- Spiegel: Weltuntergangsstimmung in Norddeutschland - fridolin, 09.06.2004, 16:16
- Re: Weltuntergangsstimmung... - Zet, 09.06.2004, 16:22
- Das Photo: Mega - ROTFLMAO (o.Text) - Tierfreund, 09.06.2004, 16:34
- Re: Spiegel: Weltuntergangsstimmung in Norddeutschland - Euklid, 09.06.2004, 16:37
- Re: Spiegel: Weltuntergangsstimmung in Norddeutschland - Karl52, 09.06.2004, 19:01
- Wertverlust bei Autobahnbau? Bei Kinderspielplatz? - Heller, 09.06.2004, 22:25
- Re: Wertverlust bei Autobahnbau? Bei Kinderspielplatz? - Karl52, 10.06.2004, 11:31
- Nachfrage: Standby-Verluste? - fridolin, 10.06.2004, 12:38
- Re: Nachfrage: Standby-Verluste? - Karl52, 10.06.2004, 20:38
- Re: Wertverlust bei Autobahnbau? Bei Kinderspielplatz? - Heller, 11.06.2004, 00:09
- Re: Wertverlust bei Autobahnbau? Bei Kinderspielplatz? - Karl52, 11.06.2004, 02:00
- Nachfrage: Standby-Verluste? - fridolin, 10.06.2004, 12:38
- Re: Wertverlust bei Autobahnbau? Bei Kinderspielplatz? - Karl52, 10.06.2004, 11:31
- Wertverlust bei Autobahnbau? Bei Kinderspielplatz? - Heller, 09.06.2004, 22:25
- Re: Spiegel: Weltuntergangsstimmung in Norddeutschland - Karl52, 09.06.2004, 19:01
Re: Wertverlust bei Autobahnbau? Bei Kinderspielplatz?
-->AKWs gibt es vielleicht 2 Dutzend in Deutschland, Windräder mehrere Tausend. Das halte ich schon für dezentral.
Moin Heller,
wennste jetzt noch mit dem schönen Bildchen vom großen See kommst, in den alle erzeugten Strommengen einfließen, bekomme ich zu früher Stunde nöch 'nen Lachkrampf.
Die 19 AKW sind natürlich auch dezentral verteilt, wie auch die Windrädchen, fast 16.000 derzeit. Entscheidend ist, daß alle am gleichen Verbundnetz hängen, also WKA auch ihre Oberschwingungen ins Netz einspeisen, die nunmal in nennenswertem Maße durch Gleich- und Wechselrichter durchgehen.
In der Nähe von Windparks kann u.U. die vorgeschriebene Netzfrequenz von 50 +/0,1 Hz deswegen nicht eingehalten werden. Von Überspannung in Gebieten mit hoher WKA-Einspeisung, aber wenig Verbrauchern ganz zu schweigen. Die wesentliche Segnung der Windindustrie fürd en Verbraucher ist dann z. B. ein deutlich erhöhter Glühbirnenverbrauch.
Was das Ausregeln angeht: das ist wahrlich eine Herausforderung - aber eine, die in praktisch jedem dezentralen Stromerzeugungsnetz auftreten wird. Das geht auch nicht von heute auf morgen, und vor allem nicht mit so satten Konsumenten. Wer ist in Deutschland schon bereit, bei Wind die Waschmaschine anzuwerfen? Oder das Galvanikbad!
Mir dieser Denke, sorry Heller, kann man den Noch-Industriestandort zuverlässig vor die Wand fahren. Das ist die klassische sozialistische Verknappungsstrategie, die schon in der DDR mit Erfolg praktiziert wurde.
Wenn sie unterm Strich nicht ordentlich Strom netto liefern, dann würde sie keiner bauen (selbst in Absurdistan nicht).
Wenn ich ordentlich subventioniert werde, züchte ich in Alaska Tomaten! Wenn auf Spiegel-online Renditen für Windparkbeteiligungen von 8,15% versprochen werden, geht das nur per Verlustzuweisung, vulgo Subvention, und Stromeinspeise-Vergütung nach EEG; offiziell zwar keine Subvention, eher 'ne Zwangsabgabe, also Steuer, jedoch nicht für den Staat, sondern für irgendwelche Abzocker.
Andererseits, noch son paar windarme Jahre wie 2003, und auch das Kalkül geht nicht mehr auf.
Und ein klassisches Kraftwerk hat ja auch einen ganz ordentlichen Grundbedarf an Utilities. Und Dampf oder Ã-l sind dem Strom ja als Energieträger verwandt. (übrigens danke für die Details zum Standbybetrieb. Hast du auch Zahlen für ein Kohle- oder Atomkraftwerk - wenn möglich in Relation zum Output..)
Einschlägige Zahlen zu AKW bzw KKW habe ich nicht; andererseits erzeugen diese Strom, sobald der Kessel unter Dampf steht. WKA müssen u.U. bei Schwachwindlagen sogar angeworfen werden, um von der Haftreibung in die (niedrigere) Gleitreibung zu kommen. Der Irrsinn wird vollends offenbar, wenn man sieht, daß WKA oberhalb der 1,5 MW-Klasse bei Windstille angetrieben werden müssen, damit die Wälzkörper des Frontlagers keine Schaden nehmen!
Noch 'ne Bemerkung zu Dampf, Ã-l und Strom: Ã-l ist eine Primärenergiequelle, Dampf und Strom sind Sekundärenergien und somit nicht mit Primärenergie verwandt!
Und ausgerechnet bei Windkraft, die viel eher ein Exportschlager werden als der Transrapid, da freut man sich über einen abgebrannten Rotor. (die Feuerwehr konnte daneben stehen und die einzige Gefahr sind herabfallende Teile - so harmlos kann moderne Technik auch sein.
Seien wir mal froh, daß die Rotorbremsen offenbar funktioniert haben. Bei ungebremsten Rotor sind Bruchstücke schon bis 600 Meter weit geflogen, Eisbrocken übrigens auch. Googel mal nach Unfalldatenbank Windräder
Da muss ich passen, wobei Brasilien vermutlich natürlicherweise mit seinem Ã-l ziemlich billig fährt.
Soweit mir bekannt, hat Brasilien keine nennenswerten Ã-lvorräte.
Vielleicht gehört die Windkraft nicht dazu, vielleicht laufen die Biomasse oder Gezeitenkraftwerke ihr den Rang ab. Das wird m.E. stark davon abhängen, ob man günstige Energiespeicher finden wird oder Möglichkeiten für einen flexibler steuerbaren Verbrauch.
Wenn denn die Windkraft wirklich dezentral, also ohne Einspeisung ins Verbundnetz genutzt würde, z. B. für die Erzeugung von Wasserstoff (Brennstoffzelle), wäre ich sofort dabei. In der heutigen Form der Nutzung jedoch ist sie lediglich ein Substitut für bereits ausreichend vorhandene Energie, die allerdings nicht die Versorgungssicherheit der vorhandenen Infrastruktur liefern kann, ja diese sogar massiv beeinträchtigt.
Biomasse ist eine ähnliche Schimäre wie Biodiesel, nur mit weiteren Subventionen lebensfähig und mangels ausreichender Verfügbarkeit nur in Nischenanwendungen brauchbar. Das gleiche gilt für den neuesten Subventionstopf Holzpellets.
Zahlen dazu müßten mit ein bißchen Stöbern bei http://www.bwl-bote.de zu finden sein.
Gruß Karl

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