- The Daily Reckoning - USA to bail out Yukos? - Firmian, 11.08.2004, 19:34
- The Daily Reckoning -"US-Aktienfonds mit schlechter Performance" - Sorrento, 11.08.2004, 19:47
The Daily Reckoning -"US-Aktienfonds mit schlechter Performance"
-->======================================================================
I N V E S T O R ' S D A I L Y
Der E-Mail-Dienst für Investoren, Ausgabe vom 11. August 2004
======================================================================
* Nicht ganz richtige Kommentare zur Fed-Entscheidung
* Cisco mit guten Zahlen - Lagerbestände belasten den Markt
* Seien Sie zuerst da!
* US-Aktienfonds mit schlechter Performance
* Auf dem Weg nach Vancouver
* Eindrücke aus Madrid - in New Mexico
* Über den Investor Verlag
* Empfehlen Sie"Investor's Daily" weiter
----------------------------------------------------------------------
Mittwoch, 11. August 2004
Nicht ganz richtige Kommentare zur Fed-Entscheidung
von Jochen Steffens
Einige Kommentare von heute zur gestrigen Fed Sitzung kann man nicht
so stehen lassen.
Da hört man: Die Äußerung Greenspans, mit der moderaten
Zinserhöhungspolitik fortfahren zu wollen, spreche dafür, dass die Fed
die Zinsen bei der nächsten Sitzung weiter erhöhen werde.
Richtig daran ist: Greenspan will an der moderaten
Zinserhöhungspolitik festhalten. Richtig ist auch: Es ist durchaus
möglich, dass die Fed am 21.September die Zinsen weiter anhebt.
Lediglich die Verknüpfung ist falsch - völlig falsch. Das wird aber
erst deutlich, wenn man den Spieß umdreht:
Was sollte Greenspan denn sonst sagen? Wir werden vor der Wahl auf
eine weitere Zinserhöhung verzichten? Erst einmal, warum sollte es
sich derart festlegen? Zweitens ist es nicht die Aufgabe der Fed auf
eine Wahl Rücksicht zu nehmen (obwohl man weiß, dass die Fed das sehr
oft gemacht hat, allerdings unabhängig davon welche Partei in den USA
an der Macht war). Drittens könnten dann sogar die Demokraten auf die
Idee kommen, der Fed Einflussnahme auf die Politik vorzuwerfen - zu
Recht (obwohl auch die Demokraten wissen, dass die Fed grundsätzlich
versucht, im Umfeld der Wahl möglichst keine Zinsschritte zu
unternehmen).
Folglich konnte Greenspan nichts anderes sagen. Jeder andere Satz
hätte einen"Nicht-Zinsschritt" eingepreist, damit wäre der Effekt im
September bereits jetzt verbraucht. Warum sollte er seine Munition
jetzt schon verschießen? Jetzt kann er noch mit der"gut laufenden
Konjunktur" punkten. Im September kann er trotz dieser Aussage einen
weiteren Zinsschritt auslassen. Das würde ihm kurz vor der Wahl nicht
als Eingeständnis einer Konjunkturschwäche vorgeworfen werden -
gleichzeitig aber die Märkte stützen.
Der zweite Punkt: Sie wissen, ich bin bearish eingestellt, was die
weitere Zukunft der US-Wirtschaft anbetrifft - besonders im Jahr 2005,
sofern es zuvor zu einer Wahlrallye kommt. Trotzdem heißt das nicht,
dass ich alle Argumente der Bären auch akzeptiere. Und wenn die Bären
nun schreiben, Alan Greenspan hätte die wirtschaftliche Situation,
besonders die des Arbeitsmarktes, den Vorgaben entsprechend wesentlich
zu optimistisch interpretiert, dann muss ich leider widersprechen. Wie
ich gestern ausführte, es gibt noch einige Anzeichen, die belegen,
dass die aktuelle Schwäche am Arbeitsmarkt durch die Zurückhaltung der
Firmen zustande kommt, nicht jedoch aufgrund geringer Produktion.
Greenspan führte das auf den hohen Ã-lpreis zurück.
Das ist aus volkswirtschaftlicher Sicht vollkommen korrekt: Wenn der
Ã-lpreis steigt, dann steigen gleichzeitig die Energiekosten und
Rohstoffkosten. Das bedeutetet die Herstellungskosten der Unternehmen
werden teurer. Wenn die Preis gleichzeitig einigermaßen stabil
bleiben, dann führt das direkt zu eine Verringerung der Gewinnmargen
der Unternehmen.
