- Warum Deutschland auch immer mehr zum Absurdistan verkuemmert: Klartext - kizkalesi, 17.05.2004, 09:45
- Re: Warum Deutschland auch immer mehr zum Absurdistan verkuemmert: Klartext - Easy, 17.05.2004, 11:28
Warum Deutschland auch immer mehr zum Absurdistan verkuemmert: Klartext
-->Hallo,
hier ein paar gravierende Feststellungen bzw. Auszuege eines intereressanten Interviews mit dem Unternehmer H.R. Wöhrl(die Betonung liegt auf dem Begrifff u n t e r n e h m e n), der zuletzt die bankrotte Deutsche BA fuer einen symbolischen Euro übernahm, und dabei ist, ihr zureuck auf den Erfolgssweg zu verhelfen.
aws.
kiz
"....ist es denn nicht auch ein Erfolg, wenn man fast 700 Mitarbeitern zehn Monate lang die Arbeitsplätze erhält? Allein hiermit haben wir der deutschen Sozialkasse Zahlungen für fast 700 Berufsjahre erspart. Das wäre doch was fürs Bundesverdienstkreuz, oder?
WamS: Ihr Ernst?
Wöhrl: Aber nein! Ich habe kürzlich eine Umfrage gesehen, die mich wirklich schockierte. Da hat man Arbeitnehmer, die neu von einem Unternehmen eingestellt wurden, das aber nach einem Jahr in Konkurs ging, gefragt:
Wie beurteilen Sie diesen Arbeitgeber?
Die möglichen drei Antworten waren:
"Okay, er hat es probiert."
"Na ja, da kann man nichts machen."
Und:"Unverantwortlich! So kann man nicht mit Menschen umgehen."
Wie glauben Sie, ist das Ergebnis ausgefallen?
WamS: Mehrheitlich Nummer drei?
Wöhrl: Genau. Es waren sogar 75 Prozent! Das muss man einmal sacken lassen.
Da geht jemand das unternehmerische Wagnis ein, möglicherweise nichts zu verdienen, vielleicht sogar Geld zu verlieren, und schafft mit diesem Mut Arbeitsplätze. Diese unternehmerische Leistung aber wird in diesem Land, von diesem Volk überhaupt nicht anerkannt. Aber wenn Sportler wie Michael Schumacher 50 Millionen im Jahr verdienen, dann ist das offenbar in Ordnung. Genauso wie der Kauf irgendeines Fußballspielers für eine Millionensumme. Aber wehe, VW-Chef Pischetsrieder erhält höhere Bezüge. Dann kommt ein Aufschrei der Empörung. Ich frage Sie: Wer tut mehr für dieses Land, für unsere Volkswirtschaft? Der Fußballspieler oder der Konzernchef?
WamS: Reden wir von Verweigerung?
Wöhrl: Wir reden von der Angst, etwas Falsches zu tun, die dazu führt, nichts zu tun.
WamS: Nennen Sie ein Beispiel.
Wöhrl: Nehmen Sie einmal die angestellten Geschäftsführer irgendeines Unternehmens: Auch wenn viele mit Begeisterung arbeiten - ohne einen Blick ins Gesetzbuch entscheiden die nichts. Warum? Weil man den Unternehmern in diesem Land den Schneid abgekauft hat. Wenn man Manager vor den Kadi zerrt, weil sie vielleicht etwas Ungesetzliches getan haben - und die Betonung liegt auf vielleicht -, dann treibt man sie auch in die Verunsicherung. Als Folge fragt sich jeder: Wo liegt mein Risiko, und wie kann ich es begrenzen? Das nimmt den Mut.
WamS: Deutschland - ein Land von Hasenfüßen?
Wöhrl: Eher ein Land, das von Berlin aus ins wirtschaftliche Abseits regiert wird. Aber Hauptsache, wir haben genügend Verordnungen und Gesetze. Und genügend öffentliche Aufmerksamkeit noch für den letzten unsinnigen Kommentar von irgendwelchen Hinterbänklern. Politik in Deutschland, das ist leider zu oft nur Machterhalt, pure Effekthascherei und wilder Aktionismus. Inhalte interessieren hier doch niemanden mehr.
WamS: Sie sind zynisch!
Wöhrl: Ich bin ehrlich.
Wer das ganze Interview lesen moechte, kann diese Seite anklicken.
http://www.wams.de/data/2004/05/16/278451.html?s=1
<ul> ~ hier das ganze Interview in der Wams</ul>

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