- Spirituelle Politik - ---Elli---, 25.07.2004, 23:07
- Edel sei der Mensch, hilfreich und Gurkensalat. - FOX-NEWS, 25.07.2004, 23:26
- Re: Buddhismus - Ecki1, 26.07.2004, 07:38
- Re: Buddhismus - chiron, 26.07.2004, 08:15
- Re: Buddhismus - Ecki1, 26.07.2004, 09:03
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- Re: Edel sei der Mensch, hilfreich und Gurkensalat. - ingobert, 26.07.2004, 19:39
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- Re: Spirituelle Politik - oder was steckt wirklich dahinter? - Ecki1, 26.07.2004, 08:02
- Re: Spirituelle Politik - Ananda, 26.07.2004, 09:55
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- Die Weltregierung im Lichte der Größentheorie - Stephan, 26.07.2004, 11:10
- Re: Die Weltregierung im Lichte der Größentheorie - albert, 31.01.2006, 17:55
- Die Welt braucht keine Politik - Burning_Heart, 26.07.2004, 13:24
- Edel sei der Mensch, hilfreich und Gurkensalat. - FOX-NEWS, 25.07.2004, 23:26
Die Weltregierung im Lichte der Größentheorie
--> ~ Schaffung einer Weltregierung, in der alle Staaten gleichrangig sind
~ Schaffung einer Weltstreitmacht zur Aufrechterhaltung des Friedens, die sicherstellt, dass keine Nation - ganz gleich, wie mächtig und einflussreich sie ist, je eine andere angreifen kann.
Moin Elli,
eine Weltregierung in der alle Staaten gleichberechtigt sind wird es, wenn überhaupt dauerhaft nur geben, wenn alle Staaten nach dem Kleinstaatenprinzip der Schweiz in einer Föderation zusammengeschlossen sind. Wie das Aussehen könnte beschrieb Leopold Kohr bereits 1941 in seinem Aufsatz: Einigung durch Teilung.
Für alle Denken zu wollen, und für alle das Beste zu wollen, nämlich eine Weltregierung mit allen Handlungsvollmachten zum Wohl aller, wird es nicht geben können.
Denk an den Satz von Lord Acton: relative Macht korrumpiert relativ, absolute Macht jedoch absolut!
Eine absolute Überorganisation würde eher so wirken wie Luzifer, der vom Lichtbringer zum Durcheinanderwerfer Diabolos wurde...
Eine Weltregierung - WTO Recht schlägt EU-Recht, EU-Recht schlägt Landesrecht ;-() - behindert durch permanente Regelungen und Vorschriften die Selbstorganisation und die freie Entfaltung der Einwohner und Gewerbebetriebe.
keine Supranationale Organisation hat bisher Kriege zwischen Staaten verhindern können. Der Völkerbund nicht, und wie wir sehen auch die UNO nicht. Wenn ein zu groß gewordener Staat, über alle anderen dominiert, was interessiert ihn dann das Völkerrecht?
Es bleibt die Frage, ob die Organisation auf der Überebene Bestand hat. Da die UNO selber keine Konkurrenz hat, ist fraglich, ob Kooperation und eine mächtige UNO immer im Interesse der Staaten ist.
Der Weltstaat - Ursache und Symbol des kulturellen Niedergangs
In seinem Buch „A Study of History“ („Der Gang der Weltgeschichte“) weist Arnold Toynbee auf das „Phänomen“ hin, dass das vorletzte Stadium jeder Zivilisation durch „seine gewaltsame politische Vereinigung zu einem Weltstaat“ charakteristisch ist.
Dabei versteht er, wie Leopold Kohr, unter Großmacht einen Staat, der aus Mitgliedern einer spezifischen Zivilisation besteht, nicht aus allen Nationen der Welt.
Kohr unterscheidet sich aber in einer fundamentalen Deutung:
Toynbees Trugschluss
„Toynbee definiert den Weltstaat nur als Symptom, als „Phänomen“, als Zeichen des Verfalls und nicht als Ursache und Ratifikation des kulturellen Zusammenbruchs“, wie Kohr es definiert.
Die Vorschläge Toynbees sind trotz Deutungsunterschiede dieselben: „Um dem langsamen, aber ständigen Feuer eines Weltstaates, in dem wir über kurz oder lang zu Staub und Asche verwandelt werden, zu entgehen, schlägt Toynbee nicht die Gründung eines allumfassenden Einheitensystems vor, sondern eine Form der Weltordnung, vielleicht ähnlich der Hormonoia Die von gewissen hellenistischen Staatsmännern und Philosophen vergeblich gepredigt wurde. Aber es gibt nur einen Weg, um eine solche Hormonoia oder Harmonie zu gründen: <font color=blue>Die Wiederherstellung der Kleinstaatenwelt, aus der unsere individualistische westliche Zivilisation hervorgegangen ist und ohne die sie nicht weiterleben kann. Denn die Großmachtsentwicklung treibt uns unweigerlich in das Zeitalter der Kontrolle, der Tyrannei und des Kollektivismus.</font color=blue>
Da Toynbee die Ursache für ein Symptom hielt, ist er nicht zu dieser Erkenntnis gelangt.“ Toynbee „ erkennt nicht, dass diese Entwicklung (auf einen Weltstaat) unvermeidlich wird, in dem Augenblick, in dem Staaten größer werden als ihre optimale Größe im aristotelischen Sinn und Großmachtkomplexe bilden. Von da an bedeutet ein Weiterwachsen den herannahenden Ruin. Heute, von den Vereinigten Nationen und ihrer kulturellen Filiale UNESCO, getrieben, ist der westliche Weltstaat bereits weit über die verschwommenden Umrisse einer „ideologischenVorahnung“ hinaus gediehen. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass unsere Staatsmänner nichts anderes im Kopf haben als unsere Vereinigung, die unsere Existenz sichern soll, unsere Zivilisation jedoch zum Tode verurteilt.
Nachzulesen in: Einführung in die Größentheorie von Leopold Kohr Teil VII
grüsse
Stephan

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