- The Daily Reckoning - The Big Bad Wolf (Porter Stansberry) - Firmian, 05.08.2004, 18:20
- The Daily Reckoning -"Setzten Sie NICHT auf Ã-l-Short Zertifikate" - Sorrento, 05.08.2004, 19:28
The Daily Reckoning -"Setzten Sie NICHT auf Ã-l-Short Zertifikate"
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I N V E S T O R ' S D A I L Y
Der E-Mail-Dienst für Investoren, Ausgabe vom 5. August 2004
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* Das Ende der Ã-lrallye? Setzten Sie NICHT auf Ã-l-Short Zertifikate!
* US-Konjunkturdaten
* TUI: Übernahme oder Taktik?
* HVB gutes Ergebnis leicht unter den Erwartungen
*"Wir haben keinen Dorf-Alkoholiker - wir trinken alle!"
* Einschätzung zum Ã-lpreis
* Selbstgebaute Häuser und beeindruckende Ausblicke
* Über den Investor Verlag
* Empfehlen Sie"Investor's Daily" weiter
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Donnerstag, 5. August 2004
Das Ende der Ã-lrallye? Setzten Sie NICHT auf Ã-l-Short Zertifikate!
von Jochen Steffens
Ã-l ist immer noch DAS Thema. Ich frage mich, was die Analysten immer
wieder dazu treibt, gerade am Ende eines Booms, eines Aufwärtstrends,
einer Hausse auf eben diese aufzuspringen und vollmundig neue
Höchststände, Höchstpreise und neue wagemutige Kursziele anzugeben.
Gleichzeitig werden zu diesem Zeitpunkt gerne die längsten und
ausführlichsten Analysen zu dem Thema erstellt. Aber ich weiß, dass
das für mich immer ein Zeichen ist, mich so langsam (!) auf die
Gegenseite zu bewegen - der antizyklische Ansatz.
Es gibt einen wesentlichen Effekt, der dieses Phänomen bewirkt:
Allgemein machen Nachrichten Kurse. Es gibt auch den umgekehrten Fall
- Kurse machen Nachrichten. Wenn ein Kurs immer weiter steigt werden
immer mehr Menschen investiert sein. Investierte Anleger neigen jedoch
zu einer selektiven Wahrnehmung. Schließlich gesteht sich der Mensch
ungern Fehler ein - darüber hinaus will er für sein Handeln
Bestätigung finden. Das führt dazu, dass auch von den Analysten die
negativen Aspekte uminterpretiert werden oder als wenig bedeutungsvoll
empfunden oder schlichtweg ausselektiert also ignoriert werden.
So weiter ein Kurs gestiegen ist, so weniger Anleger, Analysten und
Medien werden Sie finden, die noch kritisch zu dieser Aktie stehen -
mit anderen Worten - die negativen Informationen dünnen aus - obwohl
sie durchaus vorhanden sind.
Oft genug werden im Nachhinein die Analysten beschuldigt, die Anleger
absichtlich in diese Aktie zu Höchstständen getrieben zu haben. Ich
will nicht bezweifeln, dass solche Dinge an der Börse passieren (es
gibt dafür genug Beweise in der Historie ) - aber oft genug sind die
Analysten und Medien einfach auch nur Opfer einer solchen Entwicklung.
Brendt scheitert an der 42er Marke
Brendt hat an die 42 Dollar Marke erreicht und ist daran erst einmal
gescheitert. Gestern/heute kam es zu ersten deutlichen Umkehrsignalen,
die zwar noch nicht unbedingt Hinweis auf eine nachhaltige Trendwende
sind, jedoch den steilen Trend erst einmal beendeten. Doch achten Sie
darauf: Auch bei einem Top gilt, dem erste Topansatz folgt oft noch
ein zweiter Versuch - also Vorsicht!
Hintergrund des Kursrückgangs: Die Opec hat nun doch ganz urplötzlich
neues Ã-l entdeckt und behauptet, dass sie die Förderquoten sofort
weiter erhöhen können. Seltsam, nachdem zuvor das genaue Gegenteil
gemeldet wurde - das muss man wohl unter dem Themenkreis"verzweifelte
Kurskosmetik" abhaken. Wichtiger dürften die gestiegenen Ã-lreserven in
den USA und die Nachricht sein, dass Yukos nun wieder über seine
Konten verfügen darf - gerade kommt allerdings über die Ticker, dass
das wieder zurückgenommen wurde - die Märkte reagieren darauf mit
Kursabschlägen.
