- Euro am Scheideweg? - Euklid (RL), 26.11.2000, 13:34
Euro am Scheideweg?
Meines Erachtens ist in den nächsten Monaten mit weiteren Schwächeanfällen des Euro zu rechnen. Die letzte Verlautbarung von Herrn Düsentrieb, daß die Staaten im Euroraum ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben läßt in mir einen Verdacht aufkommen.
Die Interventionen waren halbherzig und auch nicht erfolgreich, daß sollten sie auch nicht. Ich behaupte, der Euro soll noch weiter nach unten gedrückt werden und zwar aus folgendem Grund:
Das vorhandene Schwarzgeld muß ja irgendwo wieder das Licht der Welt erblicken weil ich ja nicht annehme, daß Leute die dies horten es verbrennen wollen. Also tauschten und tauschen sie es noch immer wahrscheinlich in irgendwelchen fremden Steueroasen um und erhöhen somit zwangsläufig die Nachfrage nach starken Währungen momentan Yen, Dollar und Pfund. Nur so ist erklärbar, daß der Yen-Kurs, der ja fundamental ganz woanders stehen müßte, noch relativ stabil dasteht.
Je näher wir an das offizielle Umtauschdatum kommen, desto größer wird natürlich der Umtauschverlust bei weiter fallendem Euro. Sie wollen ja vorerst alle aus dem Euro raus (natürlich Nationalwährungen, Lire, Pesete, DM, Franc usw.) um nicht irgendwelche Fragebögen beantworten zu müssen.
Sollen die EZB-Banker mit Hilfe der Politik etwa die Schwarzgeldbesitzer dadurch mit einem Abschlag bestrafen. Das heißt doch, daß wir Optionsscheine mit langer Laufzeit auf den steigenden Euro schon jetzt für den Zeitpunkt der Einführung des Euro holen sollten.
Aber bitte das ganze nicht mißverstehen. Der Euro wird nur kurze Zeit wieder die Parität sehen (vielleicht auch in der Euphorie etwas darüber). Mittelfristig ist er jedoch wegen den schon mehrfach angesprochenen Problemen höchstens auf 0,5 bis 0,6 Dollar je Euro zu sehen. Unter mittelfristig meine ich fünf bis sieben Jahre.
Euklid (RL)
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