- Russland macht gerade Ausverkauf an der Moskauer - Börse! - Emerald, 29.05.2004, 08:28
- Re: Tatneft etwas im Minus, nur gesunde Korrektur. - Ecki1, 29.05.2004, 10:59
- Re: Tatneft etwas im Minus, nur gesunde Korrektur. - Cosa, 29.05.2004, 11:14
- Re: Tatneft etwas im Minus, nur gesunde Korrektur. - Ecki1, 29.05.2004, 10:59
Russland macht gerade Ausverkauf an der Moskauer - Börse!
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Russland blutrot - Yukos-Chef Kukes soll gehen, Aktie stürzt weiter ab
Der über Yukos schwebende Pleitegeier schlägt zum Wochenschluss hin den russichen Börsianern stark aufs Gemüt. Obwohl mit dem Urteil zu rechnen war, löste doch die real gewordene Gefahr des Bankrotts Panik unter den Investoren aus. Hinzu kam die Ankündigung, dass Yukos-Vorstandschef Simon Kukes das Unternehmen verlassen wird.
Börsenreport
Regina Kaffl
28. Mai 2004
Einem Bericht der Zeitung"Vedomosti" zufolge drängt der Großaktionär Group Menatep, hinter dem der ehemalige Yukos-Vorstand Michail Chodorkowski steht, Kukes aus dem Amt. Als potenzieller Nachfolger sei Steven Theede, Präsident von Yukos Moskau, im Gespräch. Zudem begann heute der Prozess gegen Chodorkowski: Die russischen Behörden werfen ihm Betrug und Steuerhinterziehung vor. Zuvor saß der reichste Mann Russlands mehr als sieben Monaten im Gefängnis. Und zu guter Letzt trugen wohl auch die schwachen RAS-Quartalszahlen von Aeroflot nicht zur Aufheiterung bei. Der RTS-Index verlor 4,95 Prozent auf 583,17 Punkte, der RTX 5,5 Prozent auf 1.000,75 Zähler.
Die russische Fluglinie Aeroflot (634381) konnte den Umsatz zwar im Vergleich zum Vorjahresquartal um 23 Prozent auf 348 Mio. US-Dollar steigern, die Kosten erhöhten sich im selben Zeitraum aufgrund der stark gestiegenen Treibstoffkosten aber um 26 Prozent. Deshalb fiel das EBITDA von acht auf zwölf Mio. US-Dollar. Da auch die Einnahmen aus nicht operativen Tätigkeiten zurückgingen, gleichzeitig aber die nicht operativen Kosten deutlich anstiegen, erzielte Aeroflot (634381) letztlich einen Nettoverlust von 15 Mio. US-Dollar. Im Vorjahresquartal wurde noch ein Gewinn von einer Mio. US-Dollar ausgewiesen. Allerdings ist das erste Quartal traditionell das schwächste bei der Fluggesellschaft. Die im Allgemeinen recht umsatzschwachen ADRs von Aeroflot notieren in Frankfurt unverändert bei 83,20 Euro.
Wesentlich erfreulichere Zahlen vermeldete der staatliche Ã-lkonzern Rosneft. Das Unternehmen, das über Ã-lreserven von etwa 1,572 Mio. Tonnen verfügt, verzeichnete einen konsolidierten Jahres-Nettogewinn nach RAS von 21,3 Mrd. Rubel. Das sind 44,2 Prozent mehr als im Jahr 2002. Der Umsatz stieg um 20 Prozent auf 104,6 Mrd. Rubel.
Weiter in den Keller gerutscht sind heute erwartungsgemäß die Papiere des vor dem Konkurs stehenden russischen Ã-lkonzerns Yukos (632319). Nach einem Zeitungsbericht ist das Gerichtsverfahren unter denkbar ungünstigen Bedingungen für Yukos abgelaufen. So habe das Finanzministerium drei Tage Zeit erhalten, um seine Position darzustellen, während den Vertretern der Verteidigung lediglich drei Stunden eingeräumt worden waren. Für die Durchsicht von 342 Ordnern, die dem Finanzamt der Beweisführung dienten, habe man nur wenige Stunden Zeit erhalten. Die Anwälte des Konzerns haben bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen. Yukos (632319) verliert aktuel 9,8 Prozent auf 24,85 Euro.
