- Für Anfänger und Andere Interessierte - Gatsby, 23.11.2000, 01:27
- The Answer - Das Orakel, 23.11.2000, 02:34
- Re: The Answer - Gatsby, 23.11.2000, 03:04
- The Answer - Das Orakel, 23.11.2000, 02:34
- The Answer - Das Orakel, 23.11.2000, 02:34
The Answer
Hallo Gatsby,
ich frage mich zwar,wie du zu deinem Namen gekommen bist(Der große Gatsby läßt grüßen?),aber ich habe mich über deinen Beitrag gefreut und werde nun mit einigen Worten auf deine Inhalte eingehen.
>Es ist mal wieder passiert. Er schritt durch die Nacht (schön klar heute abend) und es drängte ihn zu einer kleinen mehr oder weniger wertvollen Betrachtung der Dinge, die er heute sah.
>1. @Toro, was sagen deine Indikatoren (So oder ähnlich heute im Forum gesehen)
>2. @JüKü, verwendest du wirklich nur Elliott-Waves oder doch nur Indikatoren. Dafür zahlt doch heute kein Mensch mehr! (Ist schon ein paar Postings älter)
>Plaudern wir ein bisschen!
>Zunächst einmal frage ich mich, ob es tatsächlich möglich ist, daß jemand hier ernsthaft größere Summen hart verdienten Geldes in solche mit einem gewissen Risiko behafteten „Geldanlagen“, wie kurzlaufende Optionsscheine steckt, ohne selbst den blassesten Schimmer von den Grundlagen der Markttechnik zu haben (siehe 1.). Wie mag dieser Mensch seine Ein- und Ausstiegspunkte in den Markt bestimmen? Ich hoffe er leistet sich wenigstens eine „Versicherung“ in Form eines Abos, um nicht ganz nackt von den Ticks der Marktbewegungen weggewaschen zu werden.
xxxxx Wer mit Kurzläufern hantiert und Geld verdienen will,muß den Puls am Markt haben und jederzeit handeln können. - Leute,die aus beruflichen Gründen
diese Voraussetzung nicht mitbringen,sollten entweder finanziell flexibel sein
oder sich auf derartige Abenteuer nicht einlassen.
>Nun wäre es aber wenig konstruktiv nur Schelte zu üben und keine Lösungen anzubieten. Die können aber alle finden (nun bitte ich wiederum alle um Nachsicht, die Vieles besser Wissen und manches auch noch besser machen).
>Dem Anfänger, bar jeder teuren Software und verschiedenen Kursabos, sei nun dringend empfohlen sich wenigstens (wir traden den amerikanischen Markt) allabendlich die Seite Stockcharts.com auf den Bildschirm zu zaubern und mit Hilfe der Kürzel SPX, INDU und COMPX drei schöne Candlestickcharts zu produzieren und auszudrucken (mit zahlreichen wählbaren Indikatoren) und einige Momente darüber verbringen sich der Bedeutung der kleinen schwarzweißen Körperchen bewusst zu werden (Klappt nicht immer, sag´ ich gleich).
xxxxx Das ist nicht nur für die Candlesticks zutreffend.
>Candlestickcharting ist die eine Sache, die Indikatoren eine Andere. Eines der schöneren Murphy-Zitate finde ich, ist die Geschichte mit der Werkzeugkiste der Chartanalysten und den Situationen, mit denen sich ein Techniker konfrontiert sieht. Er hat eine große Kiste mit allerlei Schnick-Schnack und ein Teil der Kunst besteht nun darin die richtigen Werkzeuge für das aktuelle Markträtsel herauszufischen (Das ist nicht immer einfach. Aber wenn es das wäre würde es auch keinen Spaß mehr machen.)
