- Faktencheck Fahrenheit 9/11: Moores vereinfachte Welt - Firmian, 01.08.2004, 13:37
- Gähn, na und? Was sind denn irreführende Wahrheiten???... mkT - igelei, 01.08.2004, 14:42
- Re: zur Kenntnisnahme - Firmian, 01.08.2004, 14:59
- Re: Auch zur Kenntnisnahme FAND KEINE BEWEISE mkT - igelei, 01.08.2004, 15:19
- Re: zur Kenntnisnahme - Firmian, 01.08.2004, 14:59
- Die USA der Garant für Wahrheit, Demokratie und Bush mag Schäferhunde - prinz_eisenherz, 01.08.2004, 20:09
- Re: Faktencheck Fahrenheit 9/11: Moores vereinfachte Welt - Pulpo, 02.08.2004, 11:46
- Gähn, na und? Was sind denn irreführende Wahrheiten???... mkT - igelei, 01.08.2004, 14:42
Gähn, na und? Was sind denn irreführende Wahrheiten???... mkT
-->... natürlich ist Moores Film polemisch. Trtzdem weist er auf Dinge hin, die den Menschen besser bekannt sein sollten.
>1. Die vermeintliche Flucht der Bin Ladens:
>Nur ein Beispiel für Moores Spielerei mit den Fakten ist die behauptete
>Tatsache, dass ganz kurz nach dem 11. September viele Familienangehörige Osama
>Bin Ladens klammheimlich per Learjet vom US-Geheimdienst ausgeflogen worden
>seien. Für Moore ein Beweis, dass die Bush-Regierung engen Kontakt zu Bin Laden
>und seiner Familie pflegte und durch die ermöglichte Flucht, deren genauen
>Zeitpunkt Moore wohlwissentlich verschweigt, mögliche Mitwisser entsorgte.[...]
Nun, er stellt die Frage, warum die ausgeflogenen Familienangehörigen weder vom FBI noch von sonstirgendwem verhört worden sind. Die Administration war sich m. E. bereits einen Tag nach dem Anschlag sicher, dass Bin Laden hinter der Aktion steckte, da wäre es doch logisch, dass man seine Angehörigen befragt, ob sie wissen, wo er steckt, auch wenn er das schwarze Schaf der Familie ist, NICHTS ist aber geschehen und obwohl sämtlicher Flugverkehr gegrounded war, gab es Sondergenehmigungen für den Abflug von Angehörigen der Bin Laden Familie. Warum???
>2. Die Saudi/Bin-Laden-Connection:
>Die Verbindung des Terroristen Osama Bin Laden zu Saudi-Arabien taucht im Film
>mehrmals auf. Akribisch wird die These aufgebaut, die saudischen Ã-lbillionäre
>kontrollierten die US-Regierung und große Teile der amerikanischen Wirtschaft.
>So wahr und sicher nicht immer positiv der Einfluss der Saudis durch ihr Geld
>auch ist, so suggestiv ist die Darstellung Michael Moores. Am Ende gewinnt man
>als Zuschauer den Eindruck, dass sämtliche Männer mit arabischer Kopfbedeckung,
>die auf Archivmaterial den führenden US-Politikern die Hände schütteln, mehr
>oder minder Mitglieder von Osama Bin Ladens al-Qaida sind. Dass der Terror-
>Papst schon vor vielen Jahren von seiner Familie verstoßen und - entgegen
>gestreuter Medienberichte - nicht mit einem Milliardenerbe ausgestattet wurde,
>vergisst Moore nur allzu gern. Beide Fakten hätte er auch im Bericht der
>9/11-Kommission nachlesen können.
Käse, es ging gar nicht darum, dass die Saudis alle Terroristen sind. Sondern um enge Geschäftsbeziehungen der Bushfamilie zu den Bin Ladens. Und darum, was die Carlyle-Group nach dem Anschlag so an Steuermilliarden abfasste, auch Cheneys Halliburton etc.. Wohin, in wessen Taschen flossen denn die eingefrorenen Ã-lmilliarden des Irak? Die laut Bushs Aussage dem irakischen Volk gehörten.
>3. Die Saudi/Bush-Connection:
>Auch die von Moore geschilderte Verquickung der Bush-Familie mit Saudi-Arabien
>wirkt nur auf den ersten Blick spannend. Natürlich ist es gerade für Europäer
>merkwürdig, dass George Bush Senior als ehemaliger Präsident für die US-Firma
>Carlyle in Saudi-Arabien - und sogar mit der Bin-Laden-Gruppe Geschäfte macht.
>Doch hätte Moore nicht auch erzählen müssen, dass die Bin-Laden-Gruppe einer
>der größten Bauunternehmer der arabischen Halbinsel ist, an der man als
>ausländischer Investor kaum vorbei kommt?[...]
Die Saudis sind ausländische Investoren in Amerika, oder finanzieren die Bushs jetzt schon Bauprohekte in Saudiarabien? Wer verdreht denn hier die Tatsachen??? Doch wohl eher der Herr Gebauer von Spiegel online.
>[...]Später im Film sprich Moore ganz bewusst nicht mehr über Saudi-Arabien.
