- Wasserversorgung - bonjour, 28.07.2004, 19:45
- Kleine Frage dazu... - Zardoz, 28.07.2004, 20:30
- Re: Kleine Frage dazu... - Euklid, 28.07.2004, 21:09
- Re: Kleine Frage dazu... - etoile, 28.07.2004, 21:30
- Re: Leisten und leisten können - Zardoz, 28.07.2004, 22:45
- Re: Leisten und leisten können - Euklid, 29.07.2004, 08:02
- Re: Leisten und leisten können - Zardoz, 28.07.2004, 22:45
- Re: Das Wunder der Demokratie - Zardoz, 28.07.2004, 22:51
- Re: Das Wunder der Demokratie - Euklid, 29.07.2004, 08:16
- Re: Das Wunder der Demokratie - Zardoz, 29.07.2004, 14:09
- Re: Das Wunder der Demokratie - Euklid, 29.07.2004, 14:22
- Re: Das Wunder der Demokratie - Zardoz, 29.07.2004, 14:09
- Re: Das Wunder der Demokratie - Euklid, 29.07.2004, 08:16
- Re: Kleine Frage dazu... - etoile, 28.07.2004, 21:30
- Re: Kleine Frage dazu... - Clarius, 28.07.2004, 21:53
- Re: By the way... - Zardoz, 28.07.2004, 22:57
- Re: auch das fällt 1:1 unter Panikmache - silvereagle, 29.07.2004, 13:33
- Bei aller Zustimmung... - Zardoz, 29.07.2004, 13:58
- Re: auch das fällt 1:1 unter Panikmache - Euklid, 29.07.2004, 14:04
- So ist es gewiss nicht! - Shakur, 29.07.2004, 14:25
- Re: So ist es gewiss nicht! / I see... - silvereagle, 29.07.2004, 20:13
- Und die Stromausfälle sollen auch eine PR-Masche gewesen sein, - LenzHannover, 30.07.2004, 09:42
- Schön wäre es, wenn es so liefe, wie von Dir beschrieben - Shakur, 30.07.2004, 13:45
- Und was sagt Google dazu? - Zardoz, 30.07.2004, 14:16
- Re: Und was sagt Google dazu? - Shakur, 30.07.2004, 16:37
- Re: Und was sagt Google dazu? - Zardoz, 30.07.2004, 18:24
- Nun wird es aber abwegig - Shakur, 30.07.2004, 21:34
- Re: Und was sagt Google dazu? - Zardoz, 30.07.2004, 18:24
- Re: Und was sagt Google dazu? - Shakur, 30.07.2004, 16:37
- Und was sagt Google dazu? - Zardoz, 30.07.2004, 14:16
- Re: So ist es gewiss nicht! / I see... - silvereagle, 29.07.2004, 20:13
- Re: Kleine Frage dazu... - Euklid, 28.07.2004, 21:09
- Kleine Frage dazu... - Zardoz, 28.07.2004, 20:30
Schön wäre es, wenn es so liefe, wie von Dir beschrieben
-->
Hallo silvereagle,
die Energiekrise in Kalifornien war bedingt durch die von mir beschriebenen Vorgänge und keineswegs durch"staatliche Planwirtschaft", wie Du es ausdrückst, das solltest Du doch wissen, da Du doch besser informiert bist, als ich zunächst vermutete?
Diese privaten"Unternehmen", die bereits bezahltes"Volkseigentum" (um mal bei Deiner"planwirtschaftlichen" Wortwahl zu bleiben) übernehmen, wirtschaften dieses innerhalb kürzester Zeit herunter, weil wichtige Investitionen unterbleiben - nachweislich erfolgen nicht einmal Erhaltungsinvestitionen, geschweige denn Erneuerungs- oder Ausbauinvestitionen, denn all dies ist ja schädlich für den"shareholder value" sowie für das eigene Taschen vollstopfen auf"Volkskosten".
>>Ja, ich hätte es mir wieder mal denken können: Die Welt ist schlecht, die Politiker ("ohne Ausnahme"!) wie auch die Wirtschaftsbosse erzkorrupt, dass die Schwarte kracht, unsere schöne Zivilisation und Infrastruktur einmal mehr vor dem völligen Zusammenbruch. Mein lieber Shakur, das beweist wirklich, wie gut Du Dich mit der Materie auskennst. Das haben Dir sicher ein paar Top-Eingeweibte gesteckt!
Top-eingeweiht muss man nicht sein, um ein paar ganz simple Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen. Auch Du solltest unbedingt mal einige Tatsachen aufnehmen und akzeptieren. Mit Ironie wischt man die Realität nicht weg, oder bringt Dir die Realitätsverleugnung etwas? Ich glaube kaum. Natürlich gibt es schlechte und erzkorrupte Politiker und Wirtschaftsbosse, willst Du auch dies ernsthaft bestreiten?
