- @nereus: Gelddiskussion - Liated M.I. Lefuet, 26.11.2000, 13:47
- Re: @nereus: Gelddiskussion - nereus, 26.11.2000, 18:32
- Re: @nereus: Gelddiskussion - Liated M.I. Lefuet, 26.11.2000, 22:52
- Re: @ Louis Lefuet - black elk, 26.11.2000, 23:05
- Re: @ Louis Lefuet - Liated M.I. Lefuet, 27.11.2000, 00:22
- Re: @nereus: Gelddiskussion - nereus, 27.11.2000, 13:03
- Re: @nereus: Gelddiskussion / Jawoll! (Auszug owT) - JüKü, 27.11.2000, 13:24
- Re: @ Louis Lefuet - black elk, 26.11.2000, 23:05
- Re: @nereus: Gelddiskussion - Liated M.I. Lefuet, 26.11.2000, 22:52
- Re: @nereus: Gelddiskussion - nereus, 26.11.2000, 18:32
@nereus: Gelddiskussion
Hi Nereus + Runde
<ul><font color=red>Nereus schrieb:..... Der dottore schrieb einmal, dass die Buba keine Geldschöpfung aus dem Nichts betreiben kann....(.).. Sie reicht diese, schon existenten, Kredite der Banken nur weiter, also eine Art Gläubigerwechsel.</ul></font>
Ja und nein. Es trifft zwar zu, dass sich via Zentralbank oft ein „Gläubigerwechsel“ unter Nichtbanken ereignet. Nämlich z.B wenn ich als Mieter (mit Lohnkonto bei der Commerzbank) zu Gunsten des Sichtkonto des Vermieters bei der Dresdner ein bargeldloses Giro veranlasse, das via Zentralbankgiro unter Banken verrechnet wird. (sogen. Interbank-clearing). Der Vermieter kann den Betrag an den Nächsten weiter überweisen und dieser wieder an einen Weiteren..usw. usw...
Das erklärt aber nicht wieso die Dresdner Bank und die Commerzbank je einem ZB-Kontostand gekommen sind, die es zwingend braucht für Interbank-Clearing.
UND: Falls mein Lohnkontostand bei Commerz Bank null (oder 2.75DM) beträgt, (Lotterleben, Wein, Weib und Gesang:-) überziehe ich den eben, um die 1000DM zu Miete zu Gunsten Sichtkonto des Vermieters bei Dresdner Bank überweisen zu lassen. Das ist offenkundig kein Gläubigerwechsel unter Nichtbanken.
Und wiederum erklärt diese bargeldlose Transaktion nicht, wieso die Dresdner Bank und Commerzbank je einen ZB-Girokontostand bei der Zentralbank haben, die es für Interbank-Clearing zwingend braucht. Nota bene: In der Schweiz sind die überzogenen Kontostände von Unternehmen in den lezteten Jahrzehnten explodiert und bald doppelt so hoch wie die Staatsverschuldung (ohne Kantone, Gemeinden).
<ul><font color=red>Nereus schrieb: Aus meinem BWL-Buch entnehme ich:"... Darüber hinaus ist die Bundesbank die Bank des Staates, sie ist Kassenhalterin und Kreditgeberin des Bundes und der Länder. </ul></font>
Die Staatsfinanzierung (u.a. via Staatsoblis) läuft in der Schweiz ganz anders ab, und der Staat Schweiz erhält dabei nicht einen Rappen ZB-Geld direkt von der Schweizerischen Nationalbank um Löcher im Staatshaushalt zu stopfen. Ich habe immer gemeint, das sei in Deutschland [und allen westlichen Industrieländern] auch so? Ich tendiere zur Ansicht, dass die Autoren Deines BWL-Buches schlampig gearbeitet haben. Bitte Quellenangabe; ich sammle „schlampige“ Darstellungen in der Fachliteratur.
<ul><font color=red>Nereus schrieb:...Frage: Warum betreibt die Buba da Geldschöpfung? Im strengen Sinne ist dieses Geld doch schon da. Die Devisen, die Wertpapiere oder der Wechsel, das ist doch schon Geld oder nicht? Damit hätte dottore doch recht. Die Buba schiebt den ganzen Krempel doch nur hin und her und erhebt dann noch Zinsen (auf die komme ich gleich noch).</ul></font>
Wenn Die Buba z.B. Devisen, Wertpapiere etc i.d. Regel von Banken bargellos abkauft, erhöht sie damit die ZBGM, eine Vorgang den man"Zentralbank-Geldschöpfung" nennt.(Wechseldiskont gibt’s in der Schweiz seit 1994 nicht mehr).
Ohne ZB-Girokontostand sind Geschäftsbanken nicht liquide für ZB-Giro.(Siehe oben Mieter mit Konto bei Comerzbank/Vermieter mit Konto bei Dresdner Bank). Das ZB-Giro kann man -auch- als Gläubigerwechsel unter Banken bezeichnen, die Gläubiger der ZB sind.
<ul><font color=red>Nereus schrieb: Jochen schreibt:"Die Bank hat aber Schulden. Wo bleibt denn die Gegenbuchung, Buchhaltungsprofi?"
Diese Frage ist eigentlich übrig. Denn die Gegenbuchung ist doch"... und gleichzeitig steigt der Sichtkontostand der Erbengemeinschaft Müller[in Bankbilanz: passiv] haben um X DM.
Da sind sie doch, die Schulden. Ist das richtig so? </ul></font>
Ja ein Sichtkontostand (in Bankbilanz: passiv) repräsentiert die Schulden der Bank, welche die Erbengemeinschaft zu gut hat. Schulden des Einen sind Guthaben beim Andern.
<ul><font color=red>Nereus schrieb: Dann wird auf die nicht vorhandene doppelte Buchführung der Erbengemeinschaft hingewiesen, diese dann aber theoretisch hergeleitet. Super! Genauso muß es sein. Sonst bringt man das Verfolgen der Buchung nicht richtig nach Hause. </ul></font>
Die Meisten „laufen schreiend davon“:- ), wenn ich vernetzte Buchhaltungssätze aufzeige. Freut mich, dass es bei Dir anders ist.
<ul><font color=red>Nereus schrieb: Das heißt, ohne Beleihung von irgend etwas geht die ganze Geldschöpfung doch nicht. Etwas muß doch immer da sein, und wenn es nur der gute Name ist. Sonst kann doch nichts geschöpft werden.
Und nun noch kurz zu dem Zins. Hier wird doch Geld aus dem Nichts geschöpft?</ul></font>
Eine Zins-Gutschriftsanzeige bzgl. Deines Lohnkontos ist nur eine Anzeige der Bank, also eine Aufbuchung in der Bank. Nicht etwa eine Bezahlung, weil die Bank hart arbeitet(e) um die Zinsen für Dich zu erarbeiten. Der Zins (in diesem Fall Passivzins des Bankensystems) wird je nach Kontoart/Land pro Quartal, Halbjahr oder einmal pro Jahr hinzugebucht. [mit einem negativ erfolgswirksamen Buchungssatz in der Bank: Passivzins(Erfogsrechnung,Aufwand), soll an Lohnkonto Nereus(passiv, haben), der natürlich in Nereus Buchhaltung „positiv“ erfolgswirksam verbucht würde]
<ul><font color=red>Nereus schrieb: Das Eigenheim kostet 300 TDM und dieses Eigenheim wird von der Bank komplett beliehen. Aber rückzahlen muß ich während 25 Jahren nicht 300 TDM, sondern vielleicht 500 TDM. Dafür hafte ich mit meinem Einkommen. Aber das ist eben noch nicht da. </ul></font>
Die meisten Leute haben die Vorstellung, dass eine Bank von den Hypschuldnern die Zinsen und Hypo-Amorisation abkassiert und diese „Einnahmen“ erneut wieder weiter ausleiht an jemanden, der sich noch höher bei der Bank verschuldet.
Eine solche Vorstellung führt in die Irre, weil Nichtbanken ihre (Hypo)Schulden bei der Bank meist nicht mit Bargeld begleichen, sondern bargeldlos. Wenn Nereus via Lohnkonto sein Hyposchulden abstottert, ergibt jedes"Abstottern" jeweils folgenden Buchhaltungssatz in der Bank: Nereus Lohnkonto (passiv) soll an Nereus Hypokonto (aktiv) haben; Resultat: Nereus Lohnkontostand sinkt, Nereus Hyposchuld sinkt, d.h. Bankbilanzverkürzung.(Sogen. „Buchgeldvernichtung“).
[Dabei spielt es keine Rolle, ob Nereus Lohnkonto bei der Dresdner Bank und Nerus Hyposchulden bei der Commerzbank stehen, oder beide Konti bei der selben Bank].
Diese solche „Buchgeldvernichtung“ wird verzögert und erschwert, durch das Aufbuchen von Hypozinsen. Also durch einen positiv erfolgswirksamen Buchhaltungssatz in der Bank: HypoSchuld Nereus (aktiv, soll) an Aktivzinsen(Erfolgsrechnung, Ertrag) haben, der in Nereus Buchhaltung negativ erfolgswirksam verbucht würde.
Der springend Punkte -wie ich ihn sehe- ist: Wachsen im Marktsystem Schulden der Nichtbanken (=Bankaktiven, sind bei Nichtbanken passiv) schneller als Schulden der Banken(=Bankpassiven, sind bei Nichtbanken aktiv),führt sich das Marktsystem mit der Zeit in einen Teufelskreis der im „Deadlock“ endet; d.h.: Ein sich selbst abwürgender Prozess.
Grüsse
Liated
Fiat money Falschgeld Gelddiskussion
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