- D a s ist eine Wachstumsbranche (aber von wegen High - Tech - gar kein Tech) - kizkalesi, 28.07.2004, 11:51
D a s ist eine Wachstumsbranche (aber von wegen High - Tech - gar kein Tech)
-->Knuspriger Verkaufsschlager
<font size="4">Quanjude blickt auf 115 Millionen servierte Peking-Enten zurück</font>
Und inzwischen mische auch die Landsghuter Firma"rational" mit umstrittenen Elektroöfen mit
Chinas legendäre Peking-Ente schlägt als kulinarische Spezialität noch immer alle Rekorde. Die Entenbraterei"Quanjude" feierte ihr 140-jähriges Jubiläum und ließ dazu in der Hauptstadt die nach ihrer Zählung 115-millionste Peking-Ente servieren.
Seit dem Jahr 1864 gehen Feinschmecker in raffinierter Weise dem Federvieh an seine knusprige Haut. Allein in den vergangenen fünf Jahren bereitete die Quanjude-Kette mehr als 15 Millionen Enten zu. Seit ihrer Gründung zur GmbH 1993 konnte sie Umsatz und Gewinne verfünffachen.
Das Traditionsunternehmen unterhält heute ein halbes Dutzend ausländische Ableger in Hongkong, Japan oder Deutschland (Düsseldorf) und betreibt in China 60 Restaurants selbst oder als Franchising. Quanjude rückte auf der Juni-Liste der 500 chinesischen Topmarken auf Platz 56 vor. Der Wert der GmbH wurde mit 8.45 Mrd. Yuan oder rund 845 Mio. Euro beziffert. Chinas heute teuerste Markenkette stieg damit auf das 32fache ihres Wertes vor zehn Jahren, berichtete die Pekinger Abendzeitung.
Für Geschäftsleute oder Touristen ist die über glühenden Scheiten aus Dattelbaumholz geröstete Ente ein Muss jedes China-Aufenthaltes. Es erfordert Geschick die krosse Haut zusammen mit Frühlingszwiebeln und dunkler Soße zum Verzehr in dünne Teigfladen einzurollen. Der Beliebtheit der"Beijing Kaoya", wie die Peking-Ente auf Chinesisch heißt, wurde auch nicht von der Debatte im vergangenen Jahr geschmälert, ob die Delikatesse besser im Holzofen oder elektrisch gegrillt werden sollte. Umwelt- und Baumschützer wollen sie künftig in aus Deutschland importierten Hightech-Elektrogrills brutzeln lassen. Quanjude kauft dazu seit Jahren vom Landshuter Küchengeräte-Hersteller"rational" Spezialöfen.
"Schmecken lässt sich der Unterschied nicht", behauptet der Cheftechniker der Restaurantkette, Yan Dajian. Dies sei an mehr als 500 im Elektroofen zubereiteten Enten getestet worden. Die Daten über Temperatur, Länge der Schmorzeit und die Zubereitung nach alten Rezepten wurden in die computerisierten Spezialöfen einprogrammiert. Die Enten würden zudem mit Dattelsaft bestrichen.
Von einer unerwünschten"Küchenrevolution" schrieb dagegen die"Beijing Today". Traditionelle Quanjude-Entenrestaurants in der Hauptstadt dürfen an der Holzröstung festhalten. Der Widerstand gegen die moderne Küchentechnik, die in den Restaurants in anderen Teilen Chinas oder in Hongkong genutzt wird, ist in der Hauptstadt sehr ausgeprägt.
Auch Yang Zongman, Pekinger Vizechefin im Quanmen-Restaurant, deren Vorväter seit fünf Generationen schon Enten rösten, will von Elektroöfen nichts wissen. Das Auge esse immer mit, versicherte sie. Kenner und Genießer der"Quanjude-Kultur" wollten auch weiterhin ihre abgehangene Peking-Ente über flammendem Holz langsam erdunkeln sehen

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