- Karl Marx - The king of brainwashing? - Dieter, 13.07.2004, 09:29
- vielleicht lässt sich die Argumentation doch noch retten - mario, 13.07.2004, 15:50
- Re: tten, was zu retten ist - silvereagle, 13.07.2004, 16:48
- keine voreiligen Schlüsse, bitte - mario, 13.07.2004, 17:57
- Re: vielleicht lässt sich die Argumentation doch noch retten - Dieter, 13.07.2004, 19:49
- Zustimmung, allerdings... - mario, 13.07.2004, 21:03
- Re: Zustimmung, allerdings... - Dieter, 13.07.2004, 21:45
- Zustimmung, allerdings... - mario, 13.07.2004, 21:03
- Re: tten, was zu retten ist - silvereagle, 13.07.2004, 16:48
- vielleicht lässt sich die Argumentation doch noch retten - mario, 13.07.2004, 15:50
Karl Marx - The king of brainwashing?
-->Karl Marx - the king of brainwashing?
Eine Untersuchung zu den Grundlagen seiner Wertetheorie
Von Joachim Dietrich
In Form einer Kommentierung des Originaltextes vom Kapital
Band 1, teilweise gekürzt (.....)
Fett gedruckter Text = Kommentierung
Erstes Buch
Der Produktionsprozeß des Kapitals
__________
Erster Abschnitt
Ware und Geld
__________
ERSTES KAPITEL
Die Ware
Die zwei Faktoren der Ware: Gebrauchswert und Wert(Wertsubstanz, Wertgröße)
Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine"ungeheure Warensammlung"(1), die einzelne Ware
als seine Elementarform. Unsere Untersuchung beginnt daher mit der Analyse der Ware.
Ok, dann wollen wir mal:
Die Ware ist zunächst ein äußerer Gegenstand, ein Ding, das durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt. Die Natur dieser Bedürfnisse, ob sie z.B. dem Magen oder der Phantasie entspringen, ändert nichts an der Sache. Es handelt sich hier auch nicht darum, wie die Sache das
menschliche Bedürfnis befriedigt, ob unmittelbar als Lebensmittel, d.h. als Gegenstand des Genusses, oder auf einem Umweg, als Produktionsmittel.
Jedes nützliche Ding, wie Eisen, Papier usw., ist unter doppelten Gesichtspunkt zu betrachten, nach Qualität und Quantität. Jedes solches Ding ist ein Ganzes vieler Eigenschaften und kann daher nach verschiedenen Seiten nützlich sein (......)
Die Nützlichkeit eines Dings macht es zum Gebrauchswert. Aber diese Nützlichkeit schwebt nicht in der Luft. Durch die Eigenschaften des Warenkörpers bedingt, existiert sie nicht ohne denselben. Der Warenkörper selbst, wie Eisen, Weizen, Diamant usw., ist daher ein Gebrauchswert oder Gut. Dieser sein Charakter
hängt nicht davon ab, ob die Aneignung seiner Gebrauchseigenschaften dem Menschen viel oder wenig Arbeit kostet. (.....) Der Gebrauchswert verwirklicht sich nur im Gebrauch oder der Konsumtion. Gebrauchswerte bilden den stofflichen Inhalt des Reichtums, welches immer seine gesellschaftliche Form sei. In der von uns zu betrachtenden Gesellschaftsform bilden sie zugleich die stofflichen Träger des - Tauschwerts.
Hier heißt es: Die Nützlichkeit macht es zum Gebrauchswert. Der Gebrauchswert verwirklicht sich nur im Gebrauch oder der Konsumtion. Ist das richtig so? Hier entsteht die Frage nach dem Entscheidungsprozeß des Menschen. Ist ein Gut nützlich aus Erfahrung oder nützlich weil wir die Zukunft kennen? Entsteht der Gebrauchswert in unserer Vorstellung über zukünftige angedachte Nutzung oder entsteht der Gebrauchswert durch die Realisierung? Wir gebrauchen die Güter im Jetzt, ihr Gebrauchswert, die Bewertung desselben, die Einschätzung und Bewertung des Nutzens haben wir den Gütern in der Vergangenheit gegeben.
Wir haben es also mit mindestens 2 Gebrauchswerten zu tun. Dem der tatsächlichen Realisierung im Jetzt und dem der angedachten, vorweggenommenen Realisierung als Erfahrungswert aus der Vergangenheit. Hierzu ein Beispiel:
Nach einem heißen Sommer wird der Gebrauchswert einer Klimaanlage im Auto als sehr hoch eingschätzt. Aufgrunddessen wird ein Wagen mit Klimaanlage gekauft. Im Folgejahr stellt sich heraus, daß der Sommer regnerisch und kühl ist. Der realisierte Gebrauchswert der Klimaanlage ist gleich Null.
Wir stellen fest, daß Marx hier eindeutig falsch liegt, indem er den viel wichtigeren Teilaspekt des Gebrauchswertes für weitere Untersuchungen unterschlägt.
Der realisierte Gebrauchswert ist nicht der maßgebliche Wert einer Ware, sondern es ist die Vorstellung des Individiums und der gesamten Gesellschaft, die es aufgrund von Erfahrungen in eine Ware hineininterpretiert. Gerade auf diesem Feld finden auch die Ansätze der Werbung statt, indem ein Wert suggeriert wird (Markenprodukte). Typisch hierfür die Automobil- oder die Kosmetikwerbung.
Der Tauschwert erscheint zunächst als das quantitative Verhältnis, die Proportion, worin sich Gebrauchswerte einer Art gegen Gebrauchswerte anderer Art
austauschen, ein Verhältnis, das beständig mit Zeit und Ort wechselt. Der Tauschwert scheint daher etwas Zufälliges und rein Relatives, ein der Ware
innerlicher, immanenter Tauschwert (valeur intrinsèque) also eine contradictio in adjecto. Betrachten wir die Sache näher.
Marx hat hier die alte Unterteilung des Waren-Wertes von Ricardo übernommen und den `Wert´ aufgesplittet und für den Aspekt des Wertes für den wirtschaftlichen Austausch den Begriff `Tauschwert´ genommen.
Marx trennt also den Wertbegriff in Gebrauchswert und in Tauschwert als Basis zur Preisfindung.
Eine gewisse Ware, ein Quarter Weizen z.B. tauscht, sich mit (....) mit andern Waren in den verschiedensten Proportionen. Mannigfache Tauschwerte also hat der Weizen statt eines einzigen (...). Es folgt daher erstens: Die gültigen Tauschwerte derselben Ware drücken ein Gleiches aus. Zweitens aber: Der Tauschwert kann überhaupt nur die Ausdrucksweise, die"Erscheinungsform" eines von ihm unterscheidbaren Gehalts sein.
Bis hierhin ok.
Nehmen wir ferner zwei Waren, z.B. Weizen und Eisen. Welches immer ihr Austauschverhältnis, es ist stets darstellbar in einer Gleichung, worin ein gegebenes
Quantum Weizen irgendeinem Quantum Eisen gleichgesetzt wird, z.B. 1 Quarter Weizen = a Ztr. Eisen. Was besagt diese Gleichung? daß ein Gemeinsames von
derselben Größe in zwei verschiednen Dingen existiert, in 1 Quarter Weizen und ebenfalls in a Ztr. Eisen. Beide sind also gleich einem Dritten, das an und für sich
weder das eine noch das andere ist. Jedes der beiden, soweit es Tauschwert, muß also auf dies Dritte reduzierbar sein. (.....)
Dies Gemeinsame kann nicht eine geometrische, physikalische, chemische oder sonstige natürliche Eigenschaft der Waren sein. (.....)
Bis hierhin noch ok.
Als Gebrauchswerte sind die Waren vor allem verschiedner Qualität, als Tauschwerte können sie nur verschiedner Quantität sein, enthalten also kein Atom
Gebrauchswert.
Hier muß näher untersucht werden, ob der Tauschwert ausschließlich eine Quantität hat, wie es Marx indirekt unterstellt, oder ob es eine Mischung verschiedener Quantitäten ist, deren Mischungsverhältnis durch den Gebrauchswert bestimmt wird.
Sieht man nun vom Gebrauchswert der Warenkörper ab, so bleibt ihnen nur noch eine Eigenschaft, die von Arbeitsprodukten.
Spätestens jetzt gerät Marx ins Absurde wenn er als einzigen gemeinsamen Nenner (einzige Qunatität) von Waren ausschließlich die Arbeit nennt. Was wird gesucht?
Eigenschaften, die man vergleichend bewerten kann, die in allen Waren vorkommen. Dazu zählt natürlich die Arbeitsleistung (der Arbeitsprozeß) wie Marx ihn ausschließlich sieht. Beispielhaft sollen hier ein paar erwähnt werden:
die Idee, (Inspiration) - Resourcen - Die Begehrlichkeit von Seiten der Konsumenten
Aber die allerwichtigste Eigenschaft sollte nicht ungenannt bleiben: Der Tauschwert einer Ware beinhaltet immer die Eigenschaft eines Rechtes. Wäre dem nicht so, hätten wir kein Tausch, sondern Diebstahl oder Raub.
Das Recht welches mit dem Tauschobjekt und seinem Wert untrennbar verbunden ist kann sein: Eigentum, oder ein Nutzungsrecht anderer Form, und zwar immer abhängig von der Form der gesellschaftlichen Vereinbarung, rechtsfrei ist ein Tausch nie. Somit ist klar, daß der Tauschwert im wesentlichen auch vom Rechtsinhalt der Ware abhängt. Einen Warentausch im rechtsfreien Raum gibt es nicht.
Die Behauptung, in der Gleichung aufgestellt: `der Warenkörper minus Gebrauchswert wäre der Arbeitswert´ ist folglich absurd, der Arbeitswert ist nur ein von vielen Elementen, welches Marx zum Solitär erhoben hat, aus welchen Gründen auch immer.
Jedoch ist uns auch das
Arbeitsprodukt bereits in der Hand verwandelt. Abstrahieren wir von seinem Gebrauchswert, so abstrahieren wir auch von den körperlichen Bestandteilen und
Formen, die es zum Gebrauchswert machen. Es ist nicht länger Tisch oder Haus oder Garn oder sonst ein nützlich. Alle seine sinnlichen Beschaffenheiten sind
ausgelöscht. Es ist auch nicht länger das Produkt der Tischlerarbeit oder der Bauarbeit oder der Spinnarbeit oder sonst einer bestimmten produktiven Arbeit. Mit dem nützlichen Charakter der Arbeitsprodukte verschwindet der nützlicher Charakter der in ihnen dargestellten Arbeiten, es verschwinden also auch die
verschiedenen konkreten Formen dieser Arbeiten, sie unterscheiden sich nicht länger, sondern sind allzusamt reduziert auf gleiche menschliche Arbeit, abstrakt menschliche Arbeit.
Hier umschreibt Marx mit vielen Worten seine Unzulänglichkeit.
Natürlich ist die abstrahierte menschliche Arbeit ein wichtiges Element der Ware und somit seines Wertes, aber es ist bei weitem nun mal nicht das einzige Element. Marx arbeitet hier mit Halbwahrheiten.
Betrachten wir nun das Residuum der Arbeitsprodukte. Es ist nichts von ihnen übriggeblieben als dieselbe gespenstige Gegenständlichkeit, eine bloße Gallerte
unerschiedsloser menschlicher Arbeit, d.h. der Verausgabung menschlicher Arbeitskraft ohne Rücksicht auf die Form ihrer Verausgabung. Diese Dinge stellen nur noch dar, daß in ihrer Produktion menschliche Arbeitskraft verausgabt, menschliche Arbeit aufgehäuft ist. Als Kristalle dieser ihnen gemeinschaftlichen Substanz sind sie Werte - Warenwerte.
Hier wieder das gleiche, mit vielen Worten wird etwas näher erklärt, als wenn das viele `Getöse´ ablenken soll vom Realen.
Im Austauschverhältnis der Waren selbst erschien uns ihr Tauschwert als etwas von ihren Gebrauchswerten durchaus Unabhängiges.
Auch hier schon wieder der nächste Fehler. Der Tauschwert ist nicht unabhängig vom Gebrauchswert, das wäre er nur, wenn man der falschen Fährte von Marx folgen müßte.
Abstrahiert man nun wirklich vom Gebrauchswert der Arbeitsprodukte, so erhält man ihren Wert, wie er eben bestimmt ward. Das Gemeinsame, was sich im Austauschverhältnis oder Tauschwert der Ware darstellt, ist also ihr Wert. Der Fortgang der Untersuchung wird uns zurückführen zum Tauschwert als der notwendigen Ausdrucksweise oder Erscheinungsform des Werts, welcher zunächst jedoch unabhängig von dieser Form zu betrachten ist.
Ein Gebrauchswert oder Gut hat also nur einen Wert, weil abstrakt menschliche Arbeit in ihm vergegenständlicht oder materialisiert ist.
Jetzt kann man schon klarer die Absicht von Marx erkennen. Er will darauf hinaus, daß der Wert eines Gutes einzig und allein durch Arbeit definiert wird.
(Zur Klarstellung, Arbeit bestimmt den Wert eines Gutes, aber nicht immer, nicht immer gleich stark, mitunter kaum)
Wie nun die Größe seines Werts messen? Durch das Quantum der in ihm enthaltenen"wertbildenden Substanz", der Arbeit. Die Quantität der Arbeit selbst mißt sich an ihrer Zeitdauer, und die Arbeitszeit besitzt wieder ihren Maßstab an bestimmten Zeitteilen, wie Stunde, Tag usw.
(......)
Es ist also nur das Quantum gesellschaftlich notwendiger Arbeit oder die zur Herstellung eines Gebrauchswerts gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit, welche
seine Wertgröße bestimmt. Die einzelne Ware gilt hier überhaupt als Durchschnittsexemplar ihrer Art. Waren, worin gleich große Arbeitsquanta enthalten sind oder die in derselben Arbeitszeit hergestellt werden können, haben daher dieselbe Wertgröße. Der Wert einer Ware verhält sich zum Wert jeder andren Ware wie die zur Produktion der einen notwendige Arbeitszeit zu der für die Produktion der andren notwendigen Arbeitszeit."Als Werte sind alle Waren nur bestimmte Maße festgeronnener Arbeitszeit."
Das liest sich alles recht schlüssig, paßt aber leider nur auf einen Bruchteil der Waren und dessen Wert, und zwar nur dann, wenn der Wert ausschließlich durch Arbeit definiert werden kann. Wie messe ich den `Wert eines Patentes´, das in erster Linie ein Rechtsgut ist, sein Wert hängt viel mehr von einer `gesellschaftlichen Vereinbarung´ ab, als von der darin enthaltenen Arbeitsleistung, oder von der Inspiration, dem `göttlichen Funken´.
Die Wortwahl von Marx, Wert und Arbeit gleich zu setzen ist grundfalsch. Arbeit hat einen Wert, aber Arbeit ist nicht das Synonym von `Wert´.
Eigentlich kann man die Lektüre von Marx spätestens an dieser Stelle zuschlagen, da das Gespinst von falschen Voraussetzungen und den darauf aufbauenden Schlußfolgerungen zwangsläufig vom Kern und der Realität immer weiter ablenkt. Wie schon gesagt, man gewinnt zunehmend den Eindruck, daß Marx uns auf eine falsche Fährte führt, in ein Dickicht von Halbwahrheiten.
Mehrwert-Theorie, Arbeitswert-Theorie können aufgrund falscher Basis nur ungültig sein, da die zugrundeliegende Werte-Theorie schon mit extremen Fehlern behaftet ist.
Möge jeder selbst urteilen.

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