Wenig zu lachen haben heute auch die Anteilseigner von Sibneft (920856). Der Wert sackt aktuell 7,33 Prozent auf 20,85 Euro ab. Möglicherweise haben die Befürchtungen einiger Regierungsmitglieder und Chefs der Ã-lkonzerne, wonach die Zeiten des ungestümen Wachstums bald zu Ende seien, die Anleger in die Flucht getrieben. Surgutneftegaz (904596) verliert stattliche 4,81Prozent auf 25,70 Euro. Tatneft (904282) notiert indes unverändert bei 21,50 Euro.
In der nächsten Woche wird die Regierung nach Angaben von Wirtschaftsminister German Gref über den Verkauf der restlichen Beteiligung an LUKoil (899954) entscheiden. Letzten Monat empfahl das Ministerium für Bodenschätze, den 7,59-prozentigen Anteil an einen einzigen Investoren zu verkaufen. LUKoil-Chef Vagit Alekperov versuchte seitdem die Nachricht herunterzuspielen und wies Gerüchte zurück, wonach diesbezüglich mit ConocoPhillips oder ChevronTexaco verhandelt werde. LUKoil (899954) büßt 3,58 Prozent auf 90,30 Euro ein.
Etwas nachgebessert hat die Regierung bei der Tariferhöhung bei Gazprom (903276). Im nächsten Jahr soll der Inlandstarif um 20 Prozent erhöht werden. Das ist zwar wenier als das Unternehmen fordert (24 Prozent) aber auch mehr als im Määrz beschlossen wurde (17 Prozent). Dem"fetten Jahr" sollen aber zwei"magere Jahre" folgen. 2006 seien nur elf Prozent und 2007 nur acht Prozent drin. Allerdings bleibt abzuwarten, ob German Gref nicht auch hier nachlegt. Gazprom (903276) gibt satte 6,87 Prozent auf 24,40 Euro ab.
Der Bunt- und Edelmetallschürfer Norilsk Nickel (676683) teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass man mit Gold Fields - im Frühjahr diesen Jahres erwarb Norilsk Nickel einen 20-prozentigen Anteil - Verhandlungen führe und plane, seine Goldförderaktivitäten zu fusionieren. Zwar seien diese Gespräche noch im Anfangsstadium, aber dieser Punkt stehe auf der Tagesordnung. Auch seitens Gold Fields bestätigte man die Tatsache, dass Verhandlungen mit Norilsk Nickel geführt werden und man die Möglichkeit einer Fusion prüfe. Ob dafür Norilsk Nickel seinen Anteil an Gold Fields weiter erhöhen werde, wollte man nicht kommentieren. Auch die genaue Form der möglichen Zusammenarbeit steht noch nicht fest.
Analysten sind bezüglich dieses Vorhabens geteilter Meinung. Problematisch sehen sie vor allem die konkrete Durchführung einer Fusion. So müsste Norilsk Nickel dafür entweder seine eigenen Goldförderaktivitäten ausgliedern und diese dann mit Gold Fields verschmelzen oder man tauscht einfach einen Teil eigener Aktien in Aktien von Gold Fields. Norilsk Nickel (676683) verbillgt sich weitere 3,98 Prozent auf 45,80 Euro.
Eine herbe Enttäuschung sind die Dividenden, die Lenenergo (920861) an seine Aktionäre auszahlen wird. Zwar werden 35 Prozent des Nettogewinns von 2003 (7,6 Mio. US-Dollar) an die Anteilseigner ausgeschüttet, die Dividendenrendite beträgt aber mickrige 0,5 Prozent. Je Stammaktie werden 0,47 und je Vorzugsaktie 0,57 US-Dollar ausgezahlt. Lenenergo (920861) notiert in Berlin-Bremen umsatzlos bei 42 Euro. UES (906912) verteuert sich in Frankfurt ebenfalls umsatzlos um 1,33 Prozent auf 22,80 Euro. Mosenergo (899416) gibt 0,74 Prozent auf 6,75 Euro ab.

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