- @ dottore:"Euro aus Palermo!" - MikeFFM, 10.07.2004, 02:29
- Re: @ dottore:"Euro aus Palermo!" - dottore, 10.07.2004, 13:04
- Und hier dottore's Beitrag zum Thema Scheine: Druckereien und Länder mL - LenzHannover, 10.07.2004, 14:09
- Danke für den Link (o.Text) - MikeFFM, 11.07.2004, 20:13
- Re: Andere Sicherheiten auslösen? - MikeFFM, 11.07.2004, 20:19
- Und hier dottore's Beitrag zum Thema Scheine: Druckereien und Länder mL - LenzHannover, 10.07.2004, 14:09
- Re: @ dottore:"Euro aus Palermo!" - dottore, 10.07.2004, 13:04
Re: @ dottore:"Euro aus Palermo!"
-->>Hallo dottore,
>leider konnte ich Ihre Kolumne über Google nicht finden.
>Was haben Sie zu dem Thema geschrieben? Könnten Sie es bitte hier noch mal kurz zusammenfassen?
Hi,
Bank beschafft sich sizilianische Regionalanleihen, die ZB-fähig ist. Erhält dafür Noten der Banca d'Italia. Diese reicht sie der Buba ein und erhält von ihr im Gegenzug Bundesanleihen.
Was alles in die einzelnen NZBs wandern darf, kannst Du in Ruhe hier studieren.
>Im übrigen ist es so, dass zwar die Erstausstattung der jeweiligen Länder mit Banknoten erfolgt ist, die den Buchstaben der jeweiligen nationalen Notenbank tragen, mittlerweile aber die weiteren Druckaufträge"gepoolt" werden, so dass in 2004 beispielsweise die 100-Euronoten nur von der itlienischen und der finnischen Notenbank in Auftrag gegeben werdeb und entsprechen auch nur den italienischen Buchstaben"S" bzw. das finnische"L" tragen.
Der Druck ist seit langem gepoolt, aber nicht die Kennzeichnung, die in ganz normalem Hochdruck auf die gedruckten Blankette gedruckt werden. Das Länderkennzeichen ist dabei der erste Buchstabe, X für BRD usw. Die Kürzel für die Druckereien sind auf den Blanketten vermerkt, bisschen schwer zu finden, aber auch dafür gibt's eine Liste (G + D, de la Rue, usw.).
>Diese Scheine aus dem Jahre 2004 werden aber von allen Notenbank"ausgegeben", nicht nur von der italienischen und der finnischen.
Interessant! Sollte es nur noch 100er mit S und L geben, was über kurz oder lang der Fall wäre, dann wären dies erst Recht"nationale Merkmale" (siehe Legaldefinition), da ja S und L als nationale Merkmale eingeführt wurden. Sonst hätte man sie gleich weglassen können. Um das zu klären, auch was sich hinter den schönen Links (Danke!) versteckt, werde ich die EZB anrufen und berichten.
>Also hätte der Buchstabe letzendlich doch keine Bedeutung, außer der Aussage, von welcher Notenbank der Druckauftrag erteilt wurde. Oder sehe ich da was falsch?
Auf den ersten Blick scheinst Du Recht zu haben. Mir ist dann aber nicht klar, wie die Ergebnisse der Druckaufträge auf die NZBs verteilt werden. Die müssen doch einen Auftrag erteilen. Dann wird der Auftrag zusammengefasst und gedruckt. Da der Auftrag aus verschiedenen Tranchen besteht, ist es für die Druckerei ein Leichtes, jeder Tranche den Ländercode zuzuordnen. Die einzelnen NZBs müssen auch wissen, bei welcher Nummer sie sind, sonst wäre die Nummerierung wiederum sinnlos, zumal die Druckaufträge NZB-weise rotieren.
Angenommen D (X) hat bei den 100ern mit 1000 aufgehört, also letzter Schein X 1000. Dann druckt Italien, das bisher auch mit S 1000 aufgehört hatte, mit S 1001 weiter. Hört mit S 2000 wider auf. Dann kommt D wieder an die Reihe. Soll es dann mit X 1001 weitermachen oder mit X 2001?
>Nähere Infos hier: http://www.ecb.int/bc/faqbc/figures/html/index.de.html
>und zum"Poolen" hier: http://www.ecb.int/bc/faqbc/printing/html/index.de.html#future
Zu den Ländercodes habe ich in den Links leider nichts gefunden. Die strategische Reserve ist besonders delikat. Hatt eine NZB nicht genügend Noten, muss sie diese von anderen NZBs beschaffen. So weit so gut und vorausschauend.
Den cashlosen NZBs werden aber Sicherheiten angedient, nur eben mehr als sie cash haben, sonst würde das nicht fehlen. Also müssen sie den Cash-NZBs die Sicherheiten übertragen, denn sie können nicht den Leitsatz auf cash von ihren Kunden kassieren, ohne ihn selbst aus Eigenbestand herausgerückt zu haben. Also koscher ist die Nummer nicht.
Außerdem geht's um die Druckkosten. Wenn nur eine NZB die gesuchten Noten hat und die anderen sie dort"ausborgen" müssen, müssen sie der NZB logischerweise die Druckkosten ersetzen. Da dies in einem Tohuwabohu enden würde, scheint mir als wahrscheinlichstes:
Bestimmte NZBs bündeln die Aufträge und die Druckereien rechnen über Ländercodes und Nummern direkt ab. Sonst müssten die zugeteilten Noten ein zweites Mal gezählt werden. Und die Auftrags-NZBs müssten die Gesamtrechnung auseinanderfieseln und einzelne Rechnungen daraus machen. Aber ich hoffe, das nächste Woche zu klären. Bis dahin Danke für den Hinweis.
>Außerdem wäre schön, wenn Sie das mit den"die besseren Sicherheiten aus der jeweilgen Notenbank holen" noch mal etwas ausführlicher erläutern könnten und warum es Ihrer Meinung hier alsbald zum Showdown kommen wird.
Die tier-two-Sicherheiten sind schlechtere als die tier-one-Sicherheiten. Gegen beide gibt es aber den selben cash zum selben Nominal. Also holt man sich gegen tier-two-Sicherheiten cash und reicht den bei einer anderen NZB zurück und erhält von der tier-one-Sicherheiten.
Der showdown beginnt, sobald die Bonitäten der Titel-Emittenten so weit auseinander klaffen dass man mit Hilfe von gleichem cash arbitrieren, also sein Portefeuille entsprechend upgraden kann.
Dann müsste die EZB auf ihren Länderlisten entsprechend zunehmende Abschläge veröffentlichen, also für 1000 Bundespapiere gibt's 1000 Euro, für 1000 Sizilianer nur 900. Damit wäre das System gesprengt, das von der stillschweigenden Voraussetzung ausgegangen ist, dass die beste Bonität der Titel aller Teilnehmer immer AAA bleibt.
Sobald sich dies verflüchtigt, wird das Geld für die Einreicher von AA-, A-, BBB- usw.-Titeln teurer, da der"Leitsatz" für alle NZBs derselbe bleibt.
Nochmals Dank + Gruß!

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