- The Daily Reckoning - The Fortune Of Loss (Dan Ferris) - Firmian, 15.06.2004, 21:45
- The Daily Reckoning -Deutsche Fassung - Sorrento, 15.06.2004, 21:49
- Re: Die zugehörige germanische Wiedergabe - Firmian, 16.06.2004, 20:11
The Daily Reckoning -Deutsche Fassung
-->======================================================================
I N V E S T O R ' S D A I L Y
Der E-Mail-Dienst für Investoren, Ausgabe vom 15. Juni 2004
======================================================================
* Britischem Immobilienmarkt droht der Crash
* US-Konjunkturdaten
* Schering streicht Stellen und schließt Werke
* Stada senkt Prognosen wegen Gesundheitsreform und geringere
Nachfrage
* Die Ã-lproduktion überschreitet ihren Zenit
* Was wird der Ã-lpreis machen?
* Bericht aus Indien
* Weltklasse Dummköpfe
* Über den Investor Verlag
* Empfehlen Sie"Investor's Daily" weiter
----------------------------------------------------------------------
Dienstag, 15. Juni 2004
Britischem Immobilienmarkt droht der Crash
von Jochen Steffens
Zumindest, wenn man die Aussage des britischen Amtskollegen von Alan
Greenspan, Mervyn King, so interpretieren will. Mervyn King ist der
Meinung, dass sich die Immobilienpreise deutlich über dem Niveau
befinden, welches die meisten Menschen als tragfähig betrachten
würden. Auf Deutsch: die Blase ist überdehnt, sie droht zu platzen.
Man muss seine Aussage jedoch eher als dringliche aber wohl bedachte
Warnung an die Investoren interpretieren, die weiter Geld in die
englische Immobilienblase pumpen. Trotz Zinssteigerungen stiegen in
England die Immobilienpreise innerhalb eines Jahres um 20 %. Ich weiß,
was ich machen würde, wenn ich in England Immobilien besäße. Ich würde
sie verkaufen. Vielleicht ein Jahr zu früh oder ein halbes - man weiß
es nicht. Keiner kann vorhersagen, wann eine kritische Masse den
Ballon zum Platzen bringt - auch ein Notenbanker nicht. Aber die
Gefahr schnell sinkender Preise ist aktuell sicherlich höher, als die
weiter steigender. Und versuchen Sie einmal ein Haus bei einbrechenden
Immobilienpreisen zu verkaufen.
Denn eins ist offensichtlich, der britische Notenbankchef macht sich
ernsthaft Sorgen und er verkündet das auch. Gibt es noch deutlichere
Warnzeichen? Immerhin hat die Bank of England bereits 4 Zinsschritte
in 7 Monaten hinter sich. Der vergleichsweise hohe Zinssatz von 4,5 %
wird von der Bank of England schließlich mit der Immobilienblase
begründet.
Wird Alan Greenspan auch irgendwann die US-Immobilienbesitzer warnen?
Kann der Immobilienmarkt in den USA genauso wie der in England
vielleicht noch weiter anziehen, über die ersten Zinserhöhungen
hinaus? Sollte die Spitze, der Exzess, das letzte Aufflackern vor dem
Einbruch den USA erst noch bevorstehen? Denkbar wäre es.
Immer mal wieder fragen Sie mich, ob man sich nicht langsam für den
Einbruch des US-Immobilienmarktes positionieren sollte. Meine immer
gleichlautende Antwort dazu: Warten Sie ab, bis Sie deutliche
Anzeichen eines Zusammenbruchs erkennen, dann bleibt noch genug Zeit
aufzuspringen. So eine Blase stirbt langsam, das braucht Monate -
Jahre. Im Moment ist es jedenfalls noch zu früh.
Diese drastische Warnung von Mervyn King hat natürlich noch einen
anderen Grund. Es geht nicht nur um das hehre Ziel arme
Immobilienspekulanten vor Verlusten zu schützen, sondern es geht um
die manifeste Sorge, dass die englische Wirtschaft in den Strudel
eines Immobiliencrashs geraten könnte. Sie als geneigter Leser des
Investor's Daily kennen dieses Sorge, zumindest was den US-Markt
betrifft. Wer weiß, vielleicht läuft England der Entwicklung voraus,
und wir können von England ein paar kleine Hinweise erhalten, wann,
was, wie in den USA geschehen wird.
Aber auch sonst kriege ich immer wieder Anfragen, wie man sich bei der
aktuellen Seitwärtsbewegung positionieren soll. Seit insgesamt 7
Monaten (!) befinden wir uns nun in dieser Seitwärtsphase. Das macht
mürbe. Kein Trend, weder im Dax noch in den Devisen, auch nicht beim
Gold. Silber versucht sich von dem Einbruch zu erholen (ist übrigens
an der 6.30er Dollar-Marke zunächst einmal abgeprallt) Die Rohstoffe
sind ebenfalls auf Konsolidierung und dann kommen auch noch schlechte
Nachrichten wie bei Nokia oder heute bei Stada. Aktien brechen
unmotiviert um zweistellige Prozentzahlen ein. Irgendwie ist das
Gefühl NICHT investiert zu sein, im Moment das angenehmste. Die
Charttechnik beschränkt sich auf einfachste Maßstäbe: Seitwärts! Über
4175 bullish unter 3692 bearish, wenn der Bruch nachhaltig ist.
Dazwischen: Rumeiern auf hohem Niveau - wenn ich das mal so salopp
sagen darf.
Wenn Sie mich also fragen, wie Sie sich im Augenblick am Besten den
Sommer über positionieren sollten, hier meine Antwort: Mit dem Gesicht
zur Sonne... es ist keine gute Zeit zum Investieren, genießen Sie
also einfach die Frühsommertage. Die wirklich richtigen Trends werden
aller Voraussicht erst im Spät-Sommer starten. Ein heißer Herbst wird
folgen - mit allem was das Investorenherz erfreut: Einer
Wahlkampfschlacht in den USA, sinkenden Ã-lpreisen, steigenden Kursen,
sich verbessernden Konjunkturdaten, drohenden Anschlägen - was braucht
ein Herbst mehr, um so richtig heiß zu werden...
Natürlich kann wie immer an den Börsen alles auch ganz anders kommen.
Aber, keine Sorge, ich bleibe Ihnen schließlich erhalten und sobald
sich die ersten Anzeichen einer Veränderung dieser Prognosen ergeben,
werde ich Sie natürlich an dieser Stelle informieren.
Heute Abend wird sowieso aber erst mal Deutschland gegen Holland
spielen. Drücken Sie unseren Jungs die Daumen!
Dienstag, 15. Juni 2004
US-Konjunkturdaten
von Jochen Steffens
Die Verbraucherpreise sind um 0,6 % gestiegen. Das ist der höchste
Anstieg seit 3 Jahren. Erwartet wurden 0,4 bis 0,5 %. Die Kernrate ist
allerdings nur um 0,2 % gestiegen (ohne Energie und Lebensmittel). Das
hat die Märkte erst einmal positiv gestimmt.
Ein auffälliger Wert: Die Nahrungsmittelpreise sind im Mai um 0,9 %
angestiegen, das ist der höchste Anstieg sei 14 Jahren! Die
Energiepreise stiegen um 4,6 %!
Doch die Fed schaut"angeblich" nur auf die Kernrate und durch diese
geringe Kernrate, ist die Sorge, dass die Zinsen um 0,5 Basispunkte
angehoben werden, aus dem Markt - zumindest aus Sicht der Investoren.
Die Folge, die Kurse steigen aktuell stark an. Man darf sich dann
natürlich fragen, warum am Wochenende mehrere US-Notenbänker so
deutlich vor der Gefahr einer Inflation gewarnt haben.
Auch die Stimmung der Verbraucher steigt wieder: So notiert der
vorläufige Wert zur Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan bei
95,2. Erwartet wurde der Index bei 90,0 bis 92,0 nach zuvor 90,2.
