- Wie konnte Bayern den Staatsbankrott abwenden? - dottore, 15.05.2004, 17:47
- Re: Das mit Bremen ist nicht nett. Hat es doch die höchste Millionärsdichte. (o.Text) - Easy, 15.05.2004, 18:10
- Re: Das mit Bremen ist nicht nett. Hat es doch die höchste Millionärsdichte. (o.Text) - Boyplunger, 15.05.2004, 23:46
- Wie die Finnen, Schweden und Dänen ihren Staatshaushalt saniert haben - Helmut, 16.05.2004, 11:33
- Re: Wie die Finnen, Schweden und Dänen ihren Staatshaushalt saniert haben - dottore, 16.05.2004, 14:26
- Re: der Staat geht dennoch nicht bankrott - Fremdwort, 16.05.2004, 17:54
- Re: Und ob! - dottore, 16.05.2004, 19:06
- Re: dringend Begriffe klären! - Fremdwort, 16.05.2004, 21:04
- Re: Meine sind völlig klar - dottore, 17.05.2004, 12:19
- Re: nein, verwendest sie anders, aus idealistischer Sicht - Fremdwort, 17.05.2004, 14:35
- Re: Meine sind völlig klar - dottore, 17.05.2004, 12:19
- Re: dringend Begriffe klären! - Fremdwort, 16.05.2004, 21:04
- Re: Und ob! - dottore, 16.05.2004, 19:06
- Re: der Staat geht dennoch nicht bankrott - Fremdwort, 16.05.2004, 17:54
- Re: Wie die Finnen, Schweden und Dänen ihren Staatshaushalt saniert haben - dottore, 16.05.2004, 14:26
- Re: Das mit Bremen ist nicht nett. Hat es doch die höchste Millionärsdichte. (o.Text) - Easy, 15.05.2004, 18:10
Re: Meine sind völlig klar
-->>Glaubs mir bitte einfach: es hat was mit meinem Zeitbegriff zu tun. So kannst du es nicht betrachten und es wird unmöglich verständlich.
In der Ã-konomie geht's nicht ums"glauben", sondern um den schlichten Fakt Termin.
>Mehrwert = Umsatz - (alle) Kosten http://www.mlwerke.de/me/me16/me16_101.htm#K08
Deinen Marx-Lenin kannste stecken lassen. Umsatz minus Kosten = Ertrag.
>Die Amis sind nicht in der Lage, auf eigenem Territorium die zum Kapitalerhalt notwendige Menge an Mehrwert zu produzieren. Daher auch der Zwang zur Globalisierung.
Den Zwang zur Expansion gibt's seit es den Kapitalismus (Kettenbrief) gibt und diesen seit es Staatsmachtsysteme (Abgabenterminsetzer) gibt. Die Globalisierung ist nichts anderes als der Versuch, die berühmten Nachschuldner zu finden.
>Sie wären sonst definitiv pleite, weil sich kein Rad mehr drehen würde.
Pleite gehen nicht"die", sondern immer nur einzelne und dies schön der Reihe nach (Kettenbrief rückwärts).
>"Pleite" hier bitte etwas relativieren - sie könnten auch zum Sklavenhalterstaat mutieren
Und wie finanziert sich der Sklavenhalter?
>und finanziell noch bilanztechnisch gut dastehen.
Ja, viele stehen noch sehr gut da. Kann sich aber rucki, zucki ändern.
>Aber es wäre kein Fortschritt mehr.
Was soll denn"Fortschritt" sein? Im 70-km-Stau stehen? Zur Leistungskraft des Kapitalismus in seiner expansiven Phase siehe übrigens das Kommunistische Manifest. Da waren die Jungs gut drauf, weil sie jede Menge Neu- und Nachschulnder finden konnten.
>Wieder unmöglich. Das Problem ist die Verteilung des Eigentums.
Uralt-Kamelle. Das wird schon noch umverteilt - wie x-mal vorher auch in der Geschichte. Frage nur: Wo kommt die Macht her, das zu bewerkstelligen?
>Wird daran nichts geändert, schafft eine Währungsreform rein garnichts, es würde sich weiterhin kein Rad drehen.
Das Eigentum ist ein Macht- und Staatsderivat. Bleibt der Staat, bleibt das Eigentum, ob"privatisiert" oder staatlich. Der erste Eigentümer war immer die Staatsmacht - wie hätte sie es sonst besichern können, wenn nicht mit ihrem Waffenmonopol?
>Dumping gabs. Eine DDR war für ihre Größe wohl Exportweltmeister, wenn man das nicht in DM sondern Quanten geleisteter Arbeit betrachtet. Allerdings alles ca. 50% unter vergleichbarem Wert.