In dieser Situation ist es für die Firmen kaum möglich mehr
Arbeitnehmer einzustellen, da menschliche Arbeit mit einer der
teuersten Faktoren im Herstellungsprozess ist. Das bedeutet aber, dass
die wenigen Arbeiter mehr produzieren müssen. Sollte sich also der
hohe Ã-lpreis auswirken, müsste man dies an der Arbeitsproduktivität
erkennen. Und genau das war der Fall. So erklärt sich, dass die
Arbeitsproduktivität in den USA im letzten Monat um erstaunliche 2,9 %
angestiegen ist.
Würden also nun die Ã-lpreise sinken, dann würden sich bei den Firmen
sofort die Gewinnmargen verbessern, das gäbe Luft, um neue Menschen
einzustellen. Geschieht das, werden also die nächsten
Arbeitsmarktdaten wesentlich besser ausfallen - was dann die Börse
macht, können Sie sich vorstellen.
Ich kann mich also nur wiederholen und wiederholen: Das einzige, aber
absolut entscheidende Kriterium für den weiteren Fortgang an den
Börsen ist der Ã-lpreis.
Alles andere, auch die Zahlen von Cisco (dazu später) haben nur einen
kurzen Einfluss auf die Börsen.
So könnte der heutige Tag sehr gut auch der Sell - off, der letzte
Ausverkauf sein, denn der Ã-lpreis sinkt leicht.
Nun regte ein Leser an: Ob es denn nicht sein könne, dass die Ã-llobby
in den USA vielleicht gar kein Interesse mehr an der Wiederwahl von
Bush habe. Vielleicht will die Ã-llobby aufgrund der vielen Fehlgriffe
der Bush-Regierung lieber Kelly zum Präsidenten und würde deswegen den
Ã-lpreis hochtreiben.
Die Umwälzungen in den USA, wenn die Regierungen wechseln würde, kann
man fast schon als revolutionär bezeichnen. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass die konservative Ã-llobby das Risiko eingehen würde.
Zudem muss man wissen, dass einige der obersten Bundesrichter in den
USA kurz davor stehen, das Zeitliche zu segnen. Nun verhält es sich in
den USA so, dass die Regierung, die an der Macht ist, im Falle eines
Ablebens eines der Richter einen neuen Richter ernennt - natürlich aus
dem eigenem politischen Lager. Die obersten Richter beeinflussen dann
durch ihre Urteile in den entscheidenden gesellschaftlichen Fragen
maßgeblich und auf Jahre (nämlich bis zu ihrem Lebensende) die weitere
Entwicklung in den USA (teilweise nachhaltiger als die Politik). Das
könnte auch besondere Brisanz in Fragen des Umweltschutzes haben, die
sich direkt negativ auf die Ã-lindustrie auswirken könnte. Das Risiko
wäre also einfach zu groß.
Also, ich gehe nach wie vor davon aus, dass die US-Ã-lindustrie Bush zu
einer Wiederwahl verhelfen will. Wenn nicht Saudi-Arabien oder Putin
dazwischen funken, dann sollte bald der Ã-lpreis fallen - wenn der
Ã-lpreis nicht fällt - dann vergessen Sie die Wahlrallye!
Und zum Schluss: Wenn der Ã-lpreis unter 41,80 Dollar (Brent) fällt,
ist ein entscheidender Aufwärtstrend gebrochen, dann sollte der
Ã-lpreis weiter fallen, insbesondere da der Irak wieder seine
kurzzeitig ausgesetzten Ã-llieferungen aufnimmt - aktueller Kurs: 42,39
Dollar.
Mittwoch, 11. August 2004
Cisco mit guten Zahlen - Lagerbestände belasten den Markt
von Jochen Steffens
Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco Systems kann ein sehr gutes
viertes Quartal verzeichnen. Der Gewinn stieg um 41 %, der Umsatz
stieg um 26 %. Doch es gibt ein Problem: Die Lagerbestände bei Cisco
steigen. Vielleicht erinnern Sie sich, die gestiegen Lagerbestände bei
Cisco hatten in 2000 schon einmal einen Crash"angekündigt".
Wahrscheinlich reagieren deswegen die Börsianer derart heftig auf
diesen Umstand. Anders kann ich mir den starken Kursverlust kaum
erklären.
Die Lagerbestände legten um satte 9 % auf einen Wert von 1,2 Mrd.
Dollar zu.
Steigende Lagerbestände weisen auf Umsatzprobleme hin, diese Annahme
wurde auch noch durch den verhaltenen Ausblick geschürt. So erwartet
Cisco im traditionell schwachen ersten Quartal 2004/2005 nur noch ein
Umsatzwachstum von höchstens 2 %. Analysten hatten mit mehr gerechnet.
Diese gestiegenen Lagerbestände und der schlechte Ausblick im
Zusammenhang mit noch einigen anderen schlechteren
Unternehmensnachrichten im Bereich Technologie aus den USA, drückten
den Markt heute deutlich ins Minus.
----------------------------------------------------------------------
Mittwoch, 11. August 2004
Seien Sie zuerst da!
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Der typische amerikanische Investor stellt sich derzeit zwei Fragen.
Haben die Kurse der US-Staatsanleihen ein Topp erreicht und fallen nun
wieder? Und sind die Aktienkurse nun extrem überverkauft und werden
eine Erholung hinlegen, und danach ihren Anstieg weiter fortsetzen?
Meine Antwort auf die zweite Frage ist einfach: Wahrscheinlich nicht.
Und warum ist das überhaupt wichtig? Man verdient doch Geld, indem man
billig kauft und teuer verkauft. Und die Aktien sind derzeit teuer;
wenn man sie jetzt kauft, dann startet man doch direkt auf dem
falschen Fuß.
Und was die erste Frage betrifft, da ist meine Reaktion fast
schizophren. Ja, nun, vielleicht... vielleicht nicht. Ich denke, dass
die Kurse der US-Anleihen steigen können... aber ich denke, man muss
wirklich verrückt sein, um sie zu kaufen.
Es ist"Inflation oder Tod", wie es Richard Russell nennt. Und wenn
man aus dem Nichts Geld schafft (wie es die Fed getan hat), dann wird
das die Deflation der Aktienkurse oder eine weltweite Wachstumsdelle
nicht verhindern können.
Das wird nur die Papierwährungen zerstören, in denen dieses magische
Geld geschaffen wird. Im Gegensatz dazu wird das reale Geld - Gold -
mehr als je zuvor geschätzt werden.
Seien Sie zuerst da.
Eric, bist Du da?
Mittwoch, 11. August 2004
US-Aktienfonds mit schlechter Performance
von unserem Korrespondenten Eric Fry in Manhattan
Ich möchte nochmal auf den steigenden Ã-lpreis und Yukos zurückkommen.
Ist es nicht ein bisschen verrückt, dass der fortgesetzte Konflikt um
die 3 Milliarden Dollar Steuerschulden von Yukos die Weltwirtschaft
jeden Tag Milliarden Dollar kostet (in Form des gestiegenen
Erdölpreises)? Seitdem die Probleme mit Yukos das erste Mal auftraten
(letzten Herbst), hat der Ã-lpreis 10 Dollar zugelegt. Vielleicht
sollten die USA die Steuerschulden von Yukos bezahlen, in der
Hoffnung, dass der Ã-lpreis dann wieder unter 40 Dollar fällt und die
amerikanischen Konsumenten ein Vielfaches dieser 3 Milliarden Dollar
sparen. Wäre das nicht ein effizienteres Nutzen der Steuerdollar als
das Annektieren des Irak oder das Bezahlen von Mittagessen für
US-Senatoren?
Das könnte auch dem Aktienmarkt helfen... zumindest eine Zeitlang.
Denn da der steigende Erdölpreis den Aktienmarkt belastet hat, könnte
ein fallender Ã-lpreis zum neuen Alliierten des Aktienmarktes werden.
Aber ein Bezahlen der Yukos-Steuerschulden durch die USA macht
erheblich zu viel Sinn, als dass es jemals Realität werden könnte.
Also wende ich meine Aufmerksamkeit lieber dem zu, was ist, anstatt
dem, was sein sollte...
Hier beim Investor's Daily sind wir nicht anfällig für Größenwahn.
Hauptsächlich deshalb, weil wir noch niemals etwas gemacht haben, das
Größenwahn begründen könnte. Und wir verwechseln Glück auch nicht mit
Genie; deshalb bin ich auch sehr immens glücklich darüber, dass ich
jede Form von Glück vermieden habe, die mit Genie verwechselt werden
könnte.
