- Immer noch hohe Steuervorteile bei Filmfonds - sogar bis 170 % - kizkalesi, 14.08.2004, 07:17
Immer noch hohe Steuervorteile bei Filmfonds - sogar bis 170 %
--><font size="4">Frühzeichner bekämen viel rascher Geldvom Finanzamt zurück </font>
Steuersparende Filmfonds gehen immet früher an den Start
100 Prozent Verlustzuweisung
Je höher die negativen Steuerergebnisse - früher nannte man die Verlustzuweisungen - umso hektischer wird die Nachfrage nach den entsprechenden Beteiligungsmodellen, wenn das Jahresende naht. Dabei setzen sich viele Anleger unter einen vermeidbaren Zugzwang. Denn meist lässt sich der steuerliche Handlungsbedarf schon zur Jahresmitte abschätzen und auch die entsprechenden Steuersparmodelle sind längst auf dem Markt.
Gerade die Initiatoren von Filmfonds sehen gute Gründe, sich selbst und den Anleger der Hektik am Jahresende zu entziehen.
Filmfonds bieten trotz des restriktiven Medienerlasses vom 5. August 2003 nach wie vor die höchsten Steuervorteile. 100 Prozent des eingesetzten Eigenkapitals können Zeichner von Filmfonds einkommensmindernd geltend machen, und bei Anteilsfinanzierung reichen die Steuervorteile sogar bis zu 170 Prozent der investierten Eigenmittel.
Doch diese Steuervorteile sind an Auflagen geknüpft. So müsse die Anleger bei wichtigen Entscheidungen (Filmstoff, Schauspielerbesetzung) Einfluss nehmen können. Das geschieht zunächst über die Gesellschafterversammlung, die diese Einflussmöglichkeiten an einen Beirat delegieren kann, der aus dem Kreis der Anleger gewählt werden muss. Die Gesellschafterversammlung kann frühestens einberufen werden, wenn 50 Prozent des prospektierten Kapitals gezeichnet sind.
"Es fällt leichter, diese Anforderungen des Medienerlasses mit einem Fonds umzusetzen, der bereits im Sommer in die Platzierung ging", glaubt Peter Heidecker, Geschäftsführer und Gesellschafter der Chorus-Gruppe. Diese wendet sich mit dem Filmfonds Apollo-Pro-Movie gezielt an die Frühzeichner. Bereits im Oktober findet die Gesellschafterversammlung statt, die über die herzustellenden Filme entscheidet oder einen Beirat wählen kann, der die laufende Kontrolle der Filmherstellung besser ausüben kann als die Gesamtheit der Anleger.
Vor allem kann ein Fonds, der bereits im Herbst geschlossen wird - wenn die Jahresendfonds erst in den Vertrieb gehen - viel früher mit dem Einkauf der Filmrechte beginnen. Zu dieser Zeit sei der Markt für Filmrechte noch ein reiner Käufermarkt, erläutert Heidecker. Im Dezember, wenn die große Einkaufstour der anderen Filmfonds beginnt, sei die Auswahl wesentlich geringer.
Bereits seit März dieses Jahres ist der Münchner Initiator Scmidt mit dem VIP-Medienfonds 4 auf dem Markt. Dieser Fonds, der bereits einen Beirat installiert und konkrete Filmprojekte abgeschlossen hat, konnte schon bis Ende Juli 100 Mio. Euro Eigenkapital einsammeln.
Diese Frühzeichner bekämen schneller ihr Geld vom Finanzamt zurück, erläutert Schmid, als wenn sie sich erst im November für die Beteiligung an einem Filmfonds zeichnen, konstatiert Schmid. Der Grund liegt in der Abschaffung des pauschalierten Lohnsteuerjahresausgleichs zum 1.1.2004. Ein Angestellter, der erst im Dezember zeichnet, kann sich nur noch einen Teil der Steuergutschrift auf der Lohnsteuerkarte eintragen lassen. Erst im Rahmen der Steuererklärung kommt die Steuererstattung zum Tragen. Der Anteilserwerb belastet also für sechs bis zwölf Monate die Liquiditätsrechnung des Anlegers.
David Groenewold, der Gründer und Geschäftsführer der German Film Productions, der gerade mit der Edgar-Wallace-Persiflage"Der Wixxer" große Erfolge feiert, und derzeit den Medienfonds GFP II anbietet, weist darauf hin, dass Anleger, die bis zum Jahresende mit dem Engagement warten, möglicherweise den Fonds ihrer Wahl nicht mehr zeichnen können, weil er ausplatziert ist: Heute könne der ohne Zeitdruck die Angebote prüfen und muüsse nicht in der Jahresschlusshektik Entscheidungen fällen.

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