Wie ich gerade lese, will unser amerikanische Korrespondent in Ã-l
short gehen - für mich immer noch etwas früh. Zudem halte ich ein
direktes Invest in Ã-l über Zertifikate nach wie vor für gefährlich und
bleibe dabei - suchen Sie sich lieber Aktien, die von einem sinkenden
Ã-lpreis profitieren - ein Anschlag und der Ã-lpreis kann mal eben durch
die Decke gehen. Das dürfte die meisten Short Zertifikate auf Ã-l in
ihre Strikes rasseln lassen - es droht der Totalverlust - bei den
Aktien haben Sie dann wenigsten die Chance nachzukaufen und auf die
übliche Gegenbewegung zu setzten.
Die verschiedenen Ã-lpreise
Da es in den letzten Tagen bei dem Ã-lpreis zu Verwirrungen gekommen
ist, eine kurze Erläuterung: Es gibt für den Ã-lpreis drei maßgeblich
Kurse. Die ersten beiden beziehen sich auf zwei verschieden Ã-lsorten:
In den USA wird hauptsächlich auf den in New York gehandelten Future
der Ã-lsorte Light Sweet Crude geachtet.
In Europa hingegen auf den in London gehandelten Future der
Nordsee-Ã-lsorte Brent, die grundsätzlich etwas preiswerter ist (ca. 2
Dollar / Barrel).
Im weltweiten Vergleich wird der regelmäßig von der Opec
veröffentlichte"Korbpreis" genutzt. In diesen Korb fließen die Preise
von sieben unterschiedlichen in den Mitgliedsstaaten geförderten
Ã-lsorten ein.
Donnerstag, 5. August 2004
US-Konjunkturdaten
von Jochen Steffens
Die Zahl der Erstanträge ist auf 336.000 zurückgegangen. Erwartet
wurden 340.000 neue Anträge nach zuvor 347.000 (revidiert von
345.000).
Wie ich sagte, im Moment ist von den Erstanträgen wenig Neues zu
erwarten. Wichtiger werden die Arbeitsmarktdaten, die morgen
veröffentlich werden. Der Markt sollte im Vorfeld in Wartestellung
bleiben. Besonders, da die bisherigen Daten zum Arbeitsmarkt (zum
Beispiel aus dem Teilindex der ISM Indices) eher auf einen schwächeren
Arbeitsmarkt hinweisen.
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Donnerstag, 5. August 2004
TUI: Übernahme oder Taktik?
von Jochen Steffens
Der in der letzten Woche vermehrt in den Schlagzeilen auftauchende
Touristikkonzern TUI hat nun gute vorläufige Quartalsergebnis
vorgelegt. Das Ergebnis im Kerngeschäft Touristik verdoppelte sich auf
100 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Bereinigt vor Steuern und
Abschreibungen verbesserte sich das Ergebnis auf 112 Mio. Euro. Der
Konzernumsatz sank jedoch von rund 5 Mrd. Euro auf 4,5 Mrd. Euro.
Aber die Aussichten für das Gesamtjahr sind vielversprechend. Es
zeichnet sich eine bessere Auslastung der Flug- und Hotelkapazitäten
ab. TUI geht davon aus, dass sich das bereinigte Spartenergebnis im
Gesamtjahr auf mindestens 420 Mio. Euro nach 242 Mio. Euro im Vorjahr
belaufen könnte.
TUI drohte der Abstieg aus dem Dax. Als dann Morgan Stanley seinen
Anteil an TUI auf 10,1 % anhob, startete TUI eine Kampagne und sprach
von einer Übernahme. Große Fonds hatten TUI zuvor geshortet und damit
den Kurs noch weiter nach unten getrieben, um von einem Dax-Abstieg zu
profitieren. Sobald ein Dax-Abstieg droht müssen die Fonds, die den
Dax abbilden natürlich TUI verkaufen - darauf hatten die Hedge-Fonds
spekuliert.
Es entstand ein Teufelskreislauf, der den Kurs immer weiter nach unten
trieb. Als Morgan Stanley seinen Anteil erhöhte, kam kurz das Gerücht
auf, dass die Bank einfach mehr Aktien benötigte, um diese den Hedge
Fonds zu leihen, da die Nachfrage nach Shorts nicht befriedigt werden
konnte (Wenn Sie Aktien shorten, leihen Sie sich eine Aktie von einer
Bank und verkaufen diese im Markt).