Und dennoch ging die DDR unter - wie das?
>>Derivate sind kein Kapital.
>Was, wenn kein Finanzkapital, dann? Es sind bunt bedruckte Zettel, die sich gegenseitig decken. Produziert wird damit nix im eigentlichen sinne.
Derivate auf Zetteln? Zeig doch mal einen.
>>>Es ist die Verwaltung der von der Erde bereits exportierten Entropie von 200 - 350 Jahren Kapitalismus.
>>Kapitalismus gibt's durchgehend seit 5000 Jahren.
>Sachwertökonomie ja, Kapitalismus mit dem ihm eigenen Merkmalen würde ich das nicht nennen. Die Merkantilwirtschaft war doch kein Kapitalismus.
Und ob. Einfach mal die Standardliteratur lesen, z.B. Heckscher. Oder sind für Dich Staatsbetriebe ("Manufakturen")"un"-kapitalistisch?
>>Ich werde mir Mühe geben, in diesem Fall nicht zur"ganzen Welt" zu gehören. Viele andere auch, egal wie und womit.
>Ich sicherlich auch. Aber wir sind ja auf dem besten Weg dahin. Ich bin mir sogar recht sicher, dass die Finanzblasen nicht platzen werden.
Dann schau Dich mal um. Heute ist wieder mal Schau-Tag.
>>Klar kannst Du kapitalismusfrei wirtschaften. Dazu musst Du nur den Staat beseitigen. Viel Vergnügen.
>Er stirbt ab --> siehe Argentinien.
Ach, die haben Armee und Polizei aufgelöst?
>>Warum wird die Ware hergestellt, wenn sie per Zeitablauf verliert? Um den Verlust zu betrachten? Der Zweck ist der Zeitpunkt.
>Sorry, das machen Kapitalisten nunmal. Sie verwalten ausschliesslich den Wertverlust und meinen, es wäre Kapital und etwas wert.
Du verwechselst Aktiva mit Passiva. Der Kapitalist muss die Passivseite bedienen, sonst geht er unter. Und mit nicht abgesetzten Waren geht das schlecht.
>Hier gehts um exportierte Entropie, nicht den Preisverfall!!
Lass' stecken. Entropie wird auf keinem Markt der Welt gehandelt oder gepreist.
>Es geht darum, dass die in Waren investierte Arbeitskraft kontinuierlich verfällt und nicht steigt.
Was heißt denn das schon wieder? Entweder der Umsatz deckt die Kosten oder nicht.
>>Ja, deshalb gibt's so schlanke Gegebenheiten wie Wertberichtigungen oder Abschreibungen. Mal in ein Handbuch Bilanzen I schauen. Danke.
>Klar - jetzt legen wir mal diese betriebswirtschaftlichen Dinge auf die VW um.
Seit wann bilanziert eine VW? Da ist nix mit"umlegen auf".
>Je höher dein Kapital, desto höher auch die Abschreibungen, desto höher auch der dafür erforderliche Mehrwert, irgendwo auf der Welt von irgendjemand eingestrichen und weitergereicht.
Seit wann streicht jemand die Abschreibungen ein? Erklär's doch mal anhand einer x-beliebigen Bilanz.
Jahr I:
Aktiv (Fabrik usw.) = 1000. Passiv (Kapital) = 1000.
Jahr II:
Aktiv = 900, Verlust (Abschreibung) = 100. Passiv = 1000.
>>>Die Profitrate des Kapitals ist also eine tendenziell kontinuierlich fallende.
>>Selbst wenn: wer ginge jemals pleite? Selbst bei Profitrate Null muss kein Kapitalist schlecht schlafen. Das tut er nur, wenn er eine unangenehme Passivseite hat. Aber das hatte schon Marx nicht kapiert. Der hat sich das"Kapital" als Aktivum vorgestellt, was es mitnichten ist. Aktiv steht das Vermögen - wörtlich: Was die Bude (Kapital passiv)"vermag".
>Nix da, das kann er garnicht. Wenn er keinen Profit macht,
Wie schön, dass auch Du den Profit aktiv verbuchst. Bitte nochmals Handbuch zu Rate ziehen.
>macht das die Konkurrenz und er nur den zweiten.
Auch bei der Konkurrenz wird der Profit nicht aktiv verbucht.
>Bzw. den ersten, der pleite geht, weil die Konkurrenz besser ist. Profitrate null wäre ja glatt AWT.
Pleite gehen kann nur, bei dem Passiva >Aktiva.
>Hier rede ich über den von dir oben genannten Zeitpunkt. Jede Ware hat klar einen Gebrauchswert. Das andere steht oben.