>Der Trader, der auf kurzlaufende OS setzt wird ganz klar das Werkzeug Indikatoren wählen. Vornehmlich den Typ overbought/oversold. Schließlich suchen wir einen netten Einstieg in die Eine oder Andere Richtung. Was haben wir denn da? Der gute alte RSI. Toll! Nun betrachten wir eine Bekannte Situation. Der RSI zeigt eine überkaufte Situation. Gehen wir jetzt eine kurzfristige Short-Position ein. Die Antwort ist: Vielleicht.
>Nun, wovon hängt das ab. Wir nehmen einen weiteren guten alten Bekannten, die (Slow) Stochastic. Wir bekommen das gleiche Signal und darum... Falsch. Sie haben jetzt den Kreuz- und den Schlitzschraubenzieher in die Hand genommen, um eine Schraube in die Wand zu drehen. Für gewöhnlich funktioniert das. Aber wenn wir genauer hinschauen stellen wir fest, dass wir es mit einem Nagel zu tun haben. Das OBV verrät uns, ups, die Leute (vermutlich die ohne schlaue Indikatoren) stecken weiter ihr Geld in den Markt und hätten uns fast in arge Bedrängnis gebracht. Was tun wir also? Ich empfehle das Warten. Geduld ist gefragt. Wir beobachten, wie der Markt lustlos steigt (für große Sprünge ist die Technik zu schlecht) und sehen, wie der RSI (9 Tage) erste Divergenzen ausbildet. Unsere Stunde naht. Nun stößt der Markt sich den Kopf auch noch an einem kleineren Widerstand und bumms fällt er zurück. Erst ein wenig, dann immer schneller. Das OBV dreht nach unten, die Stochastik nimmt Fahrt auf und wir hocken (hoffentlich) auf unseren Puts (natürlich schwitzen wir grässlich, denn wer weiß, vielleicht ist diesmal doch alles ganz anders. Wir wissen aber natürlich, dass die Menschen sich in der letzten Handelswoche nicht geändert haben, genauso wenig, wie in den letzten zweihundert Jahren davor auch nicht.)
>Was jetzt lieber Anfänger? Ist das Alles? Die ganze Kunst? Ja und Nein.
>Ein bisschen ist es wie mit der Wettervorhersage. Man hat ein schönes Modell, nur die Prognosen sind schlecht. Man rüstet auf, mehr Daten werden zur Berechnung herangezogen, die Rechnerleistung gesteigert. Die Prognosen werden besser, sind aber leider noch nicht perfekt. Was ist die Folge? Noch mehr Daten werden einbezogen, die Rechnerleistung wird weiter gesteigert und die Prognosen werden (leider) wieder deutlich schlechter. Das ist der eine Teil.
xxxxx Es gibt keine allgemeingültige Richtigkeit irgendwelcher Indikatoren oder Analysemethoden. - Das Problem der Charttechnik-Indikatoren ist sicherlich
die Trendfolgecharakteristik.Hiermit hat auch das Analysekonzept der ´Neuronalen Netze` und der A.I. zu kämpfen.Das Problem der EWT ist die Vielzahl der möglichen Wellenprognosen. Von den anderen Analysemethoden ganz zu schweigen.
>Der Andere hat mit der Fahrschule zu tun. Man geht hin und lernt viel über diverse Regeln, Gas und Bremse. Damit kann man sich dann vorsichtig durch die Landschaft bewegen, ohne allzuviel Unheil anzurichten. Ein guter Autofahrer? Sind Sie noch lange nicht. Erst wenn die Beulen das Wägelchen zieren, wissen Sie was man auf keinen Fall tun sollte und haben gelernt, wo Ihre Grenzen liegen.
>Nehmen wir an alles läuft nach Plan. Dann fangen die eigentlichen Probleme erst an.
>Wo ist der Ausgang? Besser den Spatzen in der Hand als die Taube auf dem Dach?
