- The Daily Reckoning - For The Cautiously Optimistic (Addison Wiggin) - Firmian, 18.06.2004, 10:11
- The Daily Reckoning -Deutsche Fassung - Sorrento, 18.06.2004, 19:28
The Daily Reckoning -Deutsche Fassung
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I N V E S T O R ' S D A I L Y
Der E-Mail-Dienst für Investoren, Ausgabe vom 18. Juni 2004
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* Mit reiner Logik reich werden - eigentlich ganz einfach
* Wer profitiert von einer Ã-lkrise - um die Ecke gedacht?
* US-Konjunkturdaten
* Russisches Roulette
* Der Kern der Wahrheit
* Prognose für den US-Anleihenmarkt
* Sparen und Investieren - Grundlage einer guten Volkswirtschaft
* Über den Investor Verlag
* Empfehlen Sie"Investor's Daily" weiter
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Freitag, 18. Juni 2004
Mit reiner Logik reich werden - eigentlich ganz einfach
von Jochen Steffens
Wir haben uns alle derart oft und umfassend mit Börsen beschäftigt,
dass uns manchmal der Blick für das Wesentliche verloren geht. Und
dabei ist gerade der Blick für das Wesentliche manchmal
erfolgsversprechender als jahrelange tiefgreifende
Auseinandersetzungen mit der Charttechnik und mit der Analyse der
Fundamentaldaten.
Für mich war der Jahreswechsel 1999/2000 ein Schlüsselerlebnis. Nicht
weil da gerade zufällig einer der größten Spekulationsblasen der
modernen Welt kurz vor dem Platzen stand, sondern einfach nur weil
gerade ein ganz besonderes Sylvester war.
Eine einfache Überlegung hätte Sie damals reich machen können. Was
wird Sylvester gerne getrunken? Sekt - soweit so gut. Aber ich bitte
Sie, wer wollte schon den Jahrtausendwechsel mit"billigem" Sekt
begießen. Nein, ein solches Jahrtausendereignis erlebt man schließlich
nur einmal in seinem Leben (das ist so ziemlich eine der sichersten
Aussagen, die Sie jemals hier in diesem Investor's Daily gelesen
haben)
Es war logisch, dass jeder, der es sich halbwegs leisten konnte und
sogar diejenigen, die es sicht nicht leisten konnten, den
Jahrtausendwechsel mit Champagner begießen würden. Einmal in einem
Jahrtausend muss man sich ja schließlich was gönnen. Einige
Lebensmittelketten boten sogar Champagner zu Discountpreisen an. Ich
vermute mal, dass das Zeug untrinkbar war, aber egal: Hauptsache es
stand"Champagner" auf dem Etikett.
Hätten Sie daran im Oktober 1999 gedacht, sie hätten reich werden
können. Mit einfacher Logik, denn Champagner-Aktien explodierten
schneller als die Korken ihrer Flaschen...
Und das sind genau die Trades, die Sie wirklich reich machen. Dafür
bedarf es nur einer gewissen"Bauern-Logik". Leider sind diese
Highlights eher selten. Doch auch bei weniger spektakulären Trends
reicht oft die einfache Logik.
Immer wieder empfehle ich Ihnen langfristig in Rohstoffe zu
investieren: Die Expansion in China und Indien wird in den nächsten
Jahren zu einem ungezügelten Rohstoffverbrauch führen, so oder so.
Langfristig werden also Rohstoffe aller Art einen Bullenmarkt
ausbilden. Hier müssen Sie nur Geduld haben und Rückschläge
wegstecken.
Eigentlich steckt in jeder Krise logischerweise auch ein
Anlagepotenzial. Selbst in einer Erdölkrise, wie wir sie aktuell
erleben, ergeben sich Chancen. Gerade steigt der Ã-lpreis wieder.
Hintergrund hierfür ist, dass die Ã-llieferungen des Iraks völlig zum
Erliegen gekommen sind. Zudem streiken die norwegischen Ã-larbeiter
seit heute für ihre Pensionsansprüche und für eine höhere
Arbeitssicherheit. Dieser Streik verursacht eine Einbuße der
Fördermenge um 370.000 Barrel (1 Barrel=159 Liter) je Tag. Insgesamt
fehlen dem Ã-lmarkt damit ca. 2 Mio. Barrel pro Tag. Das sind rund
2,5 % der weltweiten täglichen Förderung. Aber auch langfristig könnte
der Ã-lpreis immer weiter anziehen.
