- Dumping-Mietwohnung bei ebay: 1 Zi. für 17,50, 3-Zi.-Wohnung für 125,00 € inkl. - manolo, 10.08.2004, 13:15
- Damit läßt sich die Zahl der Arbeitslosen und in Kassel gezielt erhöhen;-)) - Euklid, 10.08.2004, 14:30
- klar, der klassische arbeitslose Sozialhilfeempfänger kauft bei eBay.Nachdenken! (o.Text) - igelei, 10.08.2004, 20:49
- Damit läßt sich die Zahl der Arbeitslosen und in Kassel gezielt erhöhen;-)) - Euklid, 10.08.2004, 14:30
Dumping-Mietwohnung bei ebay: 1 Zi. für 17,50, 3-Zi.-Wohnung für 125,00 € inkl.
--><font size="4">Vermieter locken über Ebay mit"Dumping-Mietpreisen" </font>
Auch günstige Mieten retten Wohnungen ohne Zukunft nicht -
Radikallösung Abriss nicht zu umgehen
Wohnungsinhaber machen verschärft"Jagd auf Mieter". Besonders in strukturschwachen Regionen, die von Abwanderung und Leerständen gebeutelt sind, gehören auch Dumping-Mieten zum Arsenal der möglichen Mieter-Lockstoffe.
Seinen Nachbarn will der neue Mieter erst mal nicht erzählen, was er für die Wohnung in der Kasseler Nordstadt zahlt. Einen Euro Kaltmiete pro Quadratmeter überweist der Verwaltungsangestellte an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Kassel (GWG) und ihm schwant:"Da würde schon schnell Neid aufkommen."
Acht Wohnungen hat die GWG im strukturschwachen Nordhessen bislang über das Internet-Auktionshaus Ebay losgeschlagen und dabei neben jeder Menge wohlwollender Publicity auch einiges an Kritik eingesteckt.
Gerade mal 17,50 Euro Kaltmiete im Monat muss der erste Nutznießer des Verfahrens im Monat für seine Studentenbude zahlen, mit den Nebenausgaben kostet die Dreizimmerwohnung in Uni-Nähe 125 Euro. Dennoch sieht GWG-Chef Peter Ley seine Strategie als erfolgreich an."Die Ersteigerungspreise nähern sich schrittweise dem regulären Mietpreis." Mit dem zeitgemäßen Angebot könnten vor allem junge Leute aus dem Umland in die Stadt geholt werden.
Seit etwa fünf Jahren, so erzählt Sven Göbel, Chef einer großen Hausverwaltung, ist Kassel ein absoluter Mietermarkt. Mehr als 3000 Wohnungen stünden leer, die großen Wohnungsgesellschaften bekommen ihre Blöcke aus den 50er-und 60er-Jahren nicht mehr voll, locken mit Kopfprämien, mietfreien Anfangsmonaten oder Premiere-Abos. Wir arbeiten am unteren Limit und haben eigentlich schon das Niveau der östlichen Länder erreicht", sagt Göbel.
Der Kasseler Mieterbund fürchtet um den sozialen Frieden in den Häusern, wenn die Alteingesessenen deutlich mehr für die gleiche Wohnung zahlen müssen als die flinken Ebay-Kundigen. Erste Mieter hätten sich bereits erkundigt, ob sie ihrerseits die Miete senken könnten, berichtet der Vize-Vorsitzende Eberhard Fischer. Wenn dies nicht möglich sei, zögen mit den neuen Mietern gleich Neid und Missgunst ein."Das kann eine Mieterfeindschaft in Gang setzen."
Die wichtigen Verbände der Wohnungsindustrie bezweifeln, dass sich das GWG-Modell auch in anderen Regionen abseits der Ballungsräume durchsetzt."Das ist kein Mittel gegen Leerstände, wenn es strukturelle Probleme gibt", sagt Alexander Rychter vom Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen in Berlin. Mit einer gewissen Verzögerung erreichten die aus ostdeutschen Plattenbausiedlungen bekannte Probleme auch westdeutsche Großsiedlungen, für die sich ebenfalls immer weniger Mieter fänden."Ohne Zukunft nützen auch günstige Mieten nichts."
Dann helfe nur der Abriss. Dumping-Aktionen könnten hingegen"gesunde Bestände ins Rutschen bringen", die dann nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben wären, warnt Rychter aus Sicht der Unternehmen. Beim Bundesverband Deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) ist man ebenfalls skeptisch. Eine Mietwohnung sei kein Produkt, das sich wie ein Handy versteigern lasse, meint Verbandssprecher Manfred Neuhöfer.
"Auktionen ergeben in der Regel einen realen Marktpreis", kontert Ebay-Sprecher Nerses Chopurian. Auf dem virtuellen Marktplatz finde man viele Arten von Verträgen. Ebay achte lediglich darauf, dass alle relevanten Informationen im Angebot enthalten seien. Auch die GWG haben Lehrgeld zahlen müssen. Sie will ihre Auktionen fortsetzen

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