- Spiegel-Verlag und Springer kehren zur alten Rechtschreibung zurück - Sorrento, 06.08.2004, 11:54
- Re: Wird auch Zeit... - Zet, 06.08.2004, 12:04
- Warum, gab es mal eine Neue???? (o.Text) - Carpediem, 06.08.2004, 12:11
- Vollkommen typisch fuer unsere Zeit... - pecunia, 06.08.2004, 12:11
- Die logische Konsequenz: - Kris, 06.08.2004, 15:08
- Re: Die logische Konsequenz: - bernor, 07.08.2004, 01:01
- Die logische Konsequenz: - Kris, 06.08.2004, 15:08
- Re: Warum regt sich der Widerstand bei diesen Verlagen erst jetzt? - JLL, 06.08.2004, 14:17
- Das ist ein politisches Signal... - nEUROtiker, 06.08.2004, 19:54
- Re: Das ist ein politisches Signal... - bernor, 07.08.2004, 00:03
- Re: Wird auch Zeit... - Zet, 06.08.2004, 12:04
Re: Warum regt sich der Widerstand bei diesen Verlagen erst jetzt?
-->Da wurde in vorauseilendem Gehorsam den Sprachvergewaltigern Folge geleistet und frühzeitig auf die neue Rechtschreibung umgestellt. Und es war zu Anfang nur eine belächelte Minderheit, die der"alten" Rechtschreibung die Stange hielt (der"Smart Investor" war einer von ihnen ;-)). Alleine, daß so eine"Reform" ernsthaft umgesetzt wurde, zeigt aus meiner Sicht folgendes:
1. einen vor dem Hintergrund der Wirklichkeit kaum nachzuvollziehenden Glauben an das"Machbare","Veränderbare", letztlich willkürlich Diktierbare, verwurzelt in einem noch tieferen Gefühl der Beliebigkeit traditioneller Werte und Strukturen."Wir Bürokraten sind so frei, zu definieren und zu diktieren, wie das Volk von jetzt an zu schreiben hat, Sprachtradition und gewachsene Strukturen treten wir dabei lächelnd mit den Füßen, denn wir haben die Macht."
Eine gewisse Parallele findet sich auch im neuen Staatsangehörigkeitsrecht. Wir Bürokraten definieren von nun an, wem wir das Etikett"deutsch" verleihen - und vergewaltigen einen Begriff nach eigenem Belieben, definieren um, waschen das Gehirn und haben wiederum die Macht diese Neudefinition durchzusetzen. Die Staatsangehörigkeit wurde damit nicht weniger vergewaltigt als die Sprache. Nur wenigen scheint noch aufzufallen, dass die Brechstangenpolitik gegen die deutsche Sprache und Kultur in einem offensichtlichen Gegensatz zu der allzeit geforderten Behutsamkeit im Umgang mit fremden Kulturen steht.
2. Die Rechtschreibreform zeigt aber noch ein zweites, die vollkommene personelle Überbesetzung der verantwortlichen Ressorts und Bereiche. Denn nur so ist zu erklären, dass man sich selbst eine, auch noch so unsinnige Beschäftigung sucht - und letztlich natürlich anderen entsprechende Arbeit schafft - wer halbwegs ausgelastet ist, kommt garnicht auf einen solchen Unsinn.
Schönen Tag
JLL
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