Doch hier muss man nur etwas um die Ecke denken, ein Beispiel dazu:
Freitag, 18. Juni 2004
Wer profitiert von einer Ã-lkrise - um die Ecke gedacht?
von Jochen Steffens
Die hohen Ã-lpreise könnten uns (nach der US-Wahl) noch sehr lange
begleiten. Also drängt sich die Frage auf, welche Firmen profitieren.
Die Ã-lfirmen zum Einen, aber auch nur am Anfang einer Preissteigerung.
Das ist vorbei. Die regenerierbaren Energien - dafür ist es nun aber
fast schon zu spät, das Thema ist bereits durch die Medien gejagt
worden. Man sollte besser vor allen anderen investieren.
Also von der anderen Seite: Wer leidet am meisten unter hohen
Ã-lpreisen? Die Autofahrer und besonders der Fernlastverkehr. Und hier
fehlt nur noch ein kleines Mosaiksteinchen:
Bei hohen Ã-lpreisen könnte der Schwerlastverkehr (und auch einige
Autofahrer/Pendler) vermehrt auf die Bahn umsteigen. Immer mehr Firmen
werden versuchen ihre Waren oder die LKW's mit der Bahn zu
transportieren. Nur die Bahn selbst hat noch eine ganze Menge interner
Probleme. Wenn man nicht direkt in eine Firmen selbst investieren
will, sucht man sich die Zulieferer aus.
In diesem Fall wäre also eine Firma, die Loks herstellt oder
Verkehrstechnik produziert oder Schienen verlegt und ähnliches
interessant (gerade auch wenn man dann noch an den Ausbau der
Infrastruktur in Osteuropa denkt). Ein anderes Beispiel wäre
vielleicht eine kleine Firma, die ein neues innovatives Konzept
entwickelt hat, um LKWs per Bahn zu transportieren.
Dies wären also alles"ungewöhnliche" aber logische
Investitionsmöglichkeiten, um auf langfristig hohe Ã-lpreise zu setzen.
Und in diesen Bereichen wären Sie wahrscheinlich die Ersten, die
dieses Potenzial erkennen. Das Schöne dabei ist, Sie brauchen für
solche Investitionen kein Hochschulstudium oder charttechnische
Ausbildung, sondern lediglich gesunden Menschenverstand.
Das sind dann diese langfristigen Investition, in die Sie einen
kleinen Teil ihrer Kapitals anlegen können und sich dann beruhigt
schlafen legen, um nach 3, 5 oder 10 Jahren mal zu schauen, was daraus
geworden ist.
Zum Markt
Der Dax notiert heute am dreifachen Hexensabbat unentschlossen um die
Nulllinie. Mit dem heutigen Hexensabbat beginnt nun eigentlich das
zweite Halbjahr, das auf jeden Fall wesentlich spannender werden
sollte, als das erste.
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Freitag, 18. Juni 2004
US-Konjunkturdaten
von Jochen Steffens
Die US-Leistungsbilanz weist ein Defizit in Höhe von 144,9 Mrd.
US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus in Höhe von 140,0 bis
142,0 Mrd. US-Dollar nach zuvor veröffentlichten 127,5 Mrd. US-Dollar.
Damit steigt das Leistungsbilanzdefizit deutlich stärker als erwartet.
Das sollte den Dollar wieder schwächen, da die USA zur Finanzierung
des Defizits immer mehr ausländisches Kapital benötigt.
Damit sinkt aber auch wieder etwas die Zinserhöhungsangst.
Andererseits könnten die Zinsen am langen Ende drastisch ansteigen.
Eigentlich sollte diese Zahl den Markt beflügeln, andererseits drückt
der steigende Ã-lpreis. Vor dem Wochenende neigen die Märkte generell
etwas zu Schwäche. Mit anderen Worten, es bleibt uneinheitlich. Warten
wir es ab und genießen das Wochenende
Freitag, 18. Juni 2004
Russisches Roulette
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Es gibt viele Tage in einem Jahr... und viele Jahre im Leben. Und
meistens passiert wahrscheinlich nichts.
Aber das bedeutet nicht, dass man auf nichts vorbereitet sein sollte.
Alan Greenspan hat Spekulationsblase auf Spekulationsblase
geschaffen... es gibt neue größere Blasen in den Bereichen
Konsumentenschulden, Immobilien, Aktien (eine Spekulationsblase, die
in den späten 1990ern begann und bei der immer noch nicht alle Luft
entwichen ist)... Importe... und eine Blase bei den Investitionen in
China (die Chinesen versuchen fieberhaft, mit der amerikanischen
Konsumnachfrage mithalten zu können).
