tochter Leighton musste das gesamte Ergebnis der ersten drei Monate
für eine ungeplante Risikovorsorge aufwenden. Hintergrund sei unter
anderem der Brand in einem Kohlebergwerk sowie Probleme bei zwei
Hochbauprojekten in Melbourne und Sydney.
Trotz dieser Probleme bekräftigte Hochtief die Prognose für das
Gesamtjahr 2004. Analysten zeigte sich enttäuscht von den Zahlen und
der Nachricht. Es kam zu Herabstufungen. Hochtief brach zeitweise um
über 19 % auf 18,20 Euro im Tief ein.
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Donnerstag, 6. Mai 2004
"In" und"out"
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Heute war ich auf dem Weg nach Madrid, und dabei habe ich über Warren
Buffett nachgedacht.
Was würde Warren Buffett tun, fragte ich mich.
Aber was ich wirklich bemerkenswert fand, war nicht, was Warren
Buffett tut - sondern das, was jeder andere tut.
Was Buffett tut, das scheint komplett normal zu sein; was jeder andere
tut, das scheint haarsträubend zu sein.
Buffett sucht gute Unternehmen und kauft diese dann. Wenn er keine
guten Unternehmen zu einem günstigen Preis finden kann, dann kauft er
gar nichts. Dann behält er sein Bargeld und wartet, bis er einen guten
Deal findet.
Im seltenen Fall - den es im gesamten Leben dieses Mannes niemals
zuvor gegeben hat -, dass sogar das Halten von Bargeld in dieser
Währung Risiken birgt, dann tauscht er es in eine andere Währung.
Aktuell traut Buffett dem Dollar nicht... aus den gleichen Gründen,
die wir hier im Investor's Daily schon oft beschrieben haben. Also hat
Buffett ein Drittel seines Geldes in ausländische Währungen getauscht
- so als ob er meinen Rat befolgt hätte.
Während ich nichts Außergewöhnliches bei dieser Handlungsweise von
Warren Buffett sehe, raubt mir das, was ich bei den anderen Anlegern
sehe, den Atem.
Kein Investor der menschlichen Geschichte hat jemals soviel Geld durch
Investieren verdient wie Buffett. Er ist der zweitreichste Mann der
Welt, und er hat jeden Cent davon verdient, ohne jemals schwitzen zu
müssen oder eine Stechuhr zu betätigen. Er hat nichts erfunden. Er
schreibt keine Lieder. Er war nie Fußball-Profi, arbeitete nie an der
Wall Street und kandidierte nie für ein öffentliches Amt. Seine Hände
und sein Verstände sind - soweit ich das weiß - sauber.
Was für ein besseres Vorbild könnte ein Investor wollen?
Und dennoch sind selbst Raucher mehr in Mode. Wie Marlboro-Zigaretten
und gute Manieren ist auch Buffett nicht mehr"in". Der Mann aus Omaha
ist nicht mit dem Zeitgeist mitgegangen. Er hat keine Hedgefonds
gegründet. Er hat keine Hypothek auf sein Haus aufgenommen. Er hätte
alle neuen Google-Aktien kaufen können, aber er hat sich diese
Gelegenheit entgehen lassen.
Wenn man den durchschnittlichen Investor fragen würde, was er denn von
Warren Buffett hält, dann würde er ihm sicherlich Tribut zollen. Aber
wenn man denselben Investor mit dem aktuellen Rat von Buffett
konfrontieren würde, dann würde er den ignorieren.
Und Sie, liebe(r) Leser(in)?
Mein persönlicher Geschmack ist noch weniger mit der Zeit gegangen als
der von Warren Buffett. Ich mag keine Cherry Coke, und ich lese auch
nicht die Washington Post (obwohl ich Amerikaner bin). Aber ich halte
an den Ansichten von Warren Buffett fest wie an zu engen Krawatten;
die werden schon wieder in Mode kommen, wenn der Dollar fällt und
Google auf den Boden der Tatsachen zurückkommt.
Während ich darauf warte... hier ist unser Mann an der Wall Street,
der manchmal richtig und manchmal falsch liegt... aber immer ein
Trendsetter der Mode ist - Eric Fry:
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Donnerstag, 6. Mai 2004
Die Irrelevanz von Alan Greenspan
von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York
Alan Greenspan wird es niemals müde, seine eigene Irrelevanz zu
zeigen... nachdem er am Dienstag mehrere Stunden lang mit seinen
Kollegen von der Fed gesprochen hatte, da verkündeten sie (übersetzt
in verständliches Deutsch), dass die Fed in den nächsten Monaten mit
Zinserhöhungen beginnen würde.
Sollte das irgendjemanden interessieren? Am US-Anleihenmarkt steigen
die Renditen bereits jetzt. Die Rendite der 10jährigen
US-Staatsanleihen ist auf 4,54 % gestiegen. Das ist ein dramatischer
Anstieg gegenüber der Rendite von 3,68 %, die sie noch vor weniger als
zwei Monaten hatten.
An den Devisenmärkten ist der Dollar stark gefallen, gegenüber allen
größeren Währungen - und der Euro hat dadurch ein 4-Wochen-Hoch von
über 1,21 erreicht. Der Rückgang des Dollarkurses hat ein paar
Goldkäufer inspiriert, denn das gelbe Metall ist das erste Mal seit
einer Woche über die Marke von 390 Dollar je Feinunze gestiegen.
Ich war letzte Woche in Los Angeles. Das ist die Stadt meiner Jugend.
Des Teils meiner Jugend, der sich im Alter unter 30 abgespielt hat.
Ich tauschte meinen Anzug (von Brooks Brothers) gegen bequeme Kleidung
(von Billabong), ich erholte mich 2 Tage in Santa Monica und fuhr dann
nach Pasadena, um dort den 80. Geburtstag meines Vaters zu feiern.
Das Wetter war das gesamte letzte Wochenende wirklich spektakulär...
und auf der Montana Avenue fuhren in glänzendem Sonneschein jede Menge
Ferraris, Maseratis und andere Automobil-Exoten. Aber die Sonne
spiegelte sich auch auf den vielen Einkaufswagen, die die obdachlosen
Männer und Frauen der Stadt in den Nebenstraßen herummanövrierten...
Santa Monica ist auf jeden Fall eine wunderbare Stadt... ich fand sie
genauso verlockend wie in den 1980ern, als ich das letzte Mal dort
gelebt hatte.
Ich führte einige interessante Gespräche - siehe dazu mein zweiter
Beitrag unten!
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Donnerstag, 6. Mai 2004
Die französische Zentralbank will Gold verkaufen
von unserem Korrespondenten Bill Bonner, derzeit in Madrid
***"Was hat er schon davon?" fragte mich ein Kollege, als wir uns
über Warren Buffett unterhielten.
"Der Mann verdient soviel Geld, aber er lebt in einem trostlosen Haus
in einer trostlosen Stadt, zusammen mit seiner trostlosen
Haushälterin. Er könnte doch zumindest nach London ziehen und ein
bisschen leben. In seinem Alter... auf was wartet er da noch? Seine
ganze Geschichte ist ganz schön traurig... sie zeigt doch, wie
wertlos Geld eigentlich ist, wenn man keine Idee hat, was man damit
machen kann..."
*** Vor rein paar Wochen waren die Franzosen in den Finanznachrichten.
James Grant berichtet:
"Am 14. April ließ die Banque de France eine Bombe platzen. Das erste
Mal seit Napoleon - so wird gesagt - plant sie, Gold zu verkaufen,
vielleicht 16 % ihrer Bestände. Die französische Zentralbank hat
beobachtet, dass Gold keine Zinsen zahlt (wann hat sie das
herausgefunden?). Sie wird deshalb laut eigenen Angaben einen Teil
ihres Goldschatzes in 'ein lukrativeres Investment' eintauschen."
Ich werde die französische Zentralbank beobachten; denn ich wüsste
gerne, welches Investment lukrativer als Gold sein soll.
Ich erinnere mich daran, dass es die Franzosen waren, die - wenn auch
indirekt - das System des heutigen Goldstandards begründeten. Gehen
wir zurück in die 1960er: Damals versprach die US-Regierung noch, 35
Dollar gegen eine Feinunze Gold einzutauschen.
Damals bemerkte Charles de Gaulle, dass die amerikanischen
Staatsausgaben ein wenig aus dem Ruder liefen - wie aktuell auch.
Damals war Lyndon B. Johnson Präsident, und er setzte auf"Guns and
Butter", also auf Militärausgaben UND Konsum. De Gaulle war skeptisch.
Er hatte Amerika davor gewarnt, sich zu sehr in Vietnam zu engagieren.
Und er sah, dass der Dollar einen"Kollateralschaden" erleiden würde,
egal, wie der Vietnamkrieg ausgehen würde."Was die USA dem Ausland
schulden, das bezahlen sie - zumindest teilweise - mit Dollarnoten,
die sie einfach selbst drucken können", beobachtete er.
De Gaulle verlangte Gold. Jetzt hat Amerika wieder eine"Guns and
Butter"-Administration in Washington. Und dieses Mal verkauft die
französische Regierung ihr Gold.
Aber de Gaulle hatte Recht. Gold war 1965 unterbewertet. Verglichen
mit dem Dollar ist der Goldpreis seitdem um mehr als Faktor 12
gestiegen. Ich denke, dass Gold immer noch unterbewertet ist... oder
schon wieder... und dass die Franzosen bald hoffen werden, dass de
Gaulle noch leben würde.
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Donnerstag, 6. Mai 2004
Partygespräche
von unserem Korrespondenten Eric Fry
Zurück nach Kalifornien (siehe mein Beitrag oben)!
Samstagmorgen traf ich mich mit in Santa Monica mit ein paar meiner
alten Freunde, um am Strand Volleyball zu spielen. Diese Gruppe von
über 40jährigen Volleyball-Kumpels spielt immer noch mehrere Male die
Woche, und sie sind immer noch sehr gut... auch wenn die Gespräche
zwischen den Spielen dramatischer gealtert sind als das Spielniveau.
Niemand sprach mehr über"Mädchen" und"Parties". Stattdessen
tendierten die Gesprächsthemen zum Aktienmarkt und zu Zinssätzen.
"Hey, ich hab Dich bei CNN gesehen", sagte mir einer meiner
Mitspieler."Glaubst Du wirklich, dass der Anleihenmarkt Probleme
hat?"
"Ja, das sieht so aus", antwortete ich.
"Also denkst Du, dass die Inflation zurückkehrt?"
"Tja, das ist es, was der Anleihenmarkt zu sagen scheint", so meine
Antwort."Ich wiederhole nur die Botschaft, die uns der Anleihenmarkt
gibt. Die Rendite der 10jährigen Staatsanleihen ist von 3,7 % auf
4,5 % gestiegen, in nur ein paar Wochen. Also scheint der
Anleihenmarkt Inflation zu sehen, auch wenn das Greenspan nicht tut."
"Was ist dann mit dem Immobilienmarkt?" fragte ein anderer Freund, der
Immobilienmakler ist."Ich meine, der Immobilienmarkt in Los Angeles
ist wirklich heiß gelaufen. Glaubst Du, dass steigende Zinsen das
ändern werden?"
"Keine Ahnung, das solltest Du mir sagen", antwortete ich."Du bist
der Experte für den Immobilienmarkt. Ich bin nur ein Journalist. Beim
Investor's Daily spezialisieren wir uns darauf, das Offensichtliche in
den Mittelpunkt zu stellen. Die zukünftige Richtung, die die
Immobilienpreise nehmen werden, ist nicht offensichtlich. Aber es ist
offensichtlich, dass steigende Zinsen nicht HILFREICH sein werden für
weiter steigende Immobilienpreise... los, lasst uns noch eine Runde
spielen!"
Unser letztes Spiel endete gegen Mittag, und danach sprang ich schnell
mal ins dreckige Wasser, trocknete mich ab, stieg dann in meinen
Mietwagen und fuhr nach Pasadena, zur Geburtstagsparty meines Vaters.
Der Ortswechsel führte zu keinem dramatischen Wechsel der
Gesprächsthemen. Das Thema"Zinsen" und"Immobilienmarkt" kam auch bei
dieser Party auf. Ein Teil des"Problems" war, dass ein Teil der Gäste
meine Artikel und Fernsehauftritte bei CNN kennt. Als ich abends auf
die Party kam, da schrie der erste Gast direkt:"Eric... wow! Super,
Dich zu sehen; das ist schon so lange her... ich lese immer, was Du
schreibst... glaubst Du wirklich, dass unser Immobilienmarkt ein
Problem hat?"
"Ich weiß nicht. Was denkst Du?" kam meine Antwort.
"Nun, steigende Zinsen können wahrscheinlich nicht gut sein für die
Immobilienpreise", meinte der Gast.
"Da kann ich nicht widersprechen", sagte ich."Wie ist der
Shrimps-Cocktail?"
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