TUI stellte sich jedoch auf den Standpunkt, dass eine feindliche
Übernahme drohe. Übernahmegerüchte sind immer gut für den Kurs - das
führte zu einer Short Squeeze: Die Hedge Fonds mussten ihre
Shortpositionen zurückkaufen. Der TUI-Kurs steigt weiter, die
Short-Positionen verbrennen - immer mehr Positionen werden
zurückgekauft - ein umgekehrter Kreislauf.
Eine gute Taktik von TUI um im Dax zu bleiben und dem Teufelskreislauf
zu entrinnen. Ich glaube nicht, dass eine Übernahme droht. Aber lassen
wir uns überraschen.
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Donnerstag, 5. August 2004
HVB gutes Ergebnis leicht unter den Erwartungen
von Jochen Steffens
Die HypoVereinsbank konnte den Nettogewinn im zweiten Quartal von
53 Mio. Euro im Vorquartal auf nunmehr 155 Mio. Euro verdreifachen.
Analysten hatten im Schnitt mit etwas mehr gerechnet. Das
Betriebsergebnis der Bank stieg im zweiten Quartal auf 359 Mio. Euro
nach 290 Mio. Euro im Vorquartal.
Das gute Quartal begründet sich auf einer Dividende in Höhe von
56 Mio. Euro aus der HVB-Beteiligung an der Bank Austria bei. Aber
auch die rund 120 Mio. Euro aus dem Verkauf der Firmenbeteiligungen an
Eon und Brau und Brunnen beeinflussten das Ergebnis positiv.
Beim Ausblick hält die HVB an der bisherigen Prognose, in diesem Jahr
ein Betriebsergebnis von 1,4 bis 1,7 Mrd. Euro zu erzielen, fest.
Donnerstag, 5. August 2004
"Wir haben keinen Dorf-Alkoholiker - wir trinken alle!"
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
"Wenn ich es nicht mitnehmen kann... dann gehe ich nicht", so ein
Schild an der Wand.
"Wir haben keinen Dorf-Alkoholiker - wir alle trinken!", sagte ein
anderes Schild.
Die Frau an der Bar hatte den ganzen Arm tätowiert. Sie war betrunken
und bei Tageslicht fast hässlich. Aber dennoch versuchte sie, mit den
Männern, die ihr Bier tranken, zu flirten. Ich wusste nicht, was ich
von ihr halten sollte.
"Das muss eine lokale Prostituierte sein", meinte meine Frau
Elizabeth.
Wir saßen an einem runden Tisch in dieser Gaststätte in diesem
Städtchen irgendwo in New Mexico, USA. Mehr dazu weiter unten, nach
den Finanznews!
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Donnerstag, 5. August 2004
Einschätzung zum Ã-lpreis
von unserem Korrespondenten Tom Dyson in Baltimore
Bitte vergeben Sie mir, liebe(r) Leser(in), wenn ich beginne, wie eine
kaputte Schallplatte zu klingen. Aber der Vormarsch des Ã-lpreises geht
weiter. Purnomo Yusgiantoro, Präsident der OPEC, warf dem Ã-lpreis vor,
"verrückt" zu spielen. Er meinte gleichzeitig, dass die OPEC dagegen
nichts tun könne.
Ich kann mich nicht länger zurückhalten. Es ist Zeit, auf einen
fallenden Ã-lpreis zu setzen.
Regelmäßige Investor's Daily-Leser(innen) wissen alles über die
Situation am Ã-lmarkt. Seit Monaten schreiben wir über Yukos und die
Terrordrohungen und die Instabilität in Saudi Arabien. Ganz bestimmt
sind das wichtige Faktoren. Aber dieser"verrückte" Ã-lmarkt hat diese
Faktoren bereits voll eingepreist.
Dann ist allerdings noch zu bedenken, dass die weltweite Ã-lnachfrage
noch niemals so groß war. Überall in der Welt steigt die Nachfrage.
Die"Emerging Markets" wie China, Indien und Brasilien treten jetzt
mit industrialisierten Nationen wie Japan, den USA und Euroland in
Konkurrenz um die Energie. Das ist kein Geheimnis.
Das alles spricht für steigende Ã-lpreise. Es ist offensichtlich. Zu
offensichtlich. Deshalb werde ich heute beim Ã-lpreis Short gehen, also
auf einen fallenden Ã-lpreis setzen. Als Antizykliker liebe ich es, das
zu verneinen, was die übergroße Mehrheit denkt.
Ich glaube, dass es die Nachfrage und nicht das Angebot ist (wegen der
Existenz des OPEC-Kartells), die die wichtigste Variable in diesem
Markt ist. Und ich glaube, dass die Nachfrage nach Erdöl graduell
zurückgehen wird, wenn sich die weltweite Wirtschaftserholung
abschwächen wird. Die Wirtschaftserholung ist eine Illusion, die durch
eine nicht haltbare Geldpolitik hervorgerufen wurde.
Und wenn die Wirtschaftserholung zusammenfällt, dann wird auch die
Nachfrage nach Ã-l zusammenfallen. Nicht, dass das schon einen Rückgang
des Erdölpreises garantieren würde. Mehr Streiks in Venezuela, mehr
Steuern in Sibirien oder mehr Bomben in Saudi Arabien könnten den
Ã-lpreis trotzdem steigen lassen. Aber Sie sollten bedenken, dass die
Märkte auf nichts so stark reagieren als auf Unsicherheit. Wir müssen
uns derzeit am maximalen Punkt der Unsicherheit befinden.
Und hinzu kommt, dass ein Angriff auf die USA wahrscheinlich zu
FALLENDEN Ã-lpreisen führen würde.
"Nach dem 11. September 2001 hörten die Leute mit dem Konsumieren
auf", erklärt Tony Nunan von Mitsubishi in Tokio."Wenn das Ziel eine
Nation von Konsumenten ist, dann kann man damit rechnen, dass ein
Angriff den Konsum nach unten drücken wird."
Heißt es also wieder einmal"Buy the rumor, sell the news?"
Wir werden sehen...
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Donnerstag, 5. August 2004
Selbstgebaute Häuser und beeindruckende Ausblicke
von unserem Korrespondenten Bill Bonner, derzeit in Albuquerque, USA
*** Wir hatten ausgiebig bei Manny's in der Central Avenue in
Albuquerque gefrühstückt. Nach dem Besuch des Naturhistorischen
Museums ging es weiter Richtung Osten.
Das erste Mal, das wir auf der Strecke anhielten, war am Sandia Crest
Mountain. Als er noch ein sehr junger Mann war, lebte der Verfasser
dieser Zeilen an diesem Ort. Ich wusste damals nicht, was ich mit mir
anfangen sollte. Ich hatte versucht, als Europa-Korrespondent für ein
Magazin zu arbeiten. Aber das war Pleite gegangen, ohne mir jemals
einen einzigen Cent bezahlt zu haben. Dann entschloss ich mich, ins
Baugewerbe einzusteigen. Ich entwarf und baute - von Hand - ein Haus.
Ich realisierte nach und nach, dass ich damals so wenig vom Hausbau
verstand wie heute von Wirtschaft. Damals wie heute hatte ich
allerdings Erfolg und baute ein Haus, das vage interessant und
bewohnbar war. Ich hatte ungefähr 7.000 Dollar investiert - das war in
den frühen 1970ern - und konnte dieses Haus später für 25.000 Dollar
verkaufen, was mir wie ein Vermögen aussah. Ich hätte das Haus
behalten sollen. Denn heute kosten Häuser in dieser Gegend zwischen
250.000 und 500.000 Dollar.
Aber damals war ich froh, das Haus loszuwerden. Ich machte mir Sorgen,
dass ich beim Hausbau Fehler gemacht hatte, die aufwendig und teuer
repariert werden müssten. Und außerdem war ich froh darüber, dass ich
einen neuen Beruf ergreifen konnte... wenn ich einen finden würde.
"Lass uns doch mal klingeln und uns vorstellen. Wir könnten uns dann
vielleicht umsehen. Und die werden wahrscheinlich daran interessiert
sein, den Mann zu treffen, der ihr Haus gebaut hat", schlug meine Frau
Elizabeth vor.
"Ach... nein, ich denke, das ist keine gute Idee", antwortete ich.