Die US-Lagerbestände sind um 0,5 % gestiegen. Erwartet wurde ein
Anstieg um 0,3 bis 0,4 %.
Hm, so wirklich Grund zur Freude bieten diese Daten nicht, aber die
Märkte nehmen es offenbar sehr positiv.
----------------------------------------------------------------------
Dienstag, 15. Juni 2004
Schering streicht Stellen und schließt Werke
von Jochen Steffens
Der Berliner Pharmakonzern Schering will die Profitabilität
signifikant erhöhen. Heute wurde bekannt, dass das Unternehmen einen
massiven Stellenabbau und die Schließung von mehreren
Produktionsbetrieben plant. Bis zu 900 zusätzliche Stellen sollen
abgebaut werden.
Der Konzern erwartet, dass durch diese Maßnahmen Kosteneinsparungen um
mehr als 200 Mio. Euro möglich sind. So soll bis zum Jahr 2006 eine
operative Marge von 18 % erreicht werden. Der Umsatz soll 2006 auf
5,8 Mrd. Euro ansteigen. 2003 wurden 4,8 Mrd. Euro erzielt.
Das Dermatologie-Geschäft soll zudem bis zum 1. Oktober in eine
eigenständige Gesellschaft ausgegliedert werden. Insgesamt will
Schering die Zahl der 24 kleineren Produktionsbetriebe um die Hälfte
reduzieren.
Schering steigt um 0,73 % auf 45,80 Euro.
----------------------------------------------------------------------
Dienstag, 15. Juni 2004
Stada senkt Prognosen wegen Gesundheitsreform und geringere Nachfrage
von Jochen Steffens
Stada hat seine Prognosen weiter gesenkt. Zwar geht Stada davon aus,
dass der Umsatz nach wie vor noch zweistellig zulegen kann, allerdings
sieht Stada keinen Spielraum mehr beim Gewinn. Ein Wachstum sei hier
nahezu ausgeschlossen. Es könne lediglich der Gewinn des
Vorjahresniveau erreicht werden. 2003 hatte Stada 43,9 Mio. Euro
verdient.
Begründet wurde die Senkung der Prognosen damit, dass das zweite
Quartal nicht zufriedenstellend verlaufe. Hintergrund ist die
Gesundheitsreform. Doch neben den gesetzlichen Preisrabatten in
Deutschland hat Stada nach eigenen Angaben auch in anderen Ländern mit
einer verhaltenden Nachfrage und Preissenkungen zu kämpfen.
Mittelfristig sieht sich Stada aber weiterhin auf Wachstumskurs.
Die Aktie verlor zeitweise über 14 % und notiert nun bei 36,75 oder
11,47 %.
Dienstag, 15. Juni 2004
Die Ã-lproduktion überschreitet ihren Zenit
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Die Zeitungen sind voll von Nachrufen für Ronald Reagan. Selbst die,
die früher einmal schrieben, er sei als Präsident ein einfach
gestrickter Dummy, können jetzt, wo er tot ist, nichts Schlechtes an
diesem Mann finden.
Es ist schon passend, wenn einem das Herz schwer wird, wenn einen ein
guter Mitmensch verlässt. Aber viele Reporter sind am falschen Ort
sentimental geworden.
Normalerweise steht in den Nachrufen, wie Ronald Reagan das
Selbstbewusstsein Amerikas mit seinem Optimismus wiederhergestellt
hat. Oder wie sein unkomplizierter Sinn mitgeholfen hat, den
Kommunismus loszuwerden.
Aber selten gibt es einen Himmel völlig ohne Wolken. Denn 20 Jahre
später hat das amerikanische Selbstbewusstsein ein besorgniserregendes
Niveau erreicht. Und der Kommunismus? Das ist eine verbrauchte Kraft.
Diese Gedanken kamen mir, als ich gestern auf dem Nachhauseweg tankte,
und dafür knappe 60 Euro auf den Tisch legen musste.
