- Meldungen am Morgen - ---Elli---, 29.06.2004, 10:02
Meldungen am Morgen
--> ~ Nach Einschätzung des irischen EZB-Ratsmitglieds Hurley sind die Aussich-
ten für eine globale Konjunkturerholung gut. Es gebe einige Risiken, die
aber nicht neu seien, so Hurley.
~ Das Euroland-Geldmengenwachstum hat sich im Mai erneut stärker als erwartet verlangsamt. So
sank die für die EZB maßgebliche Trendrate von (rev.) 6,0% gg. Vj. auf 5,5% gg. Vj. (Konsensus-
Prognose: 5,8%) Im Vormonatsvergleich sank die Geldmenge sogar um 0,2%; dies war der erste Rückgang
seit beinahe vier Jahren. Getrieben wurde die Abschwächung des Geldmengenwachstums von anhaltenden
Umschichtungen aus relativ liquiden Anlagen in längerfristige Vermögensanlagen. Das Kreditwachstum im
Privatsektor blieb mit einer Rate von 5,8% gg. Vj. dagegen in etwa auf dem Niveau der Vormonate.
Treibende Kraft bei der Kreditnachfrage sind nach wie vor die Immobilienkredite. Die ‚Normalisierung’ der
Geldmengenexpansion dürfte keine unmittelbaren Auswirkungen auf den geldpolitischen Kurs der EZB
haben, nachdem diese das starke Wachstum in den letzten Jahren stets als temporäre Übertreibung
angesehen hatte.
~ Mit einem Anstieg um 0,9% gg. Vm. (2,9% gg. Vj.) lagen die italienischen Erzeugerpreise im Mai im
Rahmen der Erwartungen. Wenig überraschend war auch die Tatsache, dass der Preisschub
vorwiegend von Mineral- und Metallprodukten ausging. Nach den neuen Inflationsdaten für Juni zu
schließen, gelang es den Produzenten zumindest zum Teil ihre Kosten auf die Verbraucher zu überwälzen.
~ Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat sich für eine deutli-
che Erhöhung der Leitzinsen ausgesprochen, sobald sich der Aufschwung für
die Weltwirtschaft bestätigt. Damit solle die Geldpolitik straff gehalten wer-
den, um finanziellen Ungleichgewichten und übertriebenen Kursgewinnen
an den Aktienmärkten entgegenzuwirken. Insbesondere in den USA sollten
die Zinsen rasch erhöht werden. Im Moment bestehe noch keine Inflations-
gefahr. Der Ã-lpreisanstieg sei verdaut und in vielen Volkswirtschaften seien
noch freie Kapazitäten vorhanden, die die Preissteigerungen begrenzen.
~ Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt, dass die Finanzmärkte zwar
auf einen globalen Zinsanstieg vorbereitet seien, es aber angesichts des
weltweiten Wachstums und der volatilen Ã-lpreise zu einer Neueinschätzung
der Inflationsrisiken kommen könnte.
~ Der Wirtschaftsberater der US-Regierung, Lindsey, geht von einer weiteren
Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Yen aus, da er damit rech-
net, dass auch in Zukunft ausländisches Geld in den japanischen Aktien-
markt fließt. (Allerdings hat Lindsey gleichzeitig auch gesagt, dass er USD-
JPY bei Kursen von 110-115 JPY erwartet, was ja einer USD-Aufwertung
entsprechen würde.)
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~ In den USA sind die persönlichen Einkommen (0,6% gg. Vm.) wie auch die privaten
Konsumausgaben (1,0% gg. Vm.) im Mai erwartungsgemäß kräftig gestiegen. Ein maßgeblicher Faktor
für die Zuwächse waren (immer noch) die Steuerrückzahlungen aus dem letzten Jahr, die im zweiten
Quartal den größten Umfang erreichen dürften. Eine wichtige Zahl in dem Einkommensbericht war auch die
sogenannte Kerninflationsrate für den Konsum, auf die auch die Fed ein besonderes Augenmerk legt. Mit
1,6% gg. Vj. hat sich die Kernrate gegenüber ihrem Tiefstand im Dezember mittlerweile verdoppelt - dies
kann als weiterer Beleg für zunehmenden Inflationsdruck in den USA gelten.
~ Die japanische Industrieproduktion ist im Mai um 0,5% gegenüber dem
Vormonat und damit deutlich geringer als erwartet gestiegen. Unterdessen
ist die Arbeitslosenquote unerwartet auf 4,6% und damit den niedrigsten
Stand seit August 2000 gefallen. Das reale verfügbare Einkommen ist um
2,3% gegenüber dem Vorjahr auf ein Vierjahreshoch gestiegen.
~ Premierminister Koizumi erwartet aufgrund der Konjunkturerholung steigen-
de Steuereinnahmen, die Japan seiner Ansicht nach helfen werden, bis 2010
einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen.

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