Gestern schrieb Anatole Kaletsky in der"Times":"Auf einen Aufschwung
muss kein Abschwung folgen."
Er zitierte Adam Smith:"Konsum sei letztlich das Ziel jeglicher
wirtschaftlichen Aktivität." Was wäre, wenn die Briten und Amerikaner
immer weiter konsumieren würden... das wäre seiner Meinung nach nur
"eine natürliche und wünschenswerte Konsequenz einer... sich
verbessernden wirtschaftlichen Leistung."
Konsum mag das Ziel jeder wirtschaftlichen Aktivität sein; das Problem
für Großbritannien und die USA ist aber, dass der Konsum nicht der
Beginn davon ist. Denn Konsum führt nicht zu Reichtum; im Gegenteil,
er verringert vorhandenen Reichtum. Natürlich gilt gleichzeitig: Je
reicher eine Volkswirtschaft ist, desto mehr Reichtum produziert sie,
der konsumiert werden kann.
Aber eine Gemeinschaft, die mehr konsumiert als produziert, wird
Probleme bekommen. Wir hatten hier im Investor's Daily berichtet, dass
das amerikanische Handelsbilanzdefizit im Mai das Rekordminus von 48
Milliarden Dollar erreicht hat. Das ist ein grober Maßstab dafür, um
wieviel der Konsum die Produktion übersteigt... und ein weiterer
Meilenstein auf dem Weg in den Ruin.
Wie lange ist diese Straße noch? Werden wir morgen am Ziel sein?
Sehr wahrscheinlich nicht. Es gibt viele Tage... und nur einen Tag,
an dem die größten Spekulationsblasen der Geschichte beginnen, zu
platzen.
Aber ich rate Ihnen, vorbereitet zu sein. Man kann auch"Russisches
Roulette" spielen, und einen Revolver nehmen, in dem nur eine einzige
Kugel steckt. Wenn man sich diese Waffe an den Kopf hält und abdrückt,
dann gibt es nur eine 1:6 Chance, dass man sich das Gehirn wegpustet.
Und dennoch wäre es keine gute Idee, abzudrücken.
Und es ist genauso wenig wahrscheinlich, dass die Spekulationsblasen
von Alan Greenspan Morgen platzen werden. Aber ich rate Ihnen, so zu
investieren, als wären sie gestern geplatzt.
Jetzt zu Eric mit mehr News:
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Freitag, 18. Juni 2004
Der Kern der Wahrheit
von unserem Korrespondenten Eric Fry in"New York, New York..."
Hier in Manhattan ist es richtig schwül geworden... und ich bin
dankbar dafür. Denn die örtliche Fauna hat die Wintermäntel im Schrank
gelassen und rennt jetzt in Tops, Shorts und Sandalen herum... das
warme Wetter scheint attraktive Frauen aus ihren Apartments
aufzuscheuchen, so wie ein Cockerspaniel einen Pfau hinter einer Hecke
aufscheucht. Nicht, dass Ihr New Yorker Korrespondent attraktiven
Frauen Aufmerksamkeit zukommen lassen würde... außer natürlich der
einen, die routinemäßig an meinem Arm hängt.
Ansonsten sind meine Augen - und mein Hirn - ausschließlich auf die
Finanzmärkte gerichtet. Ansonsten gibt es nur Essen und Schlafen. Was
ist Wichtiges passiert?
Die amerikanische Industrieproduktion ist im Mai um 1,1 % gestiegen,
auf ein Rekordhoch. Die Kapazitätsauslastung ist auf 77,8 % gestiegen
- das ist der höchste Wert seit 3 Jahren. Also offensichtlich
produziert da jemand mehr.
Normalerweise - aber nicht immer - führen steigende Produktion und
steigende Kapazitätsauslastung zu anziehenden Preisen. Und
traditionellerweise führen höhere Preise zu höheren Zinsen. Aber die
Wall Street sagt uns, dass wir uns keine Sorgen machen brauchen. Ok,
die Inflationsrate scheint ein bisschen hoch zu sein, aber die
"Kernrate" ist doch immer noch zahm und niedrig.
Wir hatten im Investor's Daily darauf hingewiesen: Die
US-Konsumentenpreise sind im Mai gegenüber Vormonat um 0,6 %
gestiegen, aber der Zuwachs der Kernrate lag bei nur 0,2 %.
Bis jetzt sind die US-Konsumentenpreise in diesem Jahr um 5,1 %
gestiegen (aufs Jahr hochgerechnet), während die Kernrate"nur" um
2,9 % gestiegen ist. Das ist aber auch schon doppelt so hoch wie in
den ersten 5 Monaten des letzten Jahres.
Wäre es klug, die"normalen" Inflationszahlen zu ignorieren und sich
nur die Kernrate anzusehen? Nun, vergleichen Sie mal. Wie sinnvoll
wäre es, wenn ein Aktienfonds seine Gewinne als"Gesamtgewinne" und
"Kerngewinne" ausweisen würde? Nach dem Motto:"Lieber Anteilseigner,
wir freuen uns, ein weiteres erfolgreiches Jahr vorweisen zu können.
Es stimmt zwar, dass der Gesamtwert unseres Portfolios um 26 %
gefallen ist, aber unser 'Kern'-Portfolio stieg um 87 %, was den S&P
500 das 13. Jahr in Folge geschlagen hat..."
Man kann den Kern nehmen, den man will, aber der Kern der Wahrheit
findet sich wahrscheinlich im Gesamtwert.
"Wenn ich US-Anleihen besitzen würde", so James Paulsen, Chefanalyst
bei Wells Capital Management,"dann würde ich mir wünschen, dass die
Fed die Inflation massiv und aggressiv bekämpft. Das letzte, was ich
wollen würde, wäre eine Fed, die vorsichtig, langsam und gesprächig
ist. Die Fed hat gesagt, dass sie langsam in ihrer Antwort auf eine
mögliche Inflation sein wird, um niemanden zu erschrecken. Aber ich
denke, dass es genau dieser Ansatz ist, der jeden erschrecken wird."
Ihrem New Yorker Korrespondenten läuft es bereits kalt den Rücken
herunter.
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Freitag, 18. Juni 2004
Prognose für den US-Anleihenmarkt
von unserem Korrespondenten Bill Bonner, derzeit in London
*** Ich beobachte den Goldpreis... und Anleihen. Jeder weiß, dass
Inflation und höhere Zinsen bevorstehen. Aber dennoch scheinen die
Kurse der US-Staatsanleihen diese Botschaft noch nicht vernommen zu
haben. Und auch der Goldpreis nicht. Wenn die Inflation wirklich
steigen würde... warum steigt dann der Goldpreis nicht?
Ich könnte mir vorstellen, dass der Markt derzeit fast jeden in die
Irre führt. Der lange Bullenmarkt der US-Anleihen... der 1981
begann... könnte vielleicht doch noch nicht vorüber sein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Aktienkurse in den USA um das
Jahr 1949 einen Boden gefunden. Dann stiegen sie 17 Jahre lang, bis
1966. 1966 begann ein Bärenmarkt, der im Jahr 1968 ein verwirrendes
zweites Topp hatte... aber es ging per saldo 16 Jahre bergab, bis
1982. Dann begann der große Bullenmarkt, der weitere 17 Jahre
andauerte. Der letzte Bullenmarkt erreichte im ersten Quartal 2000
sein Topp. Am wahrscheinlichsten ist es, dass danach ein größerer
Bärenmarkt begonnen hat. Und am wahrscheinlichsten wird der weitere 10
Jahre andauern.
Anleihen folgen sogar noch längeren Trends. Die Renditen der
US-Staatsanleihen stiegen von 1946 bis 1981... das ist ein Zeitraum
von 35 Jahren. Seit 1981 sind die Renditen, die Zinsen und die
Inflation gefallen. Das Ende dieses Trends haben wir vor einem Jahr
gesehen, so wird weithin angenommen. Da war die Rendite der 10jährigen
US-Staatsanleihen auf 3,11 % gefallen. Die Renditen sind seitdem
gestiegen. Die meisten Beobachter glauben, dass es lange dauern wird,
bis sie wieder fallen werden.
Ich bin mir da nicht so sicher. Was nicht bedeutet, dass ich den Kauf
von US-Staatsanleihen empfehlen würde. Der Bullenmarkt bei den
US-Staatsanleihen mag noch nicht vorüber sein, aber das Risiko, das
man mit US-Staatsanleihen hat, ist wahrscheinlich erheblich größer als
der mögliche Ertrag. Eines Tages werden die Kurse der
US-Staatsanleihen fallen. Vielleicht Morgen. Vielleicht nächsten
Monat.
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Freitag, 18. Juni 2004
Sparen und Investieren - Grundlage einer guten Volkswirtschaft
von Jim Rogers
Wie versprochen hier die Fortsetzung meines gestrigen Beitrags:
Wenn man in den USA einen Job hat, dann zahlt man Steuern. Wenn man
Geld spart, dann zahlt man auf die Zinseinkünfte Steuern. Wenn man
eine Aktie kauft und eine Dividendenzahlung erhält, dann zahlt man
wieder Steuern. Und wenn man stirbt, dann müssen die Erben
Erbschaftssteuer zahlen. Und wenn man lange genug lebt, um
Pensionszahlungen zu erhalten, dann werden auch die besteuert. Zur
Erinnerung: Man hatte schon Steuern bezahlt, als man das Geld verdient
hatte, dennoch wird es immer und immer wieder besteuert.
Diese Politik ist nicht sehr förderlich, wenn es um das Fördern von
Sparen oder Investieren geht. Dadurch wird der Konsum gefördert.
Im Gegensatz dazu sind die Länder, die sich in den letzten 30 oder 40
Jahren gut entwickelt haben, Länder, die Sparen und Investieren
unterstützen. Singapur ist eine der erstaunlichsten Städte der ganzen
Welt. Vor 40 Jahren bestand sie nur aus Slums. Jetzt ist Singapur
gemessen am Pro-Kopf-Einkommen eines der reichsten Länder der Welt.
Einer der Gründe für den Erfolg Singapurs war die Tatsache, dass die
Staatsoberhaupt Lee darauf bestand, dass jeder einen großen Teil
seines Einkommens sparen und investieren musste. Wie auch immer die
Politik von Lee in Bezug auf die persönliche Freiheit war - zumindest
hat er die Leute dazu gezwungen, zu sparen und zu investieren.
Die Geschichte zeigt, dass Völker, die sparen und investieren, wachsen
und gedeihen, und die anderen verschlechtern sich und kollabieren.
Es waren es die künstlich niedrigen Zinsen und die Politik des
leichten Geldes, die Alan Greenspan und der US-Zentralbank
zuzuschreiben sind, die in den späten 1990ern die Spekulationsblase
bei den US-Aktien begründeten. Und jetzt macht die Politik der
US-Zentralbank die Spekulationsblase noch schlimmer. Denn jetzt ändert
sie sich, von einer Aktienmarkt-Blase hin zu einer Konsum- und
Immobilien-Blase.
Und wenn diese Blasen platzen, dann wird das schlimmer sein als das
vorige Platzen der Spekulationsblase am Aktienmarkt - da sehr viel
mehr Leute betroffen sind, wenn es um Konsum und Immobilien geht. Wenn
all diese Leute herausfinden werden, dass die Immobilienpreise eben
doch nicht immer weiter steigen, und sie gleichzeitig sehr hohe
Kreditkartenschulden haben, dann wird es viele wütende Leute geben.
Natürlich will das niemand hören. Die Leute wollen eine schnelle
Lösung. Sie wollen eine Aktie kaufen und sehen, dass die dann um 25 %
steigt, weil sie das im letzten Jahr so gesehen haben, und weil das im
Fernsehen gesagt wird. Sie wollen eine Zinssenkung, weil sie gehört
haben, dass das zu einem Wirtschaftsboom führen wird.
Bill Bonner schrieb mir über sein frisch geschriebenes Buch (das
voraussichtlich im Juli oder August auf dem deutschen Markt erscheinen
wird), um mir zu sagen, dass"eine Menge von dem Zeug, über das Du im
'Adventure Capitalist' (Random House) schreibst, in meinem Buch ist -
bis auf das Reisen in internationale Länder."
Ich würde einen Schritt weiter gehen und sagen, dass es fast so ist,
als ob er Teile meines Buches und ich Teile seines Buches geschrieben
hätte - wir sind dasselbe Thema aus zwei unterschiedlichen Richtungen
angegangen... und sind am Ende zum gleichen Ergebnis gekommen.
Angefangen von der fehlenden staatlichen Förderung für Sparen und
Investieren bis hin zu den dramatischen Effekten der Demographie habe
ich in diesem Buch Dinge gefunden, die ich auch auf meinen Reisen
gesehen hatte. Ich hatte sie entdeckt, indem ich Geschichtsbücher
gelesen und Volkswirtschaft studiert hatte. Und dann sah ich sie von
Nahem, vor Ort.
"Unnötig zu sagen, dass Du ein Genie bist", schrieb ich ihm zurück.
"Du denkst wie ich, was bedeutet, dass wir beide zusammen Pleite gehen
werden."
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