- Einsparpotenziale in der Heizkostenrechnung - Yak, 10.06.2004, 23:47
- Re: Einsparpotenziale in der Heizkostenrechnung - mvd, 11.06.2004, 08:10
- Re: Einsparpotenziale in der Heizkostenrechnung - Euklid, 11.06.2004, 09:42
- Frage: Durchfeuchtung möglich? - fridolin, 11.06.2004, 10:04
- Re: Frage: Durchfeuchtung möglich? - Euklid, 11.06.2004, 10:42
- Re: Frage: Durchfeuchtung möglich? - mvd, 11.06.2004, 15:45
- Re: Frage: Durchfeuchtung möglich? ** Aber klaro - Herbi, dem Bremser, 11.06.2004, 10:53
- Re: Frage: Durchfeuchtung möglich? ** Aber klaro - Euklid, 11.06.2004, 11:04
- Re: Frage: Durchfeuchtung möglich? ** Aber klaro - Herbi, dem Bremser, 11.06.2004, 11:19
- Re: Frage: Durchfeuchtung möglich? ** Aber klaro - Euklid, 11.06.2004, 11:04
- Re: Frage: Durchfeuchtung möglich? - Euklid, 11.06.2004, 10:42
- Frage: Durchfeuchtung möglich? - fridolin, 11.06.2004, 10:04
Re: Frage: Durchfeuchtung möglich?
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>Verwendet man im Innern reinste Kalkputze auf genügend dicken Mauern braucht man keine Schaumstoffdämmungen.
>Ich habe selbst schon Badezimmer gesehen die ohne Fliesen nur mit Wandputzen auf Kalkbasis funktionieren.
>Man kann sogar den Kalkputz direkt mit der Brause mit Wasser besprühen und es gibt trotzdem keinen Schimmel weil der Kalkputz innen stark hygroskopische Wirkung hat.
>Diese Bauten gibt es zu tausenden in Venetien und sie funktionieren.Das sind Produkte des römischen Bau- Meisters Vitruv.
Ja, Kalkputz ist etwas feines, auch an der Außenwand. Unser Haus von 1952 ist außen auch noch mit echtem Luftkalkputz versehen und zum Glück hatte bis zum Zeitpunkt als wir es kauften, noch niemand eine moderne Farbschicht auf den Putz aufgetragen. Diese Fassade ist nun seit über 50 Jahren der Witterung ausgesetzt und zeigt noch immer nicht den kleinsten Riß im Putz.
Das Wohnklima ist, trotz nachträglichem Einbau von Isolierfenstern, so trocken, daß wir im Winter, wenn wir unseren Specksteinofen heizen, oft die feuchte Wäsche in der Wohnung trocknen, damit die Luftfeuchtigkeit ansteigt. Eine so wertvolle Bausubstanz muß man mit allen Mitteln schützen, niemals darf ein Malermeister, mit dem heute üblichen Wissensstand seiner Zunft, auch nur einen Pinselstrich seiner Kunstharz-"Dispersionspampe" auf so eine Fassade aufbringen. Auch in Innenräumen ist dieser Mist ungeeignet, einfache Kalkfarben sind nicht nur billiger und ungiftig, sie halten auch viel länger.
Allerdings ist es heute sehr schwierig, einen Handwerker zu finden, der die Kalktechnik noch beherrscht. Das ist nicht so einfach wie mit Zementmörteln oder Kunstharzhaltigen Baustoffen und Farben. Wenn ein Luftkalkputz nicht ordnungsgemäß aufgebracht wird, rächen sich die Verarbeitungsfehler bereits im ersten Winter - der Putz fällt großflächig von der Wand. Da dies natürlich im Zeitraum der Gewährleistungspflicht des Handwerkers liegt, winken fast alle ab, wenn man solch"exotische" Baustoffe verlangt.
Noch schlimmere Dinge passieren, wenn man moderne Baustoffe und Farben an alten Fachwerkhäusern verwendet. Wer hier die Gefache mit Dispersionsfarbe oder sogar Silikonfarbe zukleistert, kann anschließend den Balken beim Faulen und Schimmeln zusehen. Auch wenn solche Farben als diffusionsoffen beworben werden, sind sie ungeeignet, da der viel wichtigere kapillare Austritt des Wassers behindert wird. Es ist nun mal kein Dampf in der Außenwand, die Feuchtigkeit ist als Wasser vorhanden. Aus einer fachgerecht aufgebauten Wand in Lehm- oder Kalktechnik kann das Wasser durch Kapillarwirkung um den Faktor 1000 mal besser entweichen als durch theoretische Diffusion. Dies wird erreicht, in dem die einzelnen Putzschichten nach außen hin immer feinkörniger und dünner werden und dadurch die Feuchte regelrecht aus der Wand herausziehen.
Was eine Wärmedämmung an einer solchen Wand anrichten kann, ist das nackte Grauen. Selbst wenn es gelingt, daß keinerlei Niederschlag mehr in die Wand eindringt, so bleibt immer noch das Problem der Hausgemachten Feuchte durch das normale Wohnen und die aufsteigende Feuchte aus dem Erdreich. Besonders wenn das Haus auf einem Sandsteinsockel steht, den sich wohl jeder Weinliebhaber wünscht, braucht es die gesamte Fassadenfläche, um dieses Wasser wieder an die Außenluft abzugeben. Durch eine moderne Dämmung hindurch geht das natürlich nicht und die schönen alten Eichenbalken, die oft schon einige Jahrhunderte überstanden haben, sind innerhalb von 5 - 10 Jahren völlig verfault.
Noch viel mehr zu diesem Thema findet man unter anderem hier:
http://www.konrad-fischer-info.de/
Gruß
mvd

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