- Arbeitslosigkeit und warum sie schlimmer werden muss - VictorX, 29.06.2004, 11:39
- Komisch, habe gerade heute Morgen zwei Freunde provoziert, und - Das_Orakel_aus_Oberlahnstein, 29.06.2004, 13:24
- Re: Komisch, habe gerade heute Morgen zwei Freunde provoziert, und - VictorX, 29.06.2004, 13:46
- Re: Arbeitslosigkeit und warum sie schlimmer werden muss - Tassie Devil, 29.06.2004, 14:09
- Re: Arbeitslosigkeit und warum sie schlimmer werden muss - Euklid, 29.06.2004, 14:31
- Arbeitslosigkeit ist die Folge von arbeitslosem Einkommen - mguder, 29.06.2004, 20:57
- Volle Zustimmung, auch zum letzten Satz (o.Text) - - Elli -, 29.06.2004, 21:05
- Muaahh, viel Spaß beim Flöhe hüten - offthspc, 29.06.2004, 21:39
- Re: Muaahh, viel Spaß beim Flöhe hüten/Köstlich - monopoly, 29.06.2004, 21:59
- Komisch, habe gerade heute Morgen zwei Freunde provoziert, und - Das_Orakel_aus_Oberlahnstein, 29.06.2004, 13:24
Arbeitslosigkeit ist die Folge von arbeitslosem Einkommen
-->Hi
>Der Grund für die Arbeitslosigkeit liegt nicht auschließlich, wie von Dottore oft beschworen, in der Staatsverschuldung.
tut mir leid, aber es scheint, Du hast die Sache ein wenig missverstanden. Arbeitslosigkeit entsteht durch Einkommen,für welches niemand arbeitet. Dieses entsteht durch den Staat auf 2 Wegen:
1:sogenannte"Sozialleistungen"
2:Zinsen auf Staatspapiere
>Die Hauptursache liegt in den massiven Produktivitätssteigerungen der letzten Jahrzehnte. Nachdem anfänglich die Industrie durch zunehmende Automatiserung immer weniger Arbeiter benötigte haben wir die gleiche Tendenz zunehmend auch im Dienstleistungssektor. Email, Diktat per Spracherkennung, Internetrecherche etcetc. machen sogar Sekretärinnen überflüssig. Die oft kolportierte Theorie, dass in den neuen Technologien Arbeitsplätze entstünden stimmt!!! Nur leider nicht netto.
Das ist mit Verlaub Blödsinn.Die Produktivitätssteigerung schafft überhaupt erst Anreize, überhaupt noch jemanden einzustellen. Die Produktivität muss nämlich deutlich über der"Produktivität" der Staatspapiere liegen.
>Wir sehen doch aktuell, wie schwierig es selbst für Gutausgebildete ist, am Arbeitsmarkt fündig zu werden. Und das sind beileibe keine Faulenzer. Fakt ist, die Gesamtmaschinerie benötigt netto immer weniger Beschäftigte - und die bitte Topausgebildet.
Die"Gesamtmaschinerie" ist ständig auf Leute angwiesen, die sich neu verschulden. Da diese aber immer seltener werden gibt es für die Gutausgebildeten keinen Job.
>Damit steht die Gesellschaft heute vor einem Scheideweg.
>1. Möglichkeit (leider die wahrscheinlichere)
>Besitzstandwahrung. Die die Jobs haben, arbeiten mehr um ihn zu behalten. Die Folge ist die Zunahme der Arbeitslosen und die höhere Betseuerung der Arbeit um diese neuen Heere an Einkommenslosen am Leben zu erhalten. Ein Teufelskreis. Durch die Reduktion von Arbeitslosengeld, Arbeistlosenhilfe und Sozialhilfe (leere Kassen) schreitet die Verarmung fort (teurer werden gute Nahrungsmittel, Bildung Energie etc.). Die Masse der Unzufriedenen wächst und erfasst das Bürgertum - soziale Unruhen sind die Folge. Währenddessen pflegt der noch im Besitz einer Arbeitsstelle befindliche Workoholic seine Dünkel gegenüber den sozial Schwachen. Aber es beschleicht ihn langsam auch das ungute Gefühl, es könnte ihn selber treffen. Angst vor Jobverlust und eine sich manifestierende, die Gesundheit belastende Existenzangst stellt sich ein.
>Für die Konzernbosse und ihre Lakaien aus der Politik ist das nicht wirklich schlimm. Man schottet sich halt ab - und übt sich in fadenscheinigem Mitgefühl. Das Final - ich möchte es mir gar nicht ausmalen.
Etwas in der Art ist durchaus nicht unwahrscheinlich.
>2. Möglichkeit (leider nicht wahrscheinlich)
>Wir vollziehen eine Metamorphosse zur Wissensgesellschaft. Gerechte Verteilung der Arbeit - das heißt aber unterm Strich weniger Einkommen bzw. eine gerechtere Verteilung dessen.
>Das Heranziehen der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger für gemeinnützige Tätigkeiten. Nach dem Motto keine Leistung ohne Gegenleistung.
>Erstrebenswert wäre ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Staat und Bürger (ähnlich wie in der Schweiz).
Waren Sklavenhalter und Sklave jemals Partner?
>Würde gerne noch mehr schreiben, aber bei mir droht gerade ein Kunde mit Auftrag - muss los. Wenn sich hier eine Diskussion entfachen lässt, dann später gerne mehr.
Ich hoffe, Du nimmst meine Einwände nicht persönlich, ich habe Deinen Beitrag nämlich mit Interesse gelesen und finde, Du formulierst hier eine weit verbreitete Ansicht auf sehr anschauliche Art und Weise.
Besten Gruß

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