So was wie"Gebrauchswert" gibt's nicht. Drück mal einen in Euro und Cent aus.
>Letztendlich sind Menschen übrig, die einfach nicht im"Wert" verfallen wollen und somit nicht in diese Ã-konomie und ihre Logik passen --> Arbeitslose und Co.
Leider, mon cher, gibt es auch einen Markt und ergo Preis für Arbeit aller Art. Das nennt man Lohn. Zusätzliche oder höhere Löhne können nur per zusätzlicher Verschuldung gezahlt werden. Es gibt keinen Unternehmer, der eine Schatztruhe im Keller hat. Wollen sich die Unternehmer nicht verschulden, fallen alle Preise und Löhne automatisch. Das nennt man deflationäre Depression.
>Nein, hier rede ich vom abstrakten, gesellschaftlichen Gebrauchswert.
Was soll das sein?
>Dieser ist objektiv, nicht subjektiv.
Ach ja, und wer legt den fest? Die Volksversammlung? Ein staatliches Wertfeststellungsbüro?
>Subjektiv ist nur seine Preisbestimmung. Ein Brot bleibt aber ein Brot und gibt x Kalorien ab --> dieser Gebrauchswert ist quantifizier- und damit vergleichbar.
Kalorien sind vergleichbar. Aber welche Kalorie ex welchem Material wieviel kostet und wie ausgepreist wird, hat damit nichts zu tun. Warum nicht von Kaviar leben? Warum nicht von Nudeln? Von Soja? Viele leben von Reis. Und siehe da: In Japan ist er - wg. Subventionen - so ziemlich am teuersten. Hat Zucker einen Wert? Zigaretten? Schnaps oder Billig-Chianti von der Tanke?
>>>Auch lebender Dinge. Pflanzen müssen angebaut und geerntet werden, ehe sie eine Wertform darstellen.
>>Na ja. Was heißt denn"Wertform"? Wer bestimmt das?
>Na der Markt doch:-)
Der Markt bestimmt keine"Werte". Auf dem gibt's nur Preise.
>Sobald du damit einen Tausch gegen z.B. Geld machen kannst, handelt es sich bei der Pflanze um eine Wertform. In freier Wildbahn ist sie keine.
Warum gehe ich Pilze sammeln? Walderdbeeren? Was ist mit Honig aus Tannenspitzen?
>>>Das einzige Wesen, was also Werte schafft, ist der Mensch.
>>Ach was. Schreibe ich einen schlechten Artikel, der nicht gekauft wird - was habe ich dann"geschaffen"? Einen Wert?
>Verdrehung. Ich schrieb nicht, dass du nicht in der Lage bist, keinen zu erschaffen.
Christian Heese ist 39. Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeitslos. Spricht 5 Sprachen. Steht in der Münchner Innenstadt, Pappschild um den Hals"Suche Arbeit, dazu die Telefon-Nummer". Ich nähme ihn sofort, als Gärtner und Chauffeuer für 1000 Euro p.m. plus Kost und Logis. Das will er aber nicht - und nun? Soll ich eine Flugzeugfabrik bauen?
>Ich schriweb, das es nicht Erdöl oder Bergziegen sind, die dafür sorgen, dass es Waren gibt, deren Gebrauchswert man (ab-)nutzen kann.
Erdöl keine Ware? Dafür wird aber viel bezahlt. Staatsanteil am Preis ex Bohrloch in Kuwait ca. 95 Prozent. Und nun? Bergziegen stehen in jedem Zoo. Die Besucher zahlen Eintritt. Und nun?
>>Ja, der bekannte Marx'sche Unsinn. Lass' doch alles auf Null gehen - was passiert? Nichts. Ist alles Kapital runter gewirtschaftet (siehe DDR 1989) kommt entweder ein lieber Nachbar und baut es wieder auf - oder die Leutchen müssen wieder auf den Acker oder in den Wald, Holz holen.
>Das ist ein Propagandamärchen, das sich hartnäckig hält.
Hast recht. Der Kapitalstock der DDR war echt Weltspitze. Für Schlaglöcher-, Kohleöfen-, Dampfloks-, Rost-, Bruchruinen- und überhaupt alle Morbiditäts-Freaks.
>Die Realität sieht völlig anders aus, lass dir bitte nicht so einen Bären aufbinden und informier dich gründlichst darüber. Mein alter Betrieb bsplw. produziert fast unverändert seit dem. Das ist bei weitem nicht der einzige.
Ja, ich hatte auch einen solchen Betrieb. Zuletzt VEB Wolle und Zellstoff. 1990 habe ich noch die Fensterscheibe fotografiert, die ich 1944 dort eingeschmissen hatte. Betrieb längst geschlossen, die letzten Produkte wurden per Pferdefuhrwerk zum Bahnhof gekarrt (Gleisanschluss leider verrottet). Das waren noch"Werte".
