- Der Tod des kleinen Joseph - nereus, 25.11.2000, 21:21
- Re: Der Tod des kleinen Joseph - Rumpelstilzchen, 25.11.2000, 21:46
- Re: Der Tod des kleinen Joseph - dottore, 25.11.2000, 22:04
- Re: Der Tod des kleinen Joseph - JüKü, 25.11.2000, 22:24
- Re: Der Tod des kleinen Joseph - dottore, 25.11.2000, 21:51
- Re: Der Tod des kleinen Joseph - nereus, 25.11.2000, 23:47
- Re: Der Tod des kleinen Joseph - Rumpelstilzchen, 25.11.2000, 21:46
Der Tod des kleinen Joseph
Hallo dottore!
Innerhalb weniger Minuten wieder alles beantwort und scharfzüngig wie immer.
Gratulation!!
Zur Debatte über den Rechtsextremismus kann eine sachliche Erörterung der Fakten aber sicher nicht schaden.
Der Fall des kleinen Joseph ist eine Tragödie, ohne Zweifel.
Das Schubladendenken dabei aber auch.
Heute hat sich der Vater des kleinen Jungen zu dem Fall geäußert. Er vermutet ganz andere Hintergründe. Hier der Inhalt:
"Nun drei Jahre später ist die Aufgabe komplizierter denn je. Der Fall könnte eine Dimension annehmen, die bisher kaum beachtet wurde und die Saad Abdulla, der irakische Vater des Jungen, am Freitag im Gespräch mit Biedenkopf selbst andeutete: Ausländerfeindliche Hintergründe halte er mittlerweile"für sekundär"."Primär" seien wirtschaftliche Hintergründe,"riesige Zusammenhänge", in denen es um"Korruption zwischen Ärzten und Apothekern" gehe. Der Vater berichtete, wie er aufgefordert wurde, dabei mitzumachen, wie er sich weigerte und danach"kriminalisiert werden sollte". Abdullas Vorwürfe betreffen Vorgänge vor dem Tod seines Sohnes, die teilweise ebenfalls schon Staatsanwaltschaft
und Polizei beschäftigten. Ohne Ergebnis, wohl weil sie so ungeheuerlich waren. Wer glaubt schon an eine Verschwörung der weißen Kittel? Denn betroffen sind Ärzte des Sebnitzer Kreiskrankenhauses, die nicht zum ersten Mal wegen fragwürdiger Machenschaften in Verdacht gerieten. Es geht um Rezeptbetrug, möglicherweise in großem Stil. In einer eidesstattlichen Versicherung beschreibt Saad Abdulla zwei Fälle, in denen leitende Klinikärzte Rezepte für Personen ausstellten, die die teuren Medikamente offenbar gar nicht benötigten. Die Arzneimittel sollen dann anderen zugute gekommen sein, unter anderem Familienangehörigen eines Sebnitzer Arztes im Ausland. Schon im August 1997, wenige Wochen nach dem Tod des Jungen, wandte sich der SPD-Landtagsabgeordnete Joachim Richter mit dem schweren Verdacht"persönlich/vertraulich" an Sachsens Innenminister Klaus Hardraht. Ein Jahr später wurden die Vorwürfe in einer nicht öffentlichen Sitzung des Kreistages Sächsische Schweiz erörtert. Zur gleichen Zeit wollte der Landkreis die Klinik an eine private Gesellschaft verkaufen, an der auch die in Verdacht geratenen Ärzte beteiligt sind. Von"böser Intrige" und persönlicher Rache war in der Kreistagssitzung die Rede. Dennoch gelangten Unterlagen mit den Vorwürfen zum Rezeptbetrug zur Staatsanwaltschaft."
Also es kann sehr viele Hintergründe für diese schreckliche Tat geben.
Das man den Fall nicht gründlich untersucht hat ist ein Skandal.
Aber immer nur die braune Brille aufzusetzen, ohne die Tatumstände nach allen Seiten auszuleuchten, ist auch einer.
Baldur hat manchmal eine sehr drastische Ausdrucksweise.
Aber im Fall der Düsseldorfer Rohrbombe hat man ein gewaltiges Geschrei gegen Rechts erhoben. Sicher war der Anfangsverdacht durchaus begründet.
Aber inzwischen ermittelt man im Millieu der Organisierten Kriminalität.
Nach dieser Information mußte man aber tatsächlich sehr lange suchen bzw. ich habe sie per Zufall endeckt.
Das hat mit objektiver Berichterstattung auch nicht mehr viel zu tun.
mfg
nereus
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