Auf der Titelseite der gestrigen"International Herald Tribune" ist
eine Story, die einen Rückgang der Ã-lproduktion ankündigt, obwohl sich
die bekannten Vorkommen sogar erhöht haben.
Normalerweise steigt die Produktion, wenn neue Reserven entdeckt
werden. Aber zuletzt ist die Produktion gefallen, obwohl immer noch
neue Reserven entdeckt werden.
Sie können dieses Phänomen als"Zenit der Ã-lproduktion" bezeichnen.
Diese These vertritt eine zunehmende Zahl von Geologen, die denken,
dass der Welt das Ã-l wirklich ausgeht. Zumindest zu den Preisen, an
die wir uns gewöhnt hatten. Früher wurde genauso viel neues Ã-l
gefunden wie verbraucht wurde. Jetzt wird es immer schwieriger,
größere neue Ã-lvorkommen zu finden; wir haben bereits fast überall
gesucht. Irgendwann... wahrscheinlich nächstes Jahr... wird die
Ã-lproduktion ihren Zenit überschritten haben; die Welt wird dann
niemals wieder so viel von dem Zeug aus der Erde pumpen.
"Jeder lügt, wenn es um die Reserven geht", so eine Quelle, die im
angesprochenen"International Herald Tribune"-Artikel zitiert wurde.
Offensichtlich gilt: Je höhere Reserven eine Nation hat, desto höher
ist ihre Produktionsquote. Und da man weiß, dass jeder lügt, wenn es
um die Reserven geht, sind selbst ehrliche Nationen versucht, die
Zahlen etwas zu manipulieren.
Und nebenbei gesagt: Erdöl wird normalerweise als strategischer
Rohstoff bezeichnet. Die Produzenten behalten die Wahrheit für sich.
Deshalb weiß niemand wirklich, wieviel Ã-l die Welt wirklich noch hat.
Und niemand weiß, wann und wie die derzeitige Produktion fallen wird.
Aber wieviel Ã-l auch noch in der Erde schlummert - dieser Betrag sinkt
jeden Tag. Und wenn die Amerikaner erwarten, dass sie den größten Teil
davon verbrauchen können, dann werden sie darum mit den Asiaten in
Wettbewerb treten müssen.
Ein Experte schätzt, dass der Ã-lpreis um über 400 % steigen muss, um
die Nachfrage in Einklang mit dem realen Angebot zu bringen.
Wie glücklich wir alle waren! Die industrielle Revolution hat den USA
einen Vorteil gegenüber dem Rest der Welt gegeben - so dass die USA
einen großen Teil der leicht verfügbaren Energie nutzen konnten, bevor
die Chinesen und Inder ins Spiel kamen.
Und Gott sei Dank, dass es den Kommunismus gab! Ich habe nie
verstanden, warum Ronald Reagan den unbedingt loswerden wollte.
Stattdessen lasse ich Lenin und auch Mao hochleben. Denn solange man
nicht in einem kommunistischen Land leben musste, war es wunderbar.
Dadurch wurden jahrzehntelang Millionen Leute arm gehalten - sie waren
dadurch auf den Weltmärkten keine Konkurrenten um das knappe Gut
Erdöl. So konnten Westeuropa und die USA ein halbes Jahrhundert lang
billiges Ã-l kaufen.
Ach, man kann nicht immer Glück haben. Jetzt will jeder Ã-l kaufen,
überall auf dem Planeten... die Amerikaner, die Europäer, die
Russen... und auch 3 Milliarden Asiaten!
Und jetzt zu Eric, mit mehr News:
----------------------------------------------------------------------
Dienstag, 15. Juni 2004
Was wird der Ã-lpreis machen?
von unserem Korrespondenten Eric Fry an der Wall Street
Auch ich war bei der gestern angesprochenen Investmentkonferenz in St.
