- Guck mal dottore! Wieso lief denn in Liechtenstein alles so verkehrt? - JoBar, 24.08.2004, 15:22
- Re: Guck mal dottore! Wieso lief denn in Liechtenstein alles so verkehrt? - dottore, 24.08.2004, 17:07
- Schottland - gesetzliches Zahlungsmittel - Popeye, 24.08.2004, 18:54
- Re: Schottland - gesetzliches Zahlungsmittel - fridolin, 24.08.2004, 21:50
- In Liechtenstein kein Problem... - bernor, 25.08.2004, 03:08
- Schottland - gesetzliches Zahlungsmittel - Popeye, 24.08.2004, 18:54
- Re: Guck mal dottore! Wieso lief denn in Liechtenstein alles so verkehrt? - dottore, 24.08.2004, 17:07
In Liechtenstein kein Problem...
-->Hi dottore,
Selbstverständlich kann sie auch das GZ/STZM anderer Staaten nehmen. Sie muss nur sagen, dass dieses GZ/STZM jetzt auch GZ/STZM im eigenen Beritt ist. Kleine Staaten ohne eigene Notenbank nehmen halt das des größeren Nachbarn. So kam Monaco an den Franc. Im Vatikan gilt der Euro, usw. Israel wollte schon mal den US-Dollar einführen. Die ganze Karibik ist voller Inseln, die keine"eigene" Währung haben, obwohl sie sich"selbst" regieren.
Siehe auch Montenegro - dieser"Staat" (tatsächlich politisch eine Ansammlung von reichen"Familien" mit dubiosen bis kriminellen Hintergründen, einschließlich des zur Zeit herrschendes Clans) hatte, wenn ich mich recht erinnere, schon in den 90er Jahren neben dem Dinar auch die Deutsche Mark zum GZ erklärt.
>Diese inoffizielle und einseitige Einführung erfolgte ohne Einwilligung [!] der Schweiz. Erst am 26. Mai 1924 wurde der Schweizer Franken im Einvernehmen mit der Schweiz zur offiziellen Währung Liechtensteins erhoben.
>Das"Einvernehmen" hätten sie sich auch sparen können. Aber wer so klein ist, holt es sich dann doch gern ein.
Auch die Bundesbank ist damals wohl nicht gefragt worden - und auch an die EZB wird die o. a."ehrenwerte Gesellschaft" bestimmt nie eine solche"Bitte" herantragen (oder weißt Du es anders?).
Die SNB hat Wechsel rediskontiert. Darunter waren möglicherweise auch Liechtensteiner Wechsel. Die hätte die SNB dann zurückweisen können wie jede ZB damals jeden Wechsel zurückweisen konnte, der ihr nicht"gut genug" war.
Auch die EZB/Bundesbank wird mit irgendwelchen montenegrinischen Wechseln keine Probleme haben - weil solche vermutlich gar nie einreicht werden...
Der Krieg hatte Ã-sterreich-Ungarn und deren ZB vernichtet. Daraufhin gingen die Nachfolgestaaten verschiedene Wege. Dem hätte sich auch Liechtenstein anschließen können, hat aber den damit verbundenen Aufwand gescheut.
Wie Montenegro (aus"DM" wurde später"Euro"): neben dem größten Teil des Fuhrparks okkupierte man auch die Währung nach Banditenmanier - dies kann man sozusagen als Variante der Machttheorie betrachten: Warum sich den Aufwand mit einer ordentlichen Währung machen, wenn man den"Ertrag" kassieren, sprich: fremdes Geld, hier DM/Euro-Noten, umlaufen lassen kann, ohne sich am"Geldschöpfungs-"Prozeß selbst zu beteiligen?
Das ist eben das altbekannte Problem: daß ein nicht unerheblicher Teil einer"stabilen" Währung im Ausland kursiert (bei der DM sollen es 30-40% gewesen sein) und damit dem inländischen Kreislauf, der ja auf den Rückfluß angewiesen ist, auf Dauer ausscheidet. Somit ist, wenn ich das richtig sehe, auch die stabilste und"angesehendste" Währung (siehe auch den Dollar) in einer solchen Situation allein schon aus diesem Grund - soll sie nicht (vorzeitig) untergehen - auf den"Hilfsmotor" Staat als"Geldschöpfer" angewiesen.
Gruß bernor

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