"Kaliforniens Krise
Die Ursachen der enormen Haushaltskrise in Kalifornien und des Zusammenbruchs der Stromversorgung an der Ostküste (siehe Seite 3) sind die gleichen: die Deregulierung der Energieversorgung. Im kalifornischen Parlament wurde sie 1996 einstimmig verabschiedet, was auf riesige"Parteispenden" zurückzuführen ist, die von"Lobbyisten" von Energiekonzernen wie Enron, Dynegy oder Calpine zuvor verteilt wurden. Mit tatkräftiger Unterstützung des öligen US-Vizepräsidenten Dick Cheney plünderten dieselben Piratenkonzerne alsdann die Staatskasse, indem sie den Strommarkt manipulierten und durch das Zurückhalten von Strom in Zeiten hohen Verbrauchs den Strompreis bis auf das 100fache in die Höhe trieben. Den Bundesstaat Kalifornien kostete dieser Betrug rund 8 Mrd. Dollar, der darüber hinaus wirtschaftliche Schäden in Höhe von Zigmilliarden Dollar verursachte. Dies sprengte das Staatsbudget und führte zu einem Defizit von fast 40 Milliarden Dollar in Kalifornien, das damit deutlich höher ist als das Deutschlands oder Frankreichs! Die Folgen sind drakonische und höchst unpopuläre Haushaltskürzungen, vor allem im Bereich Erziehung und Gesundheitswesen: 16 000 Angestellte des öffentlichen Dienstes wurden entlassen; die Studiengebühren wurden erhöht, die Ausgaben für staatliche Schulen zusammengestrichen; die Vergütungen der staatlichen Krankenversicherung Medi-Cal an Ärzte und Apotheker wurden gesenkt; die Ausgaben für die Behandlung bedürftiger Kinder, die an Krebs, spina bifida und anderen lebensbedrohenden Krankheiten leiden, um 5 Prozent gekürzt.
(.......)
LaRouches Rat
Bereits Anfang Juli beschrieb Harley Schlanger in der Zeitung New Federalist LaRouches Ratschläge an den Demokraten Davis. Der Gouverneur solle"eine besondere Rede zur Lage des Staates" halten, die u.a. folgende Eckpunkte enthalten müsse:"Der Absturz Kaliforniens ist ein Symptom der globalen Systemkrise. Diese Krise ist das Ergebnis einer inkompetenten, unmoralischen Politik, die jahrelang von denselben Denkfabriken und neokonservativen Ideologen betrieben wurde, die auch für das kalifornische Stromderegulierungsgesetz verantwortlich sind, welches der Plünderung des Staates durch Enron und andere Konzerne in Dick Cheney Houstoner Energiekartell Tür und Tor öffnete... Die Energiepiraten beuteten nicht nur die kalifornischen Verbraucher aus; sie nötigten den Staat, öffentliche Gelder zum Kauf von Elektrizität zu maßlos überhöhten Preisen zu verwenden. Dabei wurde der deregulierte Markt nachweislich durch das Zurückhalten von Strom manipuliert, um künstliche Verknappungen und damit extreme Spot-Preiserhöhungen herbeizuführen.
Nachdem die wichtigsten deregulierten Stromversorgungsunternehmen von den räuberischen Stromhändlern in den oder an den Rand des Bankrotts getrieben worden waren, blieb dem Staat keine andere Wahl zur Sicherung der Stromversorung, als langfristige Verträge abzuschließen, bei denen der Strompreis 300-500% über dem Niveau vor der Deregulierung lag. Um das zu finanzieren, mußten weitere neue Kredite aufgenommen werden, die jetzt in dem Haushaltsdefizit von 38,2 Mrd. Dollar zu Buche schlagen.
Zudem wäre es ratsam, wenn Davis auf die Rolle des Vizepräsidenten Cheney eingehen würde, der im Juli 2001 erklärte, es sei nicht Aufgabe der Bundesregierung, den Staat vor dem,freien Markt' zu schützen bzw. den unerhörten Preissteigerungen nachzuspüren, die zur Schließung vieler Firmen und Produktionsbetriebe geführt hatten. Der von Präsident Bush mit der Zuständigkeit für die künftigen Energiebedürfnisse des Landes betraute Cheney habe den Kaliforniern kaltlächelnd zu verstehen gegeben, sie könnten ihm gestohlen bleiben." Der Gouverneur solle sich nun auch nicht scheuen, eigene Fehler zuzugeben." usw Text aus der"Neuen Solidarität" Nr. 35/2003.
Die Behauptungen in diesem Text sind für jedermann als wahr zu recherchieren, der sich die Mühe dazu machen will.
>Da bin ich näher bei Dir, als Du vielleicht glauben magst. Ich bin kein Freund von"Privatisierung - munter drauf los!" Ich sehe da auch keine Gefahr, denn noch wird groß und breit über dieses Thema diskutiert. Selbst auf der Ebene von Leuten, die davon eine Ahnung haben, und nicht nur auf größtmögliches Abcashen und Schädigung der Allgemeinheit aus sind. Die staatliche Kontrolle wird in jedem Falle bleiben, sogar in den USA, und in Europa erst recht. Flops kann und will sich niemand leisten. Also - take it easy.
Ich bin froh, dass Du pragmatisch an die Sache rangehst. Ich hoffe, Dir einige Informationen geliefert zu haben, die Deine Meinung zur Privatisierung auf eine solidere Basis stellt. Wie Du entnehmen konntest, reichte in Kalifornien ein Jahrzehnt der Deregulierung aus, um schlimme und für die Bevölkerung chaotische Zustände heraufzubeschwören. Auf sowas können wir doch wohl getrost verzichten in Europa/Deutschland, oder etwa nicht?
Grüße

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