Michaels, Maryland. Und mein Kopf ist voll von frischen Ideen - und
außerdem schmerzt er noch von den nächtlichen Trankopfern. Wenn
köstliche Weine und interessante Investment-Ideen in Strömen fließen,
dann ist es leicht, von beiden zu viel aufzusaugen.
Der teilnehmende Dr. Steve Sjuggerud, Herausgeber von"True Wealth",
hatte das beste"Ideen-zu-Kater-Verhältnis" aller Teilnehmenden. Denn
der gute Doktor produzierte einen fortlaufenden Strom von
faszinierenden Ideen... ohne ein einziges Mal einen Kater zu haben.
"Ich nenne das den Sjuggerud Vorteil", so sein Verleger, Porter
Stansberry."Er hat einfach immer einen klaren Kopf, einen klaren
Blick, und er ist immer frisch... das ist wirklich nicht fair."
Die meisten Konferenzteilnehmer gaben keine makroökonomischen
Prognosen; stattdessen bevorzugten sie es, die besonderen Punkte
spezifischer Aktien zu untersuchen. Aber wir kamen auch zu ein paar
allgemeineren Schlüssen:
Fast jeder der Anwesenden war wegen des überschäumenden
US-Immobilienmarktes etwas besorgt. Gleichzeitig meinte jeder, dass er
keinen Weg wüsste, wie man sich vor einem möglichen Rückgang der
Immobilienpreise schützen könnte...
"Lasst uns mal schauen, wie das in Argentinien war", schlug ein
Kollege vor."Sie haben mehr Auf- und Abschwünge an ihrem
Immobilienmarkt gehabt als jeder andere. Irgendjemand da unten muss
doch herausgefunden haben, wie man sich gegen einen Kollaps am
Immobilienmarkt absichern kann. Lasst uns die 'argentinische Lösung'
finden."
"Ich bin voreingenommen, für die 'brasilianische Lösung'", schlug ich
vor, und dachte dabei an die nächste Woche bevorstehende Rückkehr
meiner Freundin aus Sao Paulo.
"Nein, ich denke, Argentinien ist besser", konterte Steve Sjuggerud,
und er begann einen Vortrag über drastisch unterbewertete
argentinische Immobilienaktien.
"Hmmm", antwortete ich,"wäre es nicht großartig, wenn man den Wert
seines amerikanischen Hauses gewissermaßen 'einlocken' könnte, und
dann den Erlös nutzen könnte, um überall in der Welt unterbewertete
Immobilien zu kaufen?" (Sie sehen, wir sind auf der Suche nach Wegen,
sich gegen einen möglichen Rückgang der US-Immobilienpreise
abzusichern... mehr Details in den kommenden Monaten.)
Gleichzeitig meinte fast jeder, dass die Schwäche bei Dollar und
US-Staatsanleihen bald weitergehen würde, aber über die zukünftige
Richtung von Ã-lpreis und Aktienkursen wollte sich so gut wie niemand
festlegen. Obwohl ich gegenüber dem Ã-lpreis einem frommen
Agnostizismus huldige, so glaube ich doch, dass er unerbittlich
steigen wird - vielleicht nicht schnell und vielleicht nicht sofort.
Aber die Ã-lpreise werden definitiv steigen... denke ich.
Der erneuerte Terrorismus in Saudi Arabien bestätigt meine
Befürchtung, dass das globale Ã-langebot bestenfalls labil ist.
Associated Press (AP) berichtet:"Die al-Queda Terroristen haben eine
neue Taktik in ihrem Kampf gegen die Herrscher Saudi Arabiens
angewendet. Eine (...) Kampagne, die das Ziel hat, die Ausländer zu
vertreiben und den Ã-lsektor zu sabotieren."
"Saudi Arabien ist stark von ausländischen Arbeitskräften abhängig",
so AP weiter."Unter den 17 Millionen Saudis im Königreich arbeiten
schätzungsweise 8,8 Millionen Ausländer... und diese Ausländer werden
ein wenig nervös."
"Jetzt verbarrikadieren sich die Ausländer in geschlossenen
Gemeinschaften, und sie haben Angst, nach draußen zu gehen", berichtet
die Los Angeles Times."Einige verlassen Saudi Arabien. Arbeiter bei
Aramco schätzen, dass Dutzende Angestellte seit dem vorletzten
Wochenende gekündigt haben. Nervöse Arbeiter(innen) wollen mit ihren
Ehepartnern und Kindern im Sommer das Land verlassen."
Vielleicht erklärt der Exodus der ausländischen Arbeiter, warum die
Saudis gerade die Gesetze, die Frauen das Arbeiten verbieten,
gelockert haben. Vor zwei Wochen ist ein entsprechendes Gesetz, das
Frauen die Arbeit in fast jedem Beruf verboten hat, widerrufen worden.
Laut offiziellen Zahlen haben nur 5,5 % der schätzungsweise 4,7
Millionen saudischen Frauen einen Arbeitsplatz.
Aber jetzt, wo die Ausländer fliehen, da müssen die Saudis nach neuen
Arbeitskräften suchen, die die Ã-lförderung sicherstellen... also, los
geht's, Ladies, es gibt Ã-l in den Sanddünen.
----------------------------------------------------------------------
Dienstag, 15. Juni 2004
Bericht aus Indien
von unserem Korrespondenten Bill Bonner in Paris
*** Das ist gerade von unserem Mann in Indien, James Boric,
eingetroffen:
"Dan und ich haben einen vollen Terminplan diese Woche - und Morgen
geht's los. Wir treffen Morgen früh einen großen Immobilien-Investor.
Dann fahre ich zu einer großen indischen Telekomgesellschaft, um dort
mit dem Vorstandsvorsitzenden zu sprechen. Wir haben noch andere
Treffen auf dem Terminplan, mit Leuten von McKinsey, der Citigroup,
und anderen, großen Gesellschaften."
"Heute habe ich 30 Minuten mit dem Gentleman gesprochen, der mein
Zimmer hier im Tadsch Mahal sauber macht. Der ist großartig. Ich
sprach mit ihm über Mobilfunkgeräte, die Regierung, Fußball und
Investieren und sogar über meinen Bart!"
"Wenn man hier in Mumbai mit Leuten spricht, dann wird es sofort klar,
dass sie extrem zuversichtlich in die Zukunft sehen."
"Er sagte: 'Vor 50 Jahren hatten wir nichts. Jetzt haben wir mehr.
Nicht eine Tonne mehr, aber mehr. Und wir werden weiter arbeiten, bis
wir wie Ihr sind. Gebt uns 10 Jahre. Kommen Sie dann wieder - und
bringen Sie Ihre Familie mit. Dann werden Sie es sehen.'"
"Er sprach weiter: 'Vor 50 Jahren hatte hier niemand ein Telefon.
Jetzt haben wir das. Vor 50 Jahren gab es hier keine Hochhäuser. Sehen
Sie aus dem Fenster, jetzt sind sie da. Und vor 50 Jahren haben uns
keine Amerikaner besucht. Und jetzt sind Sie da.'"
"Natürlich sagte er das alles, während er arbeitete - er brachte das
Zimmer in Ordnung, wechselte die Handtücher, saugte den Fußboden und
putzte den Staub weg. Das ist eine Sache, die mir aufgefallen ist -
die Inder sind eine hart arbeitende Menschengruppe. Und jetzt, wo sie
demokratisch und frei sind, sind sie optimistisch, dass sie von einem
armen Land zu einem reichen Land werden können - wie die USA."
"Mein indischer Freund erinnerte mich daran, dass vor den Portugiesen
und den Briten Indien eine machtvolle Nation war... vielleicht eine
der machtvollsten Nationen der gesamten Welt. Ich wäre nicht
überrascht, wenn sie dieses Niveau wieder erreichen würden. Wenn sie
das schaffen, dann werden die Investoren groß belohnt werden."
