- Deflation-Inflation (zum Artikel von Albrecht / Uwe Bergold) - Yak, 12.07.2004, 11:00
- Versuch der pragmatischen Sicht der Dinge - Euklid, 12.07.2004, 11:32
- Re: Versuch der pragmatischen Sicht der Dinge - Yak, 12.07.2004, 13:20
- In Deutschland wird die Inflation durch den Staat angeheizt... - Nachfrager, 12.07.2004, 11:47
- Re: In Deutschland wird die Inflation durch den Staat angeheizt... - wasil, 12.07.2004, 12:38
- Re: Deflation-Inflation (zum Artikel von Albrecht / Uwe Bergold) - chiron, 12.07.2004, 13:34
- Re: Deflation-Inflation (zum Artikel von Albrecht / Uwe Bergold) - drDoom, 12.07.2004, 14:24
- Versuch der pragmatischen Sicht der Dinge - Euklid, 12.07.2004, 11:32
Re: Versuch der pragmatischen Sicht der Dinge
-->Hallo Euklid,
die Frage war ja auch nicht, ob Deflation oder Inflation, sondern welche Bereiche sich wann, wo und wie entwickeln werden - ein typisches Problem des richtigen Timings. Es nützt halt nichts, wenn der erwartete Effekt zu einem Zeitpunkt oder/und an einem Ort eintritt, wo man ihn nicht vermutet hatte. 1998 hatte ich z.B. mit Futures und viel Einsatz auf den Crash gesetzt, der dann 2000 kam. Ich hatte zwar irgendwann recht, aber leider zu spät.:-((
>Ich fühle mich immer am wohlsten wenn ich mit meiner Meinung ganz alleine bin;-))
Ja, so war das 1998 (s.o.) bei mir auch
Was aber, wenn z.B. (aufgrund der Inflation, die in den USA voll und hier in Teilbereichen grad Fakt ist) steigende Zinsen den Konsum der Amis abwürgen und damit China die Überkapzitäten voll zu spüren bekommt? Dann noch ein steigender (=rezessiv wirkender) Ã-lpreis dazu und die Stahlpreise machen ratzfatz die Wende. Es gibt durchaus Faktoren, die der Inflation entgegenwirken und sogar erst durch die Inflation eine Deflation auslösen könnten. Soo sicher ist hier also nichts, deshalb suche ich nach Daten und Charts, wo man die Zusammenhänge studieren kann oder nach jemand, der sich mal ein differenziertes Bild macht als nur einfach"Inflation" oder"Deflation" zu schreien.
Und was ist mit Gebrauchtimmobilien? Wenn es so weitergeht, werden viele verkaufen MÜSSEN. Gute Lagen werden wohl immer weggehen, doch das Angebot wächst deutlich sichtbar - auch hier im begehrten Süden. Letztendlich ist es eh alles Psychologie. Wenn nun alle Kapitalbesitzer in Deutschland auf die Idee kämen, dass die beste Anlage eine Immobilie in Deutschland wäre und viel Konsum geil ist, DANN hätten wir Inflation. Weshalb sie es nicht tun, sondern lieber in Spanien investieren, kann man hier ja zur Genüge nachlesen.
Die Hauptfrage ist also, kippt diese negative Stimmung und wenn ja, wann oder verstärkt sie sich noch? Ewig kann sich niemand Sorgen machen, dann setzen Verdrängungsmechanismen ein und man klammert sich an Strohhalme - oder man hat nichts mehr zu verlieren. Wenn genügend Menschen in die erste Phase kommen, wird daraus eine Gegenreaktion im Abwärtstrend, aus der Phase 2 ein neuer Aufschwung. Und wo sind wir jetzt und wo ist der Rest der Welt?
>Aber die furchtsamen Großinvestoren brauchen diesen Braten nur zu riechen und sie sind sofort auf dem Gleis.
ACK - und dann kommen auch noch vom Ausland ganz andere Stimmungen und Verhaltensweisen mit rein, die das ganze so unberechenbar machen. Es hilft halt nichts, nur die Stimmung hier im Lande zu analysieren, da wir sehr stark von aussen beeinflusst werden.
Deshalb frage ich mich manchmal, wie hier manche im Brustton der Überzeugung Inflation oder Deflation rufen können und keinerlei Querbeziehungen und Wirkmechanismen anführen. Alleine die simple Tatsache, dass die Tomaten oder der Stahl mehr kosten sagt noch lange nichts über die Entwicklung in anderen Bereichen aus und ist m.E. als ZUKUNFTSprognose völlig unbrauchbar.
Grüsse,
Yak

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