>Glattstellen? Wer weiß das schon. Machen wir eine Übung in Gelassenheit daraus. Wir warten, bis uns der Markt Bescheid stößt. Wir können derweil unsere Zeit damit verbringen die Candles im Auge zu behalten, nach Widerständen zu suchen, Fibonacci -Relationen durchzusehen (Zugegeben, der Schweiß hört nicht auf zu fließen) oder klassische Kurszielbestimmungen (Flags, Dreiecke o. a. ) zu versuchen. Früher oder später haben wir vielleicht einen (very) long black day und hören uns sagen (wir waren konservativ, hatte mit Angst zu tun, Langläufer) 30 Prozent sind genug. Aus! Schluß! Wie beim Computerkauf. Zuschlagen und nicht mehr in die Zeitung gucken, was die Kiste denn heute kostet. Wir heben ein gutes Geschäft gemacht, oder?
> Der Zweifel der Ihnen jetzt möglicherweise bleibt, macht vielleicht eines Tages den Unterschied zwischen Anfänger und Profi... (bitte weiter Zweifeln!)
xxxxx Es geht nicht um Zweifeln,sondern Handeln.Immer das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen.Zwei eherne Gesetze gilt es hierbei zu beachten.
1. Verwandle niemals eine Plus-Position in einen Verlust.
2. Laß es nicht zu,daß ein kleiner Verlust sich in einen großen verwandelt.
>Noch ein Wort: Wenn man mich fragte, welches Buch ich einem ahnungslosen Menschen mitgeben würde, um seinen Erfolg an der Börse zu sichern, gäbe ich Ihm Schwager on Futures mit auf den Weg. Möge die Übung gelingen. (Entschuldige JüKü, vermutlich würdest du ein Anderes reichen, aber ich glaube weder das Eine noch das Andere sind besser oder schlechter, es guckt nur der (wieder) Eine von Oben und der Andere von Unten, aber immer auf das gleiche Objekt, die merkwürdige Beziehung der menschlichen Psyche zum menschlichen Handeln im doppelten Sinne.
>Ich könnte ja jetzt noch endlos und so weiter. Aber ich will euch nicht zu lange aufhalten.
>Nur eine Kleinigkeit noch (muß sein). Ich habe mal (14 Jahre lang) eine in Verruf geratene Kampfsportart betrieben und dazu fällt mir gleich zweierlei ein.
>Erstens gab es auf dem Zenit der Popularität dieses Kampfsportes (van Damme-Filmchen und ähnlich dummes Zeug) eine Zeit in der ich mich geschämt habe zuzugeben, dass ich mit dem Quatsch zu tun habe. Heute „schäme“ ich mich mit der Börse zu tun zu haben, weil ja jeder damit zu tun hat. Zudem fühlt sich mancher Zeitgenosse dazu berufen mir von seinen Engagements zu berichten und mich nach meiner Meinung zu fragen (nur um sie gleich wieder zu verwerfen natürlich).
>Das lässt den subjektiven Schluß zu (wir hören ja oft davon): Leute, das Schiff sinkt. War damals auch so.
xxxxx Unabhängigkeit von anderen Meinungen ist die Basis für den Erfolg.Stehe
zu dir selbst und mache deine Entscheidungen von niemandem abhängig.
Ob sie deinen Sport mögen oder nicht;ob sie deine Börsenleidenschaft teilen oder nicht,was soll das? - Du bist der Herrscher über dein Leben und du entscheidest,wo es langgeht.
>Zweitens. Der Kampfsport soll eine Schule des Lebens sein. Ist er auch. Vielmehr glaube ich aber, ist es die Börse. Wir können viel Lernen: Verantwortung, entschlossenes Handeln, das Umgehen mit Verlusten, die Nüchternheit in der Phase des Erfolges, Konsequenz und eng an den Kampfsport angelehnt: Es macht keinen Sinn sich innerlich in eine Technik zu verbeißen, weil es doch klappen muß! Nichts muß!
>Also immer hübsch Verluste begrenzen und Gewinne laufen lassen (was der schwierigere Teil ist!).
xxxxx SIC! - So einfach ist das.....
O.
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