"Natürlich ist das ein Risiko. Aber wenn die Leute langfristig denken
- zumindest 5 bis 10 Jahre -, dann könnte es sich schön auszahlen."
*** Ein Freund hat mir das geschickt... in Erinnerung an Ray Charles.
Der Text passt auch auf die heutige Zeit, wenn man"belongings" durch
"BMW" ersetzt, und"cow" durch"Swimming Pool". Ich gebe diesen Text
im Original von Ray Charles wieder:
Busted
- Ray Charles
My bills are all due and the baby needs shoes and I'm busted Cotton is
down to a quarter a pound, but I'm busted I got a cow that went dry
and a hen that won't lay A big stack of bills that gets bigger each
day The county's gonna haul my belongings away 'cause I'm busted.
I went to my brother to ask for a loan 'cause I was busted I hate to
beg like a dog without his bone, but I'm busted My brother said there
ain't a thing I can do, My wife and my kids are all down with the flu,
And I was just thinking about calling on you 'cause I'm busted.
Well, I am no thief, but a man can go wrong when he's busted The food
that we canned last summer is gone and I'm busted The fields are all
bare and the cotton won't grow, Me and my family got to pack up and
go, But I'll make a living, just where I don't know cause I'm busted.
----------------------------------------------------------------------
Dienstag, 15. Juni 2004
Weltklasse Dummköpfe
vom"Mogambo Guru", nicht ganz ernst gemeint
Ich habe es offiziell aufgegeben, einen Nobelpreis zu bekommen. Ich
habe diese Entscheidung aus folgenden Gründen getroffen:
1) Ich bin ein Idiot und ich räume ein, dass ich mit meiner
intellektuellen Kraft noch nicht einmal meine kleinen Kinder
beeindrucke.
2) Der Economist hat mir die"Pocket World in Figures 2004" geschickt,
das ist so ein Jahrbuch mit allen möglichen Fakten. Als ich die Seiten
überflog und nach der Abteilung mit Badeanzügen suchte, da fand ich
eine Tabelle, die alle Nobelpreisträger von 1901 bis 2002 auflistete.
In diesem Zeitraum wurden für den Bereich Wirtschaft 42 Nobelpreise
vergeben, davon gingen 26 in die USA! Der nächste große Gewinner auf
der Liste ist Großbritannien mit 8. Alle anderen Länder haben nur zwei
oder einen Gewinner!
Die Amerikaner haben über die Hälfte der Wirtschaftsnobelpreise
gewonnen? Wir haben Alan Greenspan, eine Zentralbank, eine
Papierwährung, und eine Gilde von Volkswirten, die noch nicht ein
einziges Mal ihre Stimme in Horror erhoben hat. Und trotzdem haben wir
mehr als die Hälfte aller Wirtschafts-Nobelpreise gewonnen? Ich bin
erschüttert! Ich springe auf und schreie, mit dem von mir patentierten
Klageruf wegen Wut und Verrat:"Nooooooooo!" Deshalb habe ich es
aufgegeben, mich um den Nobelpreis zu bewerben: Selbst wenn Eierkopf
meine Brillanz erkennen könnte, dann möchte ich doch nicht in einer
Liste mit diesen anderen 42 Verlierern aufgeführt werden.
Aber aus dem Augenwinkel heraus kann ich sehen, dass ein Pfleger
zurückkommt und ruhig eine Spritze mit einem Beruhigungsmittel füllt.
Sie haben wohl meinen patentierten Klageruf gehört und gesehen, dass
sich auf dem Fußboden vor mir schon Schaumberge angesammelt haben...
----------------------------------------------------------------------
Über den Investor Verlag
Der Newsletter"Investor's Daily" ist ein kostenloser E-Mail-Service
der FID Verlag GmbH, Unternehmensbereich Investor Verlag. Praktischen
Rat und Anleger-Tipps nach den Ideen von"Investor's Daily" liefern
Ihnen die Produkte unseres Hauses:
http://www.investor-verlag.de/

gesamter Thread: