- @dottore - VictorX, 12.07.2004, 11:20
- Re: @dottore - dottore, 12.07.2004, 14:52
- Herzlichen Dank und.... - VictorX, 12.07.2004, 15:14
- Re: Bild mit Wechselschränkchen (Fugger) hier: - dottore, 12.07.2004, 17:02
- Re: @dottore - Minos, 12.07.2004, 17:54
- Re: Buba-Bände richtig, danke, Wirth ebenfalls sehr gut! (o.Text) - dottore, 12.07.2004, 17:58
- Herzlichen Dank und.... - VictorX, 12.07.2004, 15:14
- Re: @dottore - dottore, 12.07.2004, 14:52
Re: Bild mit Wechselschränkchen (Fugger) hier:
-->>es interessiert mich ganz allgemein. Mir haben in einer Lektüre über den Dichter Kotzebue die schwärmerischen Schilderungen der"Unbedingten" um Follenius und anderen sehr gut gefallen. Dabei werden unter anderem auch die teilweise sehr reichen Väter und deren unternehmerische Erfolge dieser Bürgersöhne beschrieben. Da die Reisetätigkeit nicht nur zwischen den deutschen Königreichen sondern auch innerhalb der europäischen Länder sehr rege waren, interessierte ich mich für die Fungibiltät der einzelnen Währungen, fand hierzu aber nichts. Ich nehme mal an, dass es Bankwechsel gab als eine Art Papiergeld.
Ja, genau so war's. Kotzebue war aus einer Kaufmannsfamilie und die hatten entsprechende gut beleumundete Korrespondenten, die die Wechsel nahmen und solche fürs nächste Reiseziel ausstellten.
Wie das ablief, zeigt unübertroffen die Darstellung Jakob Fuggers mit seinem Buchhalter Schwarz. In dem Schränkchen hinten sind die Schubladen, in denen die Wechsel lagen, die man entweder verschicken oder mit ihnen - in diesem Fall - auf Reisen gehen konnte:
[img][/img]
Rom, Venedig, Budapest, Krakau, Mailand, Innsbruck, Nürnberg, Antwerpen, Lissabon. Und am jeweiligen Ort ging's mit dort liegenden Wechseln weiter. Ein perfektes System. Die"Wechselkurse" waren die Kurse zu denen die jeweiligen Wechsel am jeweiligen Ort gehandelt wurden.
Gab's gerade mal keine (z.B. hier für Hamburg als Beispiel und der Reisende wollte unbedingt dorthin), stieg der Kurs für Wechsel auf Hamburg (dort fällig). Für die Reisen von Ort zu Ort war nur minimales Kleingeld nötig, die Reisekosten, Kutscher usw. waren schon bezahlt und Räubern wollte man nicht klingende Münze überlassen. Mit einem Wechsel hätte er nichts anfangen können, da er ihn vor Präsentation hätte querschreiben müssen und Wechsel mit der Signatur"Räuber Hotzenplotz" waren nicht zu präsentieren.
>Danke für die Buchempfehlungen.
Zu Reisebeschreibungen unbedingt natürlich Goethe (Italien) und z.B. die von Young für England, Irland usw. und vieles andere mehr.
Gruß!

gesamter Thread: