- OT: immer etwas zu früh - hier der Vorabdruck vom 15. September 2004 - Emerald, 24.08.2004, 23:06
- Komma vergessen? - Prosciutto, 25.08.2004, 14:11
OT: immer etwas zu früh - hier der Vorabdruck vom 15. September 2004
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Wie, warum und wann Devisen-Kurse beeinflusst werden
Ausblick ins 4. Quartal 2004
Die zurückliegenden acht Monate im 2004 haben im Devisen-Markt allen Erfahrungen beschert, welche oftmals selbst für Profis Überraschungen beinhaltet haben.
Wechselkurs-Prognosen sind deshalb meistens Makulatur bevor man sie zu Ende geschrieben hat. Trotzdem können bei sorgfältiger Analyse und täglicher Verfolgung der jeweiligen Kursbildung äusserst lukrative Gewinne erzielt werden.
In den vergangenen neun Monaten wurde es sozusagen Mode den amerikanischen Dollar herunter zu reden und zu schreiben. Die Hauptgründe dafür sind bekannt und brauchen nicht noch einmal aufgezählt werden. Wenn die Dinge so einfach liegen und quasi die Einbahn-Strasse aufgezeichnet vor uns liegt, sind oftmals - meistens aus purem Wunschdenken heraus - die Gefahren gross falsch zu liegen, d.h. Verlust-Potential stellt sich ein.
Ende 2003 notierte die US-Währung bei CHF 1.2423. Seither haben wir im Jahre 2004 Höchstkurse von 1.3230 erlebt und zuletzt scheint der Amerikanische Dollar seine Tiefst-Notierungen von 1.2140 hinter sich zu lassen und wider aller Erwartungen anzusteigen. Die Gründe sind schnell ausgemacht: Erstens sind viele Markt-Teilnehmer short d.h. negativ eingestellt, zweitens hat sich der Höchstkurs im Oel seit 20. August d.J. zurückgebildet und schliesslich sind die Tiefstkurse bei einer Wiederwahl von G.W. Bush als Präsident der USA alles andere als gegeben. Ferner ergibt die Nachrichtenlage aus Deutschland, Frankreich und Italien keine konstruktiven Aussichten für die Euro-Währung. Die Montags-Demonstrationen dienen als Beispiel welches zu nennen gilt.
Der Markt mit seinen Sensorien realisiert alle diese Entwicklungen viele Wochen im Voraus, bevor wir von Analysten, Spezialisten und Händlern über den eingetretenen Trend-Umschwung erfahren, bzw. die Empfehlung bekommen die eingegangenen Positionen den neuen Gegebenheiten anzupassen, sprich allenfalls Verluste zu realisieren und sich in die Gegenrichtung zu engagieren.
Mit dem Stillhalter-Geschäft auf Devisen-Paare realisiert der Markt-Teilnehmer immer eine Prämien-Gutschrift, welche solche Entwicklungen fast ausnahmslos positiv durchstehen lassen. Ausserdem steht immer genügend Zeit zur Verfügung die Tages- und Wochen-Schwankungen zu erdauern. Die Erträge sind allerdings maximal auf die Prämien beschränkt, dafür gehören verlustreiche Stoploss - Aktionen zur Seltenheit in diesem Operations-Gebiet.
Wir gehen b.a.w. davon aus, dass sich der Schweizer Franken gegen die meisten internationalen Währungen in den kommenden Monaten abschwächt. Die grössten Profiteure bleiben u.E. der Amerikanische Dollar, das Englische Pfund sowie der unterbewertete Polnische Zloty.
Eine vorübergehende Abschwächung erlebt momentan der Südafrikanische Rand, welcher nach der vierjährigen Hausse jetzt eine Konsolidierung auf hohem Niveau erfährt.
Eine nicht zu unterschätzende Feststellung sei zum Schluss noch angefügt: Erstmals kann sich der Goldpreis entgegen des erstarkten Dollar behaupten bzw. sogar noch preislich verbessern. Darin sehen wir auf mittlere Frist eine fundamentale Besserbeurteilung des Goldes überhaupt.
Zug, 15. September 2004

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