- Interview mit"Gold2000"-Fondsmanager Marc Gugerli vom 26.3.04 - eroland, 31.05.2004, 20:32
- ich bin mit Mr. Gugerli ausnahmslos einverstanden, ausser - Emerald, 31.05.2004, 20:56
- Re: ich bin auch mit Mr. Gugerli einverstanden, ausser... - Albrecht, 31.05.2004, 22:11
- der"Marktpirat" - kocht auch nur mit Wasser - BillyGoatGruff, 31.05.2004, 22:27
- Re: der"Marktpirat" - kocht auch nur mit Wasser wie ist das zu verstehen? - eroland, 01.06.2004, 14:16
- ich bin mit Mr. Gugerli ausnahmslos einverstanden, ausser - Emerald, 31.05.2004, 20:56
Interview mit"Gold2000"-Fondsmanager Marc Gugerli vom 26.3.04
-->Gesehen auf der Marktpirat-Seite von Armando Guglielmetti
www.marktpirat.com
Goldstrategie
26.3.2004 © Armando Guglielmetti
Goldstrategie-Portofolio für Risikofreudige Strategie
Wegen der nun eintretenden verlangsamten Gewinnentwicklung ersetzen wir unser „Risikofreudige Strategie“, alle diese Positionen werden verkauft, mit einem Portofolio aus bisher 1 Goldminenfonds und 7 Aktien. Im „Goldstrategie“-Portofolio führen wir den ehemaligen GOLD2000-Fonds und heutigen Gold Julius Baer Equity Fund als Explorationsfonds auf. Als Einzelwerte raten wir zu Positionen in den Blue Chips Anglogold, Gold Fields und Placer Dome. Als Explorations-Nebenwert nehmen International Minerals Corp. (IMZ) in dieses Portofolio auf. Alle diese Titel sind an der Schweizer Börse SWX in CHF handelbar. Als drei kleinere internationale Goldproduzenten nehmen wir auch Agnico-Eagle (AGE.TO), Bema Gold (BGO.TO) und Buenaventura (BVN.US) in unser Goldstrategie-Portofolio auf.
MARKTPIRAT-INTERVIEW MIT GOLDFONDS-BERATER MARC GUGERLI
MARKTPIRAT: Herr Gugerli, Sie haben die positive Goldpreisentwicklung der letzten Jahre vorausgesagt. Wie ist die Stimmung zurzeit und wie geht es weiter?
MARC GUGERLI: Die Stimmung der Investoren ist eher zurückhaltend, wenn nicht sogar negativ. Gold hingegen hält seine Stellung gut und ist in meiner Ansicht daran, den nächsten Ausbruch nach oben zu vollziehen.
MARKTPIRAT: Bis jetzt hat der in Schweizer Franken denkende Investor von der Goldhausse nicht viel gehabt. Sehen Sie einen Trendwechsel und damit auch einen höheren Schweizer Franken Goldpreis?
MARC GUGERLI: Genau. Obwohl ich dem US Dollar mittel und langfristig weiteres Abwertungspotential einräume, sehe ich im Goldpreis ein kurzfristiges Abkoppeln vom US Dollar. Das heisst ich erwarte einen Bullmarkt im Gold auch in Schweizer Franken, Yen, Euro, etc. Viele Investoren werden erst dann auf den Bullen aufspringen.
MARKTPIRAT: Wo sehen Sie die treibenden Kräfte für höhere Goldpreise?
MARC GUGERLI: Es gibt ja so viele. Ich versuche die wichtigsten zusammenzufassen. Die Nachfrage nach Gold übertrifft das Angebot um weit über 1'000 Tonnen pro Jahr. Die Investment Nachfrage ist stark am zunehmen. Zentralbanken wie China, Russland stocken ihre Währungsreserven in Gold auf, was die europäischen Zentralbankverkäufe leicht kompensiert. Negativ reale Zinsen in den USA waren immer ein Garant für höhere Goldpreise. Starke Rückkäufe der grossen Goldproduzenten, die in den neunziger Jahren zu regelrechten Hedgefunds wurden und ihr Hauptgeschäft sträflich vernachlässigt haben. Den Preis in Form schlechterer Performance gegenüber mittleren und kleineren Goldproduzenten haben sie bezahlt. Die Shortpositionen im Derivatbereich sind nach wie vor latent vorhanden und werden eines Tages, wenn das Gold physisch verlangt wird, vor einem Default stehen. Die Konsequenzen sind leicht nachvollziehbar. Die Geopolitische Situation, die sehr beunruhigend ist, wird meiner Ansicht über die nächsten 5 - 10 Jahre nicht einer heilen Welt weichen Der Versicherungsgedanke"Gold" mit negativer Korrelation zu traditionellen Assetklassen, wird weitere Nachfrage erzeugen. Und der vielleicht am stärksten wiegende Faktor für Gold ist die Gelddruckmaschine in den USA, wo das FED Geld zum Nulltarif verteilt und damit monetär auf massiver Inflationstour ist, wo"tangible" Assets dem Anleger den einzigen Schutz bieten.
MARKTPIRAT: Das hat mich überzeugt. Sie haben die grossen Goldproduzenten nie sonderlich bevorzugt. Hat sich mit den Rückkaufsprogrammen der Majors ihre Meinung zum Positiven geändert?
MARC GUGERLI: Nein. Das Problem liegt ja nicht nur, dass die Majors zuviel Produktion zu tiefen Preisen (zum Teil unter 300 $!) verkauft haben und diese jetzt zu höheren Preisen zurückkaufen. Die Goldproduzenten müssen jährlich etwa 80 Millionen Unzen Gold ersetzen, nur um ihre gegenwärtige Reservenbasis zu halten. Es werden aber keine 20 Millionen Unzen gefunden. Dies ist die Folge von einem 80%igen Einbruch in Goldexploration über die letzten 7 Jahre. Vom ersten Bohrloch bis zur Produktion vergehen zwischen 5 und 10 Jahren. Sie sehen die Situation ist recht prekär, organisches Wachstum ist für die Majors praktisch nicht möglich. So können sie nur durch externe Akquisition ihre Stellung halten. Dies macht ein paar wenige kleine und mittlere Produzenten, die über reichlich Unzen im Boden verfügen und organisch wachsen können sowie einige ausgewählte Explorationsfirmen zu attraktiven Investments und Übernahmekandidaten.
MARKTPIRAT: Können Sie unseren Lesern ihre Favoriten nennen?
MARC GUGERLI: Grundsätzlich empfehle ich Goldfonds, die das Schwergewicht im Small und Midcap Bereich suchen. Etwas physisch Gold würde ich auch beifügen. Bei den Small und Midcap Producers gefallen mir; Gamman Lake (GAM.TO), Yamana (YRI.TO), Bema Gold (BGO.TO), Wheaton River (WRM.TO), Eldorado (ELD.TO), Agnico Eagle (AGE.TO), Aurizon (ARZ.TO) Sino Gold (SGX.AU) und Buenaventura (BVN.US). Bei den Explorern sind dies: Kirkland Lake (KGI.TO), Alamos (AGI.TO), Int. Minerals (IMZ.TO oder IMZ.SWX) und Redback (RBK.AU). Firmen, die ihre Produktions- und Kostenstruktur in US$ haben, werden mittelfristig am meisten von der wieder kommenden Dollarschwäche profitieren.
MARKTPIRAT: Herzlichen Dank für das wie immer spannende Interview.
MARC GUGERLI: Ganz meinerseits. Danke.

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