Ich fühle mich jeden Morgen sehr glücklich, dass ich aufstehen und
tief durchatmen kann; und ich freue mich auch sehr darüber, dass der
nächste Starbucks fast immer in Laufreichweite ist.
Jetzt, wo die Aktienkurse seit - mehr oder weniger -4 Jahren gefallen
sind, da sind"Investment-Genies" ziemlich rar geworden. Heute sind
Fondsmanager nur noch gut bezahlte Sterbliche, nicht mehr die
Halbgötter, als die die Kleinanleger sie sich einst vorstellten. Und
diese Sterblichen können keine überragende Performance vorweisen.
"Der durchschnittliche Aktienfonds mit Blue Chips - dem Segment, das
sich am stärksten mit dem S&P 500 vergleichen lässt - lag letzten
Dienstag seit Jahresanfang gegenüber dem S&P 500 um 1,7 % zurück", so
das Barron's Magazin. Mit anderen Worten: Der durchschnittliche Fonds
hat seit Jahresanfang 3,6 % verloren, der S&P 500 verlor im gleichen
Zeitraum 1,9 %.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Kleinanleger Verluste nicht
großzügig tolerieren werden. Wenn die Fondsmanager weiterhin Geld
verlieren, dann werden die Kleinanleger damit reagieren, dass sie ihre
Fondsanteile verkaufen werden... und dann werden sie noch mehr
verkaufen. Die Fondsmanager werden dann gezwungen sein, Aktien zu
verkaufen, um die Kleinanleger ausbezahlen zu können. Dann werden die
Kurse weiter fallen, und dann werden noch mehr Kleinanleger ihre
Fondsanteile verkaufen... und dann... nun, Sie haben das Prinzip
verstanden.
----------------------------------------------------------------------
Mittwoch, 11. August 2004
Auf dem Weg nach Vancouver
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Der Vater hat sich von seiner Familie getrennt... temporär. Ich bin
gerade auf dem Weg nach Vancouver, um dort eine Rede zu halten. Ich
werde aber bald zur Truppe zurückkehren. Bleiben Sie dran. Bis dahin
gibt es noch einen Rückblick auf unseren Zwischenstopp in New Mexico
(siehe nächster Beitrag).
----------------------------------------------------------------------
Mittwoch, 11. August 2004
Eindrücke aus Madrid - in New Mexico
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Zwischen unserem Trip zum Grand Canyon und dem Aufenthalt in Santa Fe
lag ein Zwischenstopp in Madrid - nicht dem spanischen Madrid, sondern
dem Madrid in New Mexico. Das ist eine Kleinstadt, für die es nur ein
passendes Wort gibt. Irre. Kein Wort beschreibt sie besser.
Madrid ist eine alte Bergbau-Stadt, die Mitte des 19. Jahrhunderts zu
einer Geisterstadt verfiel. In den 1960er Jahren wurde sie von den
Hippies wieder entdeckt. Ihnen gefiel die Abgelegenheit und Einsamkeit
des Ortes. Was immer sie tun und lassen wollten, konnten sie hier
machen. Niemanden schien es zu stören. Sie lebten in alten
Schulbussen, Zelten oder in verlassenen Abbau-Schächten. Sie
bepflanzten die umliegenden Hügel mit Marihuana, verkauften
Batik-T-Shirts an Touristen, sammelten Müll... und beobachteten
Steppenläufer auf dem Weg durch die Stadt.
In Madrid gibt es keine Geradlinigkeit - im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Häuser neigen zur Seite, die Fußböden senken sich und die Menschen
treiben ab.
Die Häuser und kleinen Geschäfte verdienen es, etwas genauer
beschrieben zu werden. In ihrer augenscheinlichen Vernachlässigung,
Erniedrigung, erbärmlichen Baufälligkeit, ihrem Zerfall und ihrer
Altersschwäche könnten sie jedem Lexikon als Demonstrandum dienen.
Eines dieser Häuser faszinierte uns ganz besonders. Es war zweifellos
ein Haus, das für die Minenarbeiter gebaut worden war. Aber seit der
Coolidge-Regierung (1923-29) hat niemand mehr einen Handschlag an
diesem Haus getan. Zerbrochene Fenster und überall Pappe und
Sperrholz. Und das Vordach war so zerstört, dass der durchsickernde
Regen den Fußboden langsam vermodern ließ. Einige Häuser schienen
sogar trotz Trockenheit zu vermodern. Andere wiederum verrotteten aus
Feuchtigkeit. Und noch andere verrotten aus Gründen, die bisher noch
nicht katalogisiert wurden.
