- Hartz-Kommentar: Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus - off-shore-trader, 20.08.2004, 11:11
- Re: Hartz-Kommentar: Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus - sensortimecom, 20.08.2004, 13:10
- Re: Hartz-Kommentar: Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus - isenhart, 20.08.2004, 14:03
- Rummy in Kurzform: - FOX-NEWS, 20.08.2004, 14:10
- Re: Rummy in Kurzform: - isenhart, 20.08.2004, 14:57
- Re: Rummy in Kurzform: - kingsolomon, 20.08.2004, 15:11
- Re: Rummy in Kurzform: - isenhart, 20.08.2004, 14:57
- Rummy in Kurzform: - FOX-NEWS, 20.08.2004, 14:10
- Re: Hartz-Kommentar: Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus - isenhart, 20.08.2004, 14:03
- Her mit den Preisschildern - Popeye, 20.08.2004, 13:45
- das wird schwer, gegen die Ideologen der diversen Mafiaorganisationen - kingsolomon, 20.08.2004, 15:03
- Re: das wird schwer, gegen die Ideologen der diversen Mafiaorganisationen - Popeye, 20.08.2004, 17:55
- Re: Her mit den Preisschildern ** und Tarifen ;-) - Herbi, dem Bremser, 20.08.2004, 15:14
- Re: Her mit den Preisschildern ** und Tarifen ;-) - Popeye, 20.08.2004, 17:45
- Re: @Popeye, Her mit den Tarifen, 288738 - Herbi, dem Bremser, 01.09.2004, 17:43
- Re: @Popeye, Her mit den Tarifen, 288738 - Popeye, 01.09.2004, 18:33
- Re: @Popeye, Her mit den Tarifen, 288738 - Herbi, dem Bremser, 01.09.2004, 17:43
- Re: Her mit den Preisschildern ** und Tarifen ;-) - Popeye, 20.08.2004, 17:45
- das wird schwer, gegen die Ideologen der diversen Mafiaorganisationen - kingsolomon, 20.08.2004, 15:03
- Re: Hartz-Kommentar: Eine Polemik gegen den grassierenden Populismus - sensortimecom, 20.08.2004, 13:10
Re: Her mit den Preisschildern ** und Tarifen ;-)
-->Lieber Herbi,
es sind natürlich immer individuelle Erfahrungen, die ein Weltbild prägen und ich will Deines nicht erschüttern!
Aber Arbeitslosigkeit wird von uns allen bezahlt!
Du kannst Dir nun aussuchen wie:
1. Das jetzige System produziert laufende Arbeitslosigkeit, u.a. weil die Löhne nicht nach Leistung und Produktivität steigen, sondern nach Alter und Betriebszugehörigkeit. Die Folge ist, dass gute Arbeitskräfte aus diesem Tarifgefüge ausscheren und den Betrieb verlassen und die schlechten bleiben.
Will der Unternehmer gute Arbeitnehmer durch Zulagen halten, widerspricht der Betriebsrat, weil dann alle eine Zulage erhalten müssen. Will der Unternehmer den Arbeitnehmer in eine höhere Tarifgruppe einstufen widerspricht der Betriebsrat ebenfalls, weil dies dann für alle Mitarbeiter dieser Tarifgruppe zu gelten habe.
Man mag ein solches System - unter mir fremden Vorstellungen - für „gerecht“ halten, nur sollte man sich dann auch nicht über die Folgen beklagen - Unternehmen wandern ab und die besten Arbeitskräfte verlassen das Land.
Denn bitteren Rest erzählt Dir die Statistik
2. Was wäre denn so „ungerecht“ an einer individuellen Lohnfindung auf betrieblicher Ebene? Sicher, im Durchschnitt müssten ältere Arbeitnehmer vielleicht Einbussen hinnehmen, aber ist das nicht besser als irgendwann den Arbeitsplatz ganz zu verlieren? Und ist es nicht sogar „gerechter“ gegenüber den jungen und denen gegenüber, die keine Arbeit haben?
Eine Vielzahl von Untersuchungen und betrieblichen Einzelfällen hat gezeigt, dass die Arbeitnehmer gewillt sowohl länger zu arbeiten als auch Einkommensminderungen zu akzeptieren, wenn dadurch ihr Arbeitsplatz erhalten bleibt. Entgegen landläufiger Vorstellungen wird nämlich ein Arbeitsplatz nicht durch irgendwelche Tarifverträge „sicher“, sondern allein dadurch, dass Betrieb dauerhaft profitabel ist, investiert und wächst.
Und weil ja alle Unternehmer moralisch schlecht, geldgierig und dumm und die Arbeitnehmer hilflos, ausgebeutet und (rechtlich) schutzlos sind vertrauen wir also lieber zwei korrupten Organisationen (Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften), beide ausgestattet mit archaischen Gewaltinstrumenten (Aussperrung und Streik), das auszukungeln, was „gerecht“ und „sozial“ ist - natürlich zu Lasten Dritter.
Und was die Lehrlinge betrifft:
(Ich habe regelmäßigen Einblick in knapp 20 mittelständische Betriebe - Lehrlingsquote ca. 8-12 Prozent.) In allen Betrieben wurde folgendes System eingeführt. Alle Betriebe machen betriebsinterne Einstellungstests - (Aufsatz, Text abschreiben und schriftlich nacherzählen, Grundrechenarten und einige logische Problemlösungen plus Gruppengespräch). Bei den Lehrlingen, die nicht eingestellt werden, bitten wir Eltern und Klassenlehrer (der Abschlussklasse) zu einem Gespräch. Manche kommen, manche nicht - wie das eben so ist. In diesem Gespräch wird dem Lehrling, den Eltern und dem Lehrer erläutert warum es nicht zu einer Einstellung gekommen ist. Du bist herzlich eingeladen an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen - die dann aber vermutlich Dein Weltbild verändert.
Welcher Mittelständler, der alle Tassen im Schrank hat, ist nicht dringend an gutem eigenen Nachwuchs interessiert? Vielleicht können es sich einige Betriebe in der heutigen Zeit finanziell nicht mehr leisten Lehrlinge auszubilden - denn im Gegensatz zu einem steuerfinanzierten Studium - kostet diese betriebliche Ausbildung das Geld des Unternehmers. Aber das die Mehrzahl dieser mittelständischen Unternehmer so kurzfristig denkt, dass sie Lehrlinge nicht mehr ausbilden wollen gehört zu einem frühkapitalistischen Weltbild, das der sichere Untergang eines profitablen Mittelständlers wäre.
Sorry, fĂĽr diesen etwas emotionalen Beitrag - es ging halt nicht anders, denn Gerechtigkeit gibt's nur im Himmel - wenn ĂĽberhaupt.
GrĂĽĂźe

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