>>>Im Extremfall ist das Kapital so groß, daß der erzielte Mehrwert gerade dessen Werterhalt gerecht wird.
>>Schön wär's - siehe nochmals DDR.
>Was war da?
Abgewirtschafteter Staatskapitalismus. Vgl. Dresden 1990 und Hiroshima 1990 (beide 1945 komplett zerstört). Die Sozialisten kapieren das Phänomen des Wirtschaftens unter Schuldendruck nicht - das ist Kapitalismus.
>>>An dieser Stelle ist nicht nur ein weiteres wachsen unmöglich, durch den damit verbundenen Geldverfall
>>Warum"verfällt" denn da das"Geld"?
>Weil es sich vermehrt selbst deckt. Es wird Geldkapital. Dafür existieren Zinsverpflichtungen z.B., aber es erzielt keinerlei Wirtschaftsleistung.
Zinsverpflichtungen kann nur einer ohne zusätzliche Wirtschaftsleistung verstreichen lassen: Meister Staat.
>>>aufgrund der in sich geschlossenen Geldtheorie eines stabilen Geldkreislaufes entfallen dadurch Neuinvestitionen und neue Arbeitsplätze können nicht entstehen.
>>Abeitsplätze heißt ja wohl: Ein anderer bezahlt Dich, damit Du von wieder anderen das kaufen kannst, was Du zum Leben brauchst.
>Nicht ganz korrekt. Er bezahlt mir den um seinen Profit reduzierten Teil meiner Lohnarbeit.
Also Firmen, die keinen Profit machen, beuten demnach niemanden aus? Das sind dann wahre Karitativ-Bomber. Und wer pleite macht, hat nicht nur den Mehrwert bei seinen Lohnsklaven belassen, sondern ihnen noch was von seinem"Kapital" zugesteckt?
Große Frage nur: Wie geht das - ein Passivum zu verschenken?
>In der Regel reicht es, dasvon nicht zu verhungern und den Kosum aufrecht zu erhalten.
>>Gibt's den anderen nicht oder nicht mehr, darfst Du nach Herzenslust für Dich selbst arbeiten. Merke: Arbeit für sich selbst (Garten, Feld, Wald, Haus, usw.) ist KEINE Schwarzarbeit.
>OK, mach ich. Hast du nen Betrieb?
Du sollst doch selber arbeiten - für Dich. Das kann doch nicht so schwer sein. Wozu brauchst Du denn die doofen Kapitalisten? Du weißt doch: "Arbeit macht frei!"
>>Toll, nachdem wir die"sozialistischen Errungenschaften" verloren haben, verlieren wir auch noch die"sozialen".
>Tja, ist so. Gut ausgebildete menschen mit Erfahrung kriegt der Westen nie wieder.
Zu teuer. Gut Ausgebildete weiter östlich sind preiswerter. Du liest doch Zeitungen und weißt, was Siemens, Porsche usw. sagen oder machen.
>>Die"sozialen Errungenschaften" sind nichts als Sozialtransfer. Den veranstaltet der Staat. Und immer weniger haben Bock darauf, sich per Steuern und Sozialabgaben dergestalt zu melken lassen, dass andere vom Staat bedient werden.
>Auch kein Problem, streichen wir die sozialhilfe auf Mindestniveau (Behinderte & Co.).
Wie unsozial von Dir.
>Ist der alles reglementierende Staat fähig, allen genügend Eigentum zum Selbsterhalt zukommen zu lassen?
Nein. Aber die werden es sich schon noch holen.
>Das ist in einer Sachwertökonomie nicht mehr möglich.
Das hat mit"Sachwertökonomie" nichts zu tun. Das ist ein Staatsproblem."Sachwerte" ohne Staat, der sie besichert und deren Monopolisierung zulässt, gibt es nicht.
>>Deshalb geht's dem auch so schlecht. Und deshalb streicht er irgendwann die Segel.
>Er stirbt ab, siehe Argentinien. Zuvor leiten aber die Kapitalisten noch ne Revolution ein.
Die Kapitalisten eine Revolution? Gegen wen wohl? Revolutionen waren querbeet Geschichte immer solche gegen Eigentum, Kapital und Ähnliches ("Rechte"). Aber vermutlich war Lenin Kapitalist, immerhin hat er sich gegenüber dem Hungerleiderleben in Zürich massiv verbessert. In Russland konnte er dann endlich auf Kosten der Arbeiterklasse leben.
>Um was wetten wir, dass genau das passiert?
Eine Million. Währung egal.
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Gruß!

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