Das Haus sah gut aus. Es sah solide aus. Zumindest stand es noch, was
fast eine Überraschung war. Vom Balkon im zweiten Stock konnte man
über weite Wälder blicken; dieser Ausblick muss in den letzten
Jahrzehnten eine Freude gewesen sein. Aber ich fragte mich, was für
Arbeit und Kosten es für die Hausbesitzer erfordert hatte, das Haus in
diesen Zustand zu versetzen. Ich frage mich, wie viele Male sie sich
gewünscht hatten, sie hätten den Erbauer ihres Hauses direkt vor sich,
um ihm die Meinung sagen zu können. Ich fragte mich, wie dumm es wäre,
mich jetzt dort vorzustellen... und Beschwerden von über 30 Jahren zu
riskieren."
"Nein... lass uns weiterfahren", schlug ich vor.
Wir gingen zurück zum Auto und führen den Sandia Crest Montain hoch.
"Wow..."
Selbst die gelangweilten Teenager im Auto - meine Söhne Jules und
Henry - waren beeindruckt. Ich hatte versucht, sie dazu zu bewegen,
von ihren Büchern aufzublicken und aus dem Fenster zu blicken.
"Das könnte das erste und letzte Mal sein, dass Ihr so etwas wie das
hier seht", sagte ich Ihnen.
"So etwas wie was?" war ihre erste Frage."Da sieht man doch nur
Bäume. Und die haben wir schon gesehen. Ganz toll."
Aber als wir den Gipfel erreicht hatten - da hielten sie doch ihren
Atem an, als sie den grandiosen Ausblick wahrnahmen.
Elizabeth begann, ihr Wissen mit uns zu teilen:"Hier steht, dass man
bei klarem Wetter rund 150 Kilometer weit sehen kann. Und - das ist
interessant - wir sind jetzt so hoch, dass das Klima hier oben nicht
mehr wie das typische Klima von New Mexico ist, sondern eher wie das
Klima in Hudson Bay, Kanada."
Elizabeth nutzt jede Chance, die sie hat, um uns in Museen, zu
Ausblickspunkten und Monumenten zu bringen. Und sie liest uns dann
Informationen über diesen Ort vor. Ich hingegen benehme mich wie ein
Siebtklässler, der hofft, dass die Schule abbrennt.
"Wusstest Ihr", so Elizabeth weiter, wissend, dass niemand der
Zuhörenden diese Frage bejahen konnte,"dass die Spanier nicht lange
nach ihrer Ankunft aus New Mexico wieder vertrieben wurden? Die
Pueblo-Indianer revoltierten. Sie waren von den Spaniern wie Knechte
behandelt worden. Aber was sie wirklich aufbrachte, war die Tatsache,
dass die Spanier ihnen verboten, ihre Religion zu praktizieren. Die
indianischen Priester wurden wegen Zauberei angeklagt. Einige wurden
hingerichtet. Andere ausgepeitscht. Einer von denen, die ausgepeitscht
worden waren, führte den Aufstand an. Sie massakrierten Hunderte von
spanischen Siedlern und brannten die Missionshäuser nieder. Sie
belagerten Santa Fe... die Siedler dort hatten Glück, dass sie ihr
Leben retten konnten..."
Elizabeth hatte Recht, was das Klima auf dem Sandia Crest Montain
anging. Es war zu kalt, um sich lange dort aufzuhalten. Wir wollten
einmal um den Gipfel herumwandern, aber es war uns zu kühl, so dass
wir zurück zum Auto gingen und dem"Turquoise Trail" folgten, der nach
Santa Fe führt.
Wir waren vorher ja in Albuquerque gewesen (ich hatte hier im
Investor's Daily berichtet). Das ist eine helle, sonnige, wachsende,
lebendige, leere, geschmacklose, effiziente, angenehme Metropole...
grüner Rasen und Parkplätzen... Aluminium, Plastik, Vinyl... neue
Autos, neue Leute, neue Häuser... neue Einkaufskomplexe. Das ist die
Gegenwart... und vielleicht die Zukunft.
Es gibt viele Worte, die man nutzen kann, um Albuquerque zu
beschreiben.
Aber als wir dann vom Sandia Crest Montain weiterfuhren und das kleine
Städtchen Madrid (nicht das in Spanien, sondern eins in New Mexico)
erreichten, da gab es nur ein Wort, das dieses Madrid beschreiben
konnte: Funky! Ohne dieses Wort könnte diese Stadt nicht existieren.
Mehr dazu in den nächsten Tagen hier im Investor's Daily...
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