- Karl Marx - The king of brainwashing? - Dieter, 13.07.2004, 09:29
- vielleicht lässt sich die Argumentation doch noch retten - mario, 13.07.2004, 15:50
- Re: tten, was zu retten ist - silvereagle, 13.07.2004, 16:48
- keine voreiligen Schlüsse, bitte - mario, 13.07.2004, 17:57
- Re: vielleicht lässt sich die Argumentation doch noch retten - Dieter, 13.07.2004, 19:49
- Zustimmung, allerdings... - mario, 13.07.2004, 21:03
- Re: Zustimmung, allerdings... - Dieter, 13.07.2004, 21:45
- Zustimmung, allerdings... - mario, 13.07.2004, 21:03
- Re: tten, was zu retten ist - silvereagle, 13.07.2004, 16:48
- vielleicht lässt sich die Argumentation doch noch retten - mario, 13.07.2004, 15:50
Re: tten, was zu retten ist
-->Hallo mario,
> vielleicht lässt sich die Wertproblematik doch zugunsten von Marx lösen, wenn man unterstellt, dass Marx den Begriff „Arbeit“ viel weiter fasst als man das allgemein tut.
Sorry, aber da ist nicht mehr viel zu retten. Wenn Du mich fragst (aber nur dann), dann solltest Du Dich selber retten. Und zwar aus den Fängen eines verhängnisvollen Irrtums nach klassisch konstruktivistischem Prinzip.
> Ideen sind dann Denkarbeit. Erstmalige Eigentumserlangung und dessen Schutz sind Aneignungsarbeit, Schutzarbeit oder einfach nur Überzeugungsarbeit, um das Eigentumsrecht zu erlangen. Sogar ein von alleine wachsender Apfel an einem Baum erfordert zu dessen Verkauf immer noch Pflückarbeit und Verkaufsarbeit.
Und was ändert das daran, dass all diese Arbeiten für alle relevanten Menschen trotzdem völlig wertlos und uninteressant sein können? Ich kann z.B. meinen alten Computer auf den 3970 m hohen Eiger schleppen, um ihn dann über die Nordwand runterzuschmeissen. Das wäre ein mächtiges Stück Arbeit, nicht wahr?
Ist sie aber deshalb schon etwas wert? Nein, ist sie nicht. Den abgestürzten PC (oder was davon übrig ist) wird wohl niemand wirklich haben wollen. Und ins Fernsehen wird man damit auch nicht kommen. Eher ins Gefängnis.
>> Aber die allerwichtigste Eigenschaft sollte nicht ungenannt bleiben: Der Tauschwert einer Ware beinhaltet immer die Eigenschaft eines Rechtes. Wäre dem nicht so, hätten wir keinen Tausch, sondern Diebstahl oder Raub.
> Frühere Zivilisationen ohne Eigentum würden hier nur Bahnhof verstehen. Wenn die Ware kein Recht beinhaltet, kann sie auch kein Eigentum beinhalten, damit auch nicht gestohlen werden, im Grunde nicht einmal verschenkt, sondern nur gegeben oder genommen werden. Genaugenommen wäre sie dann aber auch keine Ware mehr.
Ganz genau. Du hast mit Deinem Einwand insofern Recht, als Eigentum kein Naturgesetz ist. Aber es ist in unserer Gesellschaft, in unserem Leben (auch in Deinem, sei bitte ehrlich) ein so integrativer Bestandteil geworden, so nahe an einem de-facto-Naturgesetz, dass jegliche Konstruktion, die dieses Eigentum schon vom Prinzip her ausschliesst, mit dieser unserer Realität nicht das Geringste zu tun hat. Und es steht bitte auch außer Streit, dass diejenigen Gesellschaften, die es hatten, um Äonen weiter sind, als eigentumslose Gesellschaften.
Wohin man also ohne Eigentum hinwill, wird wohl nur im Schritt-für-Schritt-Verfahren zu klären sein. Und wieviele Leute da mitmachen wollen, ist eine ganz andere Frage...
> So gesehen kann man, finde ich, jeden Tauschwert auf irgendwann einmal geleistete Arbeit zurückführen, auch wenn dessen Höhe keineswegs konstant im Verhältnis zur geleisteten Anstrengung ist, da die Effizienz der Anstrengung auch zu berücksichtigen ist.
Jeglicher Wert ist subjektiv, das ist die Regel Nr. 1. Darüber hinaus kann man über"Wertübereinstimmungen" mannigfach Diskussionen anstellen - geschenkt. Für das eine oder andere waren Marxen's gedankliche Verrenkungen sicher gut - aber als seriöse Grundlage modernen Wirtschaftens ist sie völlig ungeeignet.
Wenn Du Schwierigkeiten damit hast, Dir dies einzugestehen, dann versuche mal zu hinterfragen, warum Du so sehr an Marx festhalten willst. Wenn man Deinen ersten Satz liest, dann ist Dein Bedürfnis nach"Ehrenrettung von Marx" kaum überhörbar. Was hat damals bewirkt, dass er so großen Einfluss auf Dein Seelenleben gewann? War es irgend eine Person, die Dir viel bedeutete? Oder eine ganze Gruppe interessanter Personen? Meistens ist das vor allem eine psychologische Geschichte.
Man kann aber auch aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.
Gruß, silvereagle

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