- VĂĄclav Klaus: Europa ist eine Konstruktion der Postdemokratie - Stephan, 24.07.2004, 21:54
- Re: VĂĄclav Klaus:"D-Land braucht eine samtene Revolution." (o.Text) - Tempranillo, 24.07.2004, 22:07
- nochmals Vaclav zur EU - Immo, 25.07.2004, 08:14
- Homepage von Klaus gefunden, sogar mit deutschen Seiten - Stephan, 25.07.2004, 12:04
- zum Terminus"neues Europa" - Stephan, 25.07.2004, 13:48
- Homepage von Klaus gefunden, sogar mit deutschen Seiten - Stephan, 25.07.2004, 12:04
- nochmals Vaclav zur EU - Immo, 25.07.2004, 08:14
- Re: VĂĄclav Klaus:"D-Land braucht eine samtene Revolution." (o.Text) - Tempranillo, 24.07.2004, 22:07
VĂĄclav Klaus: Europa ist eine Konstruktion der Postdemokratie
-->[img][/img]
<center>Es wird dunkel in Europa. Böenfront EU-Verfassung?</center>
Zentralismus? Dirigismus? Interventionismus? Militarismus? Expertokratie? Plutokratie? Demokratie???
Der tschechische StaatsprĂ€sident VĂĄclav Klaus im Welt-Interview ĂŒber das Resultat des"demokratischen" Prozesses fĂŒr eine EuropĂ€ische Union.
DIE WELT: Mit anderen Worten: Sie halten die EU fĂŒr einen Grundlagenirrtum.
Klaus: (lÀchelt) Ich bevorzuge zu sagen, dass die EuropÀische Union eine Konstruktion der Postdemokratie im klassischen Sinne ist."
.
"...Die EU-Debatte hat fĂŒr viele fĂŒhrende europĂ€ische StaatsmĂ€nner zweite PrioritĂ€t. Sie verstehen zu wenig davon. Im Wesentlichen wird der Einigungsprozess von Beamten, Beratern und Wissenschaftlern geprĂ€gt. Ich halte das fĂŒr gefĂ€hrlich. Ich war kĂŒrzlich in Istanbul beim Nato-Gipfel. Es handelte sich nicht um die EU, aber es ist strukturell vergleichbar. Die Experten bereiten Dokumente vor. Die Experten stehen auf der Ebene von Vizeministern. Sie prĂ€sentieren wĂ€hrend Stunden ihre Dokumente. Dann folgt eine vorbereitete Rede des Vorsitzenden. Alle Anwesenden schauen auf die Uhr, wollen Mittagessen gehen. Eine inhaltliche Debatte findet nicht statt. Der Vorsitzende verlangt, man solle noch das KommuniquĂ© verabschieden, das die BeschlĂŒsse festhĂ€lt. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Es gibt keine Abstimmung ĂŒber den Inhalt des Schlussdokuments. Es gibt keine grundsĂ€tzliche Diskussion, wer ist dafĂŒr, wer ist dagegen. SpĂŒrbar im Raum ist die Angst der Politiker, in eine Debatte mit den Experten einzusteigen. Was dann verabschiedet wird, ist nicht das Resultat eines demokratischen Prozesses. Das ist etwas konzeptionell grundlegend anderes als Demokratie. Das ist das Problem Europas."
Im Grunde genommen spricht Klaus nur das aus, was die Politiker vieler kleiner EU-LÀnder denken. Nur wenige wagen ihre Stimme zu erheben, die im tÀglichen Medienrummel aber sofort untergeht. Jean-Claude Juncker bezeichnete bereits 2000, die Arbeitsweise des Konvents als die"dunkelste Dunkelkammer"
Ich glaube, wir haben immer noch nicht begriffen was da auf uns zurollt. Ein demokratisches Europa wird durch diese MilitĂ€rverfassung niemals möglich sein. Es ist ein Novum in der Geschichte der neuzeitlichen politischen Systeme, dass in eine Verfassung KampfeinsĂ€tze geschrieben werden. Das gabs in dieser Form noch nicht. Auch die verpflichtende AufrĂŒstung aller Staaten wurde auch noch nie in einer Verfassung festgeschrieben (Art I-40). Die EU-MachttrĂ€ger wollen noch in diesem Jahrzehnt die volle globale KriegsfĂ€higkeit nach dem Vorbild der USA erreichen. Dies lĂ€Ăt sich auch aus den beiden Sicherheitsstrategien ablesen.
Bereits heute sind 90.000 EU-Soldaten im Rahmen von versch."Missionen" auĂerhalb der EU stationiert. Die Gesamtkosten fĂŒr den Eurofighter entsprichten der jĂ€hrlichen Wirtschaftsleistung Finnlands. Die Flottenbauprogramme in der EU (FlugzeugtrĂ€ger, Schlachtschiffe, U-Boote, etc.) ĂŒbertreffen mittlerweile die der USA*. Alles Klar? Kriegsbereit in fĂŒnf Tagen, das ist auch das Ziel, bis diese Verfassung im November 2007 fĂŒr alle Unionsmitglieder verbindlich wird. EU = Europas UnglĂŒck?
ratlos grĂŒssend
Stephan
* nachzulesen in: »Auf dem Weg zur Supermacht - Die Militarisierung der EuropÀischen Union« Gerald Oberansmayr, Promedia-Verlag, Wien.
<ul> ~ Hier zum Volltext der »Welt«</ul>

gesamter Thread: