Re: wie lange noch? Manchmal fürchte ich, Jahrhunderte

verfasst von Worldwatcher, 02.08.2004, 23:03

-->Hallo Baldur,
wenn Dich nicht stört, ich komm mit, diese Nachtwächter hier werden den Mond noch in Hundert Jahren mit der Stange weiter schieben. Hier werden gerade Säcke ausgegeben um Licht ins Rathaus zu tragen, obs zur Erleuchtung reicht wag ich
zu bezweifeln.

Jetzt habe se nenn CDU-Baudezernenten der als Architekt aus dem Arbeiter- und Bauernparadies kommt, das hat prägenden Einfluss auf diese Stadt, das Nadelöhr
die B49 hat jetzt auf 300m ein Dach bekommen, kostete bloss 30 Millonen, sozusagen einen Betonbunker mit zwei öffnungen in die Ebene gestellt. Richtig nett für die Anwohner, die haben jetzt ca. 8m hohe Betonwand an der Grundstücksgrenze.

Schon Goethe suchte nach kurzer Zeit wieder das Weite, das dilitantische Kleinbürgerliche Verhalten hat in dieser Stadt offensichtlich abschreckender Wirkung.

Und weil die Gelegenheit so günstig hat man halt auf den ehemaligen Güterbahnhofsgelände eine Mittelhessenarena gebaut, richtig nach dem Motto wir haben hieren einen Experten für die Platte, das ganze 6 Stockwerke hoch und
über 500 m lang längs der Bahn, so kommt die Stadt nun in den Genuss das der Bahnlärm der 5.5 Züge/Tag nicht mehr in die Stadt schallt.

Wer will uns dabei noch weiss machen wir seien überschuldet, ist doch bloss ein
verleumderisches Gerücht, und der letzte der in der Altstadt den Laden zu macht kann ja das Licht auch noch ausschalten.

Nun ja die Stadt gibts heute noch, obwohl die Stadtoberen es im Mittelalter schon mal geschafft hatten eine öffentliche Pleite hinzulegen.

Aber was machts das Kaff hier ist doch sowieso nur noch ein Vorort von Istambul,
oder wars Moskau, ich weiss nicht jedenfalls lohnt es sich hier nicht mehr zu investieren, es gibt bereits ne Menge Mittelständler die das kapiert haben, sie hängen jedoch noch der Illusion nach für ihre Imo's hohe Verkaufserträge zu bekommen, da sehe ich jedoch ausnahmsweise schwarz.

Die Arbeitsplätze schaffenden Industriebetriebe sind inzwischen allesamt nur noch externe Profitcenter mit schlanken Belegschaften deren Besitzer weit weg sitzen.

Die Politik gröllt hier das schräge Lied von der nachindustriellen Gesellschaft und organisiert sich als grosse Koalition, Arbeitslosigkeit >10% Tendenz steigend in manchen Betrieben kommt man sich vor als sei es ein VEB denn die Dialekte die dort gesprochen werden stammen aus dem Osten. Andere Betriebe könnten zu 100% in Ostanatolien angesiedelt sein.

Nun ja den Rest der Lage kann man hier im Forum nachlesen, wo soll da noch Optimismus aufkommen.

Es fehlt halt nur mal ne Versorgungskrise bei ALDI und Lidl, vielleicht würde das das Stimmvieh mal wach machen,ich glaube es aber nicht. auch würde es an der Überorgansation der öffentlichen Hände nichts ändern, die Partei die das ändern könnte ist noch nicht gegründet, und würde in diesem Nachtwächterblockwartsstaat keine Chance haben.

Gruss Ww

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      • Re: wie lange noch? Manchmal fürchte ich, Jahrhunderte - Baldur der Ketzer, 02.08.2004, 22:22
        • Re: wie lange noch? Manchmal fürchte ich, Jahrhunderte - Worldwatcher, 02.08.2004, 23:03
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