- Handelsblatt online zu US Immo Markt - MattB, 28.05.2004, 13:20
- Re: Auszug daraus (die erst 18-jährige...) - MattB, 28.05.2004, 13:42
- Re:hier als Äquivalent der(Horror)Bericht über die Leerstände b. US -Büro-Immo's - manolo, 28.05.2004, 17:29
- Re: Hmm - also deutsche Fonds kaufen US -Büro-Immo's mit enormen Leerstandsraten - JoBar, 28.05.2004, 17:40
- Re: Hmm - also deutsche Fonds kaufen US -Büro-Immo's mit enormen Leerstandsraten - manolo, 28.05.2004, 17:52
- Re: Ja, ja - die Experten ;-) Danke für die ratlose Einschätzung. Schaun mer mal - JoBar, 28.05.2004, 17:57
- Über *deutsche kaufen in USA* verweise ich auf Daimler usw. - LenzHannover, 29.05.2004, 03:45
- Re: Hmm - also deutsche Fonds kaufen US -Büro-Immo's mit enormen Leerstandsraten - manolo, 28.05.2004, 17:52
- Re:hier als Äquivalent der(Horror)Bericht über die Leerstände b. US -Büro-Immo's - Easy, 28.05.2004, 18:12
- Re: Hmm - also deutsche Fonds kaufen US -Büro-Immo's mit enormen Leerstandsraten - JoBar, 28.05.2004, 17:40
- Re:hier als Äquivalent der(Horror)Bericht über die Leerstände b. US -Büro-Immo's - manolo, 28.05.2004, 17:29
- Danke für den super Indikator, daß US-Immos am Top sind - Silberblick, 28.05.2004, 13:44
- Re: Ich glaub ich hab ein Deja Vue ;)) - JoBar, 28.05.2004, 18:14
- Re: dausend Brozend auf 500 Euro ist nicht viel - Baldur der Ketzer, 28.05.2004, 18:32
- Re: dausend Brozend -- I wo! War viel mehr - allerdings in beiden Richtungen ;) (o.Text) - JoBar, 28.05.2004, 18:51
- Re: dausend Brozend auf 500 Euro ist nicht viel - Baldur der Ketzer, 28.05.2004, 18:32
- Mal Immos, mal Aktien: Friseur 2004 = Schuhputzer 1929... - bernor, 28.05.2004, 22:07
- Re: Ich glaub ich hab ein Deja Vue ;)) - JoBar, 28.05.2004, 18:14
- Re: Dazu Lumber (Bauholz) Preis in USA - mTmL - McShorty, 28.05.2004, 15:31
- Re: Auszug daraus (die erst 18-jährige...) - MattB, 28.05.2004, 13:42
Danke für den super Indikator, daß US-Immos am Top sind
-->Wenn schon Friseure in Immos spekulieren und fast schon anmaßend Ihr Unverständnis dafür zum Ausdruck bringen, daß nicht alle kaufen anstatt zu mieten, dann ist der Markt definitiv oben. „Die Hauspreise steigen doch nur, und die monatliche Hypothek kostet kaum mehr als die Miete“, sagt er.
Erinnert mich sehr stark an Neuer Markt-Zeiten 2000, als man Häme und Unverständnis einstecken mußte, wenn man nicht dabei war.
Bursche, Du wirst auch noch rasiert!!!! Diesmal aber anders....
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Hier der Artikeltext, solange er noch frei ist:
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Preise auf dem US-Häusermarkt schnellen nach oben
Kaufen, verkaufen, reich werden
Von Tobias Moerschen
Levent Boltan verdient als Friseur in New York ganz ordentlich. Doch zum Millionär hat ihn nicht sein Beruf gemacht. Das erledigte Boltans Haus. „Mein Haus habe ich vor neun Jahren für 350 000 Dollar gekauft, jetzt könnte ich dafür mehr als eine Million bekommen“, erzählt der Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion stolz zwischen Nackenrasur und Föhnen.
NEW YORK. Boltan kann nicht verstehen, warum manche Leute immer noch mieten statt zu kaufen. „Die Hauspreise steigen doch nur, und die monatliche Hypothek kostet kaum mehr als die Miete“, sagt er.
Tatsächlich boomt der private Wohnungsmarkt in den USA seit Jahren. Vom kalifornischen San Francisco über Florida im Süden bis nach New York an der Nordostküste steigen die Häuserpreise auf breiter Front. Der Immobilienboom beschäftigt Heere von Maklern, Anwälten, Innenausstattern und Bauarbeitern - ein mächtiger Wirtschaftsfaktor. So bewahrte der starke Wohnungsmarkt die US-Wirtschaft vor einer tieferen Rezession, als die Börsen im Jahr 2000 einbrachen.
Umgekehrt dürfte der aktuelle Konjunkturaufschwung wackeln, wenn die Häuserpreise fallen oder auch nur länger stagnieren. Diese Gefahr sieht Wirtschaftsprofessor Robert Shiller von der Elite-Uni Yale. „Vieles spricht dafür, dass sich in einigen regionalen Wohnungsmärkten eine gefährliche Spekulationsblase gebildet hat“, warnt Shiller. Er wurde berühmt durch sein Buch „Irrationaler Überschwang“, in dem er Anfang 2000 den Aktien-Crash prognostizierte.
Doch Shillers akademische Theorien interessieren im pragmatischen Amerika kaum jemanden. Viel überzeugender wirken die sehr konkreten Erfolgsgeschichten, die der Boom ständig produziert. „Meine Freundin hat vor einem Jahr gekauft, und der Wert ihres Hauses ist schon um 50 000 Dollar gestiegen“, erzählt Eleonora Calvera bei einem Drink in der „Bar 444“. Die Kneipe liegt im New Yorker Stadtteil Brooklyn an der siebten Avenue. Die Straße zählt mehr Maklerbüros als Gaststätten.
Die Makler haben viel zu tun. Im April stieg landesweit die Zahl der Hausverkäufe auf den zweithöchsten Stand der US-Wirtschaftsgeschichte, bei weiter steigenden Preisen. Ein klassisches Zweifamilienhaus in bester Lage kostet in Brooklyn inzwischen locker eine Million Dollar. Die gleiche Summe erzielt in Manhattan schon manches Zweizimmerapartment. Viele Hauspreise haben sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt.
Das lockt unternehmerische Naturen wie die erst 18-jährige Eleonora. Sie hat ein Praktikum bei einem Makler begonnen. Ihr Ziel: „Ich kundschafte jetzt den Markt aus und kaufe nächsten Monat selbst ein Haus“, verkündet die sommersprossige Immobilien-Mogulin in spe und nippt an ihrer Margarita.
In Deutschland wären solche Theken-Träume am nächsten Morgen ausgeträumt. Doch in den USA kann dank niedriger Hypothekenzinsen und (fast) unbegrenzter Verfügbarkeit von Krediten fast jeder Tellerwäscher beim amerikanischen Häuser-Monopoly mitspielen.
Firmen wie Ditech.com preisen im Internet „Darlehen mit bis zu 125 Prozent des Hauswerts“ an. Damit können Kunden nicht nur den Hauskauf ohne einen einzigen Cent Eigenleistung abwickeln, sie bekommen sogar die Renovierung und vielleicht sogar ein neues Auto obendrein finanziert. Außerdem können Eigentümer ihr Haus für weniger als vier Prozent beleihen. Viele Amerikaner bezahlen damit den Urlaub oder den Fernseher, den sie sich eigentlich nicht leisten können.
Für einen 30-jährigen Hypokredit zahlten Amerikaner zuletzt 6,3 Prozent Festzins. „Geld ist reichlich vorhanden“, sagt Marcia Miller, Chefin des Maklerhauses Open Options Real Estate in New York. Wer - was ungewöhnlich ist - ein Fünftel des Hauspreises selbst zahle, brauche nicht mal einen Einkommensnachweis zu erbringen. „Die Sitten sind recht locker geworden“, sagt Miller.
Davon profitiert Nadeshda Rosariu. Die New Yorker Putzfrau hat ihr Leben lang hart gearbeitet, doch bei 15 Dollar Stundenlohn ohne Sozialleistungen bleibt trotzdem am Monatsende nichts übrig. „Fürs Alter habe ich nur mein Haus“, sagt die Einwanderin aus Mexiko. Mit Hilfe ihrer Bank erwarb Rosariu ein Häuschen im Arbeiterviertel Queens. „Das hat sich im Wert verdreifacht“, erzählt sie stolz.
Der Immobilienbesitz hat sich zum modernen Sinnbild für den uralten amerikanischen Traum von Freiheit und Wohlstand für alle entwickelt. Die US-Politik fördert den Boom nach Kräften. So sind Zinszahlungen für private Baukredite voll steuerabzugsfähig. Die beiden Finanzriesen Fannie Mae und Freddie Mac fördern in staatlichem Auftrag den privaten Wohnungsbau durch milliardenschwere Kreditprogramme. Sie tragen dazu bei, dass mancher Amerikaner mit auf Pump gekauftem Wohneigentum praktisch über Nacht reich geworden ist.
„Die Erfolgsgeschichten, die sich per Mund-zu-Mund-Propaganda verbreiten, führen zu einer Selbstverstärkung des Booms“, sagt Yale-Professor Shiller. So tauche das Thema Wohnungsmarkt in Alltagsgesprächen fast so häufig auf wie im Boomjahr 1988. Das ergab eine Umfrage Shillers unter 700 Hauskäufern.
„Die Leute gewöhnen sich an steigende Preise, viele beeilen sich zu kaufen, weil sie weitere Preisanstiege erwarten, was wiederum den Markt zusätzlich nach oben treibt“, erklärt Shiller. Dieser Selbstverstärkungseffekt könne eine spekulative Blase erzeugen.
Shiller fand bei seiner Umfrage in 2003 mehrere Indikatoren für eine spekulative Blase - neben den vermehrten Alltagsgesprächen über Immobilien auch die Erwartung steigender Preise. Die Ergebnisse waren fast so eindeutig wie bei einer ähnlichen Umfrage im Boomjahr 1988. Damals folgte auf den Boom ein jahrelanger Rückgang der Häuserpreise in besonders heiß gelaufenen Regionen wie Los Angeles, Boston und New York.
Bislang rollt der Boom jedoch weiter. „Unter den Verkäufern grassiert das Gier-Gen“, sagt die New Yorker Maklerin Miller, „viele stellen horrende Preisforderungen für ihre Häuser - und oft greifen unbedarfte Käufer auch noch zu“, erzählt sie.
Tatsächlich ist der US-Wohnungsmarkt regional stark zersplittert. Anders als die Boomregionen an der Westküste und im reichen Nordosten tendieren die Hauspreise im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten eher seitwärts.
Viele Volkswirte glauben, dass die Häuserpreise höchstens in einigen Regionen überhöht sind, nicht aber auf dem gesamten US-Markt. Laut Jan Hatzius, Volkswirt bei der Investmentbank Goldman Sachs in New York, treiben zwei fundamentale Faktoren den US-Immobilienboom - Einkommen und Zinsen. „Diese beiden Größen können die Entwicklung der Hauspreise seit Anfang der 90er-Jahre recht gut erklären“, sagt Hatzius. Er mag daher nicht von einer Spekulationsblase sprechen. Fest steht für ihn jedoch: „Der Wohnungsmarkt stellt eine wesentliche Stütze für die Gesamtwirtschaft dar.“
Sollte der Immobilienrausch verfliegen, werden in den nächsten Jahren private Tragödien die Folge sein. „Manche Käufer werden ihre Raten nicht mehr bezahlen können und ihre Existenz verlieren“, sagt Professor Shiller. Maklerin Miller registriert bereits einen „leichten Anstieg“ der Zwangsversteigerungen.
Doch auch daraus schlagen die geschäftstüchtigen New Yorker noch Profit. Auf der Internetseite www.propertyshark.com erhalten Interessierte gegen Gebühr Informationen über Häuser, die zur Zwangsversteigerung ausgeschrieben sind. Im angeschlossenen Diskussionsforum preist ein „Mike“ sich als Krisen-Detektiv an: Er finde von Zwangsversteigerung bedrohte Häuser und knöpfe den Besitzern ihre Habe günstig ab. Zwölf Rückfragen in der Mailingliste beweisen, dass Mikes Dienste derzeit gefragt sind.

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