Die Madrilenen wirkten ebenfalls leicht angemodert. Die alten Hippies
hassen immer noch alle Art von Kapitalismus, aber ihr Haar ist in der
Zwischenzeit grau geworden, ihre Bärte sind weiß und ihre Prinzipien,
falls sie jemals welche hatten, sind längst in Vergessenheit geraten.
Was immer Touristen haben möchten, verkaufen sie... wobei ihr
Hauptprodukt eigentlich immer noch die eigene Antikultur ist.
Beispielsweise verkaufen sie T-Shirts mit dem Aufdruck
"Heimatland-Sicherheit... seit 1492 bekämpfen wir den Terror".
Darunter ist Geronimo mit einer Gruppe bewaffneter Appatschen zu
sehen.
Der Saloon für die Minenarbeiter ist auch heutzutage noch ein Ort zum
Abhängen. Es ist eine gemütliche Kneipe mit einer breiten Theke und an
die Wand geklebten Dollar-Scheinen... jeder trägt einen Namen. Dazu
gibt es laute Country-Musik.
Einige Cowboys saßen auf den Barhockern, als wir den Laden betraten.
Die Barfrau wirkte dermaßen beschäftigt, die Bierversorgung zu
gewährleisten wie ein Feuerwehrmann bei der Arbeit. Cowboys und
Touristen saßen durstig an ihren Tischen. Ein Mann mit Hut nahm seine
Gehhilfe hinzu, als er die Toilette aufsuchte.
Ein durchschnittlicher, nicht erinnerungswürdiger Kerl Mann lehnte in
Jeans und T-Shirt an der Theke. Ein anderer war ein seltsamer Typ mit
Bierbauch und Augen, die mit Sicherheit seit Jahren nicht geradeaus
geguckt hatten. Was unsere Aufmerksamkeit aber am meisten auf sich
zog, war die Frau, die sich zwischen den beiden Männern hin- und
herbewegte. Sie flirtete mit dem ersten... und nachdem er sie
ignoriert hatte, wandte sie sich dem zweiten zu. Sie versuchte die
beiden Männer gegenseitig eifersüchtig zu machen, irgendwie wirkte sie
fehl am Platz. Überhaupt wirkte alles an ihr falsch: Sie hatte die
Arme voller Tätowierungen... und trug ein Kleid, das so schlabberig
war, das man ihren Körper darunter nicht einmal erahnen konnte. Diese
Tatsache wiederum lenkte die Aufmerksamkeit des Betrachters auf ihre
scheußlichen Tattoos... und ihr ebensolches Gesicht.
Die arme Frau war keine Schönheit. Auch war sie keine rassige Stute.
Nicht dass sie zu alt gewesen wäre, sie sah einfach so aus, als wäre
das Leben hart zu ihr gewesen. Sie hatte schwarzes Haar, das eine
ungesunde Gesichtsfarbe und einen fehlenden Zahn einrahmte.
Nach ein paar Minuten bekam sie Gesellschaft von einer anderen Frau in
ihrem Alter. Dieses Exemplar kann gerade von draußen rein, wo sie von
einen Gewitter überrascht worden war. Sie trug einen Overall, dessen
Beine abgeschnitten worden waren... und ein Paar Biker-Stiefel. Ihr
regennasses Haar klebte an ihrem Kopf... ihre Kleidung hatte das
Wasser förmlich aufgesogen... es lief an ihren nackten Beinen
herunter. Die glänzenden, nassen Beine waren hübsch und wohlgeformt.
Es kann sein, dass sie wirklich einmal hübsch war, aber sie sah aus,
als ob sie einen Urlaub bräuchte... und einen neuen Zahn.
----------------------------------------------------------------------
Über den Investor Verlag
Der Newsletter"Investor's Daily" ist ein kostenloser E-Mail-Service
der FID Verlag GmbH, Unternehmensbereich Investor Verlag. Praktischen
Rat und Anleger-Tipps nach den Ideen von"Investor's Daily" liefern
Ihnen die Produkte unseres Hauses:
http://www.investor-verlag.de/

gesamter Thread: