- Gute Nachricht: Lohnniveau wird insgesamt sinken + damit bezahlbar für jeden(?!) - Nachtigel, 20.08.2004, 22:33
- Re: Gute Nachricht: Lohnniveau wird insgesamt sinken + damit bezahlbar für jeden(?!) - Denker, 20.08.2004, 23:03
- Passt doch zum neuen Reichsarbeitsdienst! - FOX-NEWS, 21.08.2004, 14:47
- Mindestlohn und maximale Besteuerungsgrenze ohne Steuerprogression - Turon, 20.08.2004, 23:50
- Re: Gute Nachricht: Lohnniveau wird insgesamt sinken + damit bezahlbar für jeden(?!) - Denker, 20.08.2004, 23:03
Gute Nachricht: Lohnniveau wird insgesamt sinken + damit bezahlbar für jeden(?!)
-->Die Rückkehr der ABM
Ein-Euro-Jobs vor dem Start in Sachsen / Pflegeheime und Waldwege als Einsatzorte
Von Georg Moeritz
In wenigen Wochen geht es los: Noch vor der Hartz-IV-Reform werden in Sachsen tausende Ein-Euro-Jobs geschaffen. Doch meist bieten sie nur Beschäftigung für ein halbes Jahr - wie die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), die gerade erst eingeschränkt wurden.
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Vater will erst einmal wissen, ob die künftigen Ein-Euro-Helfer „mit dem Kamm den Wald rechen“ werden oder auch die Arbeit am Kleinbagger kennenlernen dürfen - wichtig für spätere Berufschancen, aber abhängig vom Geld des Staates.
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Wenn von Januar an einige hunderttausend Langzeitarbeitslose in Deutschland weniger Geld als bisher bekommen und gleichzeitig einige hunderttausend Sozialhilfe-Empfänger erstmals in der Arbeitslosenstatistik mitgezählt werden, sind die Ein-Euro-Jobs sowohl eine willkommene Verdienstmöglichkeit als auch eine Verschönerung der Statistik.
Wer zum Beispiel einen Job mit 100 Stunden bekommt, bekommt 100 Euro zusätzlich und zählt nicht mehr als arbeitslos. Bei guter Leistung erwägen die Arbeitsämter bis zu zwei Euro pro Stunde zu zahlen.
MIttelfristige Folgen
Viele der Tätigkeiten allerdings gibt es jetzt schon. Ob es die Freibad-Betreuer in Dresden oder ABM-Landschaftspfleger in der Oberlausitz sind - Ein-Euro-Jobs könnten ABM verdrängen. Die sind in den vergangenen Jahren ohnehin zurückgefahren worden. Handwerker kritisierten sie als Konkurrenz. Soeben hat eine Studie des Statistischen Landesamtes gezeigt, dass ABM-Teilnehmer oft sogar schwerer wieder nicht geförderte Arbeit finden als andere Arbeitslose. Jetzt wird es unter anderem Namen ähnliche Arbeiten geben, und Arbeitgeberverbände warnen wieder vor Konkurrenz zu Firmen der freien Wirtschaft. Regina Mannel von der Parität rechnet nicht damit, dass ein Helfer im Pflegeheim nach einem halben Jahr Ein-Euro-Job eine feste Stelle bekommen wird - der Lohn müsste ja aus den Sozialkassen bezahlt werden.
Langfristige Folgen
Auf lange Sicht allerdings könnten die Ein-Euro-Jobs dazu führen, dass Langzeitarbeitslose für weniger Geld zu arbeiten bereit sind als jetzt - und andere Arbeitnehmer auch. Das Lohnniveau könnte insgesamt sinken. Daher fordert beispielsweise die Baugewerkschaft einen Mindestlohn. Arbeitgeberverbände dagegen halten niedrige Lohnkosten für wichtig, damit mehr Arbeitsplätze entstehen. Ihr Forschungsinstitut in Köln allerdings hat schon vorgerechnet, dass zwei Euro Stundenlohn für Langzeitarbeitslose „zu viel“ seien: Zusammen mit Arbeitslosengeld II und Zuschuss für Wohnung und Heizung könne das Nettoeinkommen höher liegen als das einer Verkäuferin mit Vollzeitstelle.
<ul> ~ Die Rückkehr der ABM</ul>

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