>Zu widersprüchlich würde es auch werden angesichts der Tatsache, dass die USA
>erst Afghanistan und später den Irak angriffen. Was hätten die so mächtigen
>Saudis wohl gesagt, wenn die USA in Afghanistan - wie Moore es darstellt -
>tatsächlich nur wegen einer gewinnversprechenden Ã-l-Pipeline aus dem kaspischen
>Meer einmarschiert wären - und so den Einfluss der Saudis am Ã-lhahn geschwächt
>hätten? Hätten die streng gläubigen Scheichs und Hüter der heiligen Stätten
>wohl zugestimmt, wenn Amerika mit den Taliban eines der strengsten Islamisten-
>Regimes mit Streubomben aus dem Land verjagt? Und hätten sie später auch den
>Feldzug gegen Saddam und sein Millionenvolk von gläubigen Muslimen erlaubt?
>So interessant der saudische Einfluss ist, so kompliziert ist er auch.
>Für Michael Moore aber müssen Gut und Böse klar benannt werden.
Ich glaube kaum, dass die Amerikaner nach dem Angriff allzuviel Rücksicht auf die Scheichs genommen haben, geschweige denn, sie erst um Erlaubnis gebeten haben, in Afghanistan und im Irak einzumarschieren. Und dass Karsei nach seiner Intstallation als Präsident von Kabulisthan den Vertrag unterschrieben hat, ist nunmal Tatsache, ich sehe da keine"irreführende Wahrheit" nur einen Fakt.
>4. Was hätte Bush in der Schule tun sollen?
>Unschlagbar mitreißend ist Moore in seiner typischen Art der aktiven Reportage:
>Wenn er Kongressabgeordnete fragt, ob nicht auch ihre Kinder den tödlichen Job
>auf den Straßen Bagdads antreten wollen und auch gleich Broschüren des Militärs
>parat hat. Oder wenn er TV-Material von George W. Bush zeigt, der komische
>Grimassen schneidet, bevor er dem Irak per CNN den Krieg erklärt - und nach
>einem markigen Statement zum Terror erst mal einen Golfabschlag ("Watch this
>drive!") macht. In diesen Momenten schafft der Film etwas Einmaliges - er
>dokumentiert die Wirklichkeit und entlarvt das Polit-Business, und zwar ohne
>kommentierende Stimme aus dem Off.
>Doch auch in diesen starken Momenten von"Fahrenheit 9/11" kann sich Moore
>seine plumpe Polemik nicht verkneifen. Minutenlang zeigt er George W. Bush,
>der sichtlich angeschlagen und ins Leere starrend in einer Schule sitzt,
>nachdem er die Nachricht von der Attacke auf das World Trade Center bekommen
>hat. Moore überlegt im Off, was Bush wohl gedacht haben möge und schließt
>messerscharf: Dieser Präsident weiß nie, was er tun soll.
Nun, Bush ist nunmal ohne seine Berater und Papa eine Null, eine natürliche Reaktion wäre m. E. gewesen, wenn er den Termin in der Schule abgebrochen hätte und sich, wenn er selber schon nur ein leerres Hirn hat (siehe auch seine geschäftlichen"Erfolge" in der Vergangenheit) zur Beratung mit seinen Einflüsterern zurückgezogen hätte.
>5. Der vermeintlich friedliche Irak:
>Besonders emotional, aber auch faktisch völlig daneben, wird der Film, wenn
>Moore auf den Irak-Krieg zu sprechen kommt. Bilder von spielenden Kindern in
>den Straßen Bagdads werden gezeigt, die ein friedliches Land darstellen sollen.
>Nichts hier ist böse, suggeriert Moore[...]
Naja, aber genau das ist doch das aktuelle Problem der Amerikaner. War neulich im Urlaub mit einem absoluten Bushanhänger abendessen, war hochinteressant. Haben über das Kostenproblem philosophiert, warum sie dort sind, ob sie aus der Nummer ohne Gesichtsverlust wieder rauskommen können etc.. Weil er meinte, das sie ja eigentlich immer nur"Trying to be nice" sind, habe ich dann die Situation mit Deutschland nach WKII verglichen. Als allererstes wurden Energie-, Wasser- und Nahrungsmittelversorgung wieder aufgebaut und zwar sehr fix. Ausserdem war D damals ausgebombt. Hier haben sie aber kurze Zeit vorher ein halbwegs intaktes Land niedergebombt, da ist es dann schwer, der Bevölkerung zu vermitteln, dass man als Befreier kommt, wenn sich die Lebenssituation dort extrem verschlechtert.
>[...]Menschen, die an Fakten interessiert sind, lesen dafür dicke
>Untersuchungsberichte von Kommissionen oder lange Leitartikel.
Glaube kaum, dass in Untersuchungsberichten von politischen Kommissionen allzuviel Wahrheit zu finden ist. Genauso wenig wie in der heutigen manipulativen Massenverdummungsmedienlandschaft. Aber soll halt jeder glauben was er will... Und warum mault Gebauer eigentlich nicht auch über die beiden Werber, die in den Slums junge Menschen überzeugen wollen oder über die Mutter, die ihren Sohn verloren hat? Wenn er schon den Film verreißt, dann bitte schön alles.
MfG
igelei
>Menschen, die lieber gut unterhalten werden wollen, schauen Michael Moore.
>So hat jeder seine eigene Welt.
>____________________________
>
>P.S.: Michael Moore geht es wirtschaftlich sehr gut.
>Der Abschlußbericht des Kongresses zum 11.09.: http://www.9-11commission.gov
>_________________

gesamter Thread: