- Im Osten steht fast jede fünfte Wohnung leer- aber es geht aufwärts - manolo, 08.06.2004, 17:50
- Das war Staatsförderung fatal - Euklid, 08.06.2004, 18:30
- Re: Das war Staatsförderung fatal - Karl52, 08.06.2004, 19:26
- 50 Milliarden Abschreibung ist nicht gleich Steuererstattung - Yak, 08.06.2004, 20:33
- Re: Staatsförderung ist zumeist fatal - Tassie Devil, 09.06.2004, 08:39
- Das war Staatsförderung fatal - Euklid, 08.06.2004, 18:30
Im Osten steht fast jede fünfte Wohnung leer- aber es geht aufwärts
--><font size="5">Im Osten steht fast jede fünfte Wohnung leer </font>
Experten: Abrissprogramme müssten beschleunigt werden <
Der Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) hat die Bundesregierung aufgefordert, mehr Mittel für den Stadtumbau Ost freizugeben. Der Abriss leer stehender Altbestände bliebe weit hinter den Erwartungen zurück, beklagte GdW-Chef Lutz Freitag gestern vor der Presse in der Bundeshauptstadt.
Im vergangenen Jahr seien nur 28 300 Wohnungen abgerissen worden. Damit werde das Ziel, jedes Jahr rund 45 000 Wohnungen abzureißen, bei weitem nicht erfüllt, kritisierte der GdW-Chef. Man würde schieben einen immer größer werdenden Überhang vor sich her schieben.
Nach Angaben des GdW stehen im Osten Deutschlands 1,2 Millionen oder rund 16 Prozent aller Wohnungen dauerhaft leer. In vielen Regionen würde jede fünfte Wohnung nicht mehr gebraucht."Ohne die Abrisse wäre die Leerstandsquote noch weiter gestiegen", warnte Freitag. Er forderte den Gesetzgeber auf, den Stadtumbau Ost zu beschleunigen."Das Tempo muss deutlich erhöht werden."
Dazu sei eine weitere Entlastung der abzureißenden Wohnungen von den Altschulden aus DDR-Zeiten unumgänglich. Die erforderlichen Mittel müssten noch in den Haushalt 2005 eingestellt werden, so Freitag. Die Wohnungsunternehmen ächzten bereits jetzt unter leerstandsbedingten Mietausfällen in Höhe von 1,15 Mrd. Euro pro Jahr.
Allerdings:auch in strukturschwachen Gebieten Westdeutschlands stünden bereits über 210 000 Wohnungen leer - mit weiter steigender Tendenz.
Trotz der Leerstandsprobleme bestehe kein Grund dazu, die Wohnungswirtschaft"schlecht zu reden", sagte Freitag mit Blick auf eine Marktstudie von Mc Kinsey, die die mangelhafte Rentabilität von Wohnungsgesellschaften in öffentlicher Hand jüngst angeprangerte. Die Untersuchung des Beratungsunternehmens sei auf einer völlig unzureichenden Datenbasis erstellt worden.
Zugleich wandte sich Freitag gegen"Horrormeldungen", durch die demografische Entwicklung drohe ein noch weiter zunehmender Leerstand. Der langfristige Rückgang der Bevölkerungszahlen bis 2015 werde durch den Anstieg der Zahl der Haushalte"weitgehend kompensiert". Auch eine geregelte Zuwanderung werde die Kurve des Bevölkerungsrückgangs abflachen.
Er verwies auf die großen regionalen Unterschiede. München könne man nicht mit Leipzig vergleichen. Notwendig sei vor allem, die Bevölkerungswanderung und die unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Regionen und Städten in den Griff zu bekommen. Zudem müssten die Bedürfnisse der älter werdenden Bevölkerung nach angemessenem Wohnraum stärker berücksichtigt werden.
Angesichts der eingebrochenen Zahlen im Geschosswohnungsbau rechnet der Verband wieder mit einem"deutlichen Anstieg" der Mieten. Entsprechende Entwicklungen seien bereits zu beobachten. Dies betreffe besonders Ballungszentren mit einer recht gut funktionierenden Wirtschaft wie Bayern und Baden-Württemberg sowie den Raum um Köln, Düsseldorf und Frankfurt am Main.
Lediglich in den neuen Bundesländern stagniere die Entwicklung der Nettokaltmieten und gehe zum Teil sogar noch zurück.
Die Investitionen in den Wohnungsbau werden nach Einschätzung des Verbands in diesem Jahr wieder zunehmen. Nach den Rückgängen in den vergangenen fünf Jahren sei 2004 mit einer Trendwende zu rechnen, so Freitag. Er erwarte ein Investitionsvolumen von knapp 124 Mrd. Euro, rund 1,9 Prozent mehr als 2003.
Dabei werde vor allem in Instandhaltung und Modernisierung investiert. Dies mache etwa 65 Prozent der gesamten Bauleistung aus. Die anhaltend rückläufige Investitionstätigkeit in Ostdeutschland werde von der positiven Entwicklung im Westen kompensiert. Dieser Trend werde sich auch 2005 weiter fortsetzen.

gesamter Thread: