- Meldungen am Morgen - ---Elli---, 14.05.2004, 12:06
Meldungen am Morgen
--> ~ Das deutsche BIP fiel im 1. Quartal ĂŒberraschend stark aus. Es verzeichnete ein Wachstum von
vorlÀufig 0,4% gg. Vq. (Konsensus: 0,3% gg. Vq.). Im vierten Quartal hatte
der BIP-Zuwachs bei 0,3% (revidiert) gelegen. GestĂŒtzt wurde das deutsche Wirtschaftswachstum durch
den starken Anstieg des ExportĂŒberschusses. Negative Wachstumseffekte gingen dagegen von der
schwachen Binnennachfrage aus. Sie konnten aber durch die positiven Exportergebnisse aufgefangen
werden.
~ Die EZB sieht sich durch die Wachstumsdaten des ersten Quartals in ihrer
zuversichtlichen Konjunkturerwartung bestÀtigt und verfolgt weiter eine
neutrale Geldpolitik. EZB-PrĂ€sident Trichet erklĂ€rt, dass die Risiken fĂŒr die
PreisstabilitÀt ausgeglichen sind, und bezeichnet das aktuelle Zinsniveau als
angemessen.
~ Wie erwartet ist das Ergebnis der deutschen SteuerschÀtzung, dass im öffentlichen Haushalt eine
LĂŒcke von EUR 10-11 Mrd. Euro klafft. Diese soll durch eine höhere Neuverschuldung geschlossen
werden. Wegen der labilen Konjunktur scheiden Sparmassnahmen oder Steuererhöhungen aus. Damit
könnte die Nettokreditaufnahme von rd. EUR 29 Mrd. auf rd. EUR 40 Mrd. steigen
~ Auch in Italien sorgte die Entwicklung des BIP im ersten Quartal fĂŒr eine positive Ăberraschung.
Das italienische BIP wuchs wie in Deutschland um 0,4% gg. Vq. Der Marktkonsensus war
dagegen von einer Stagnation ausgegangen. Wie in Deutschland wurden auch hier zunÀchst keine Details
veröffentlicht. Diese folgen in den kommenden Wochen und sollte dann die genaue Entwicklung der BIP-
Komponenten in den LÀndern klÀren.
~ Die Industrieproduktion in Italien sank im MĂ€rz um 0,4% gg. Vm. und fiel damit unerwartet schwach
aus (Konsensus: +0,4% gg. Vm.). Deutlich rĂŒcklĂ€ufig war im MĂ€rz v.a. die
Produktion von Energie und Zwischenprodukten. Negativ dĂŒrften sich die Streikwellen in den vergangenen
Wochen in der Automobilindustrie wie auch in der Luftfahrtbranche auf die Industrieproduktion ausgewirkt
haben.
~ Die EU-Staaten haben einen Durchbruch im Streit ĂŒber die EinfĂŒhrung einer
einheitlichen Zinsbesteuerung Anfang 2005 erreicht. Luxemburg hat Zuge-
stÀndnisse zum Schutz seines Bankgeheimnisses erhalten, so dass das Land
vermutlich genauso wie die Schweiz behandelt werden wird.
~ Die EU-Kommission hat weitreichende deutsch-französische PlÀne zur Har-
monisierung der Unternehmenssteuern in Europa zurĂŒckgewiesen. Der Steu-
erwettbewerb zwischen den Staaten sei legitim. Die Kommission habe nicht
vor, VorschlĂ€ge fĂŒr Mindeststeuern vorzubereiten. Die angedachten freiwilli-
gen Vereinbarungen ohne die NiedrigsteuerlÀnder machten wenig Sinn.
~ Tucker (Bank von England) erwartet einen weiteren Anstieg der britischen
Inflation. Der Leitzins von 4,25% gebe noch immer expansive Impulse, so
das Notenbankmitglied.
~ Die Ratingagentur S&P sieht keinen Grund, das positive LĂ€nderrating Chinas
zu verÀndern. Eine harte Landung der Konjunktur sei zwar nicht auszu-
schlieĂen, eine weiche Landung sei aber bei einem erwarteten Wachstum
von 7-8% wahrscheinlicher.
~ Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass das starke
Wachstum der Weltwirtschaft den globalen Ă-lbedarf in diesem Jahr auf den
höchsten Stand seit 16 Jahren treiben wird.

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