- Auch den Mittelstand zieht es ins Ausland - kizkalesi, 31.08.2004, 10:54
- Re: Auch den Mittelstand zieht es ins Ausland - deswegen: - Baldur der Ketzer, 31.08.2004, 11:13
- Re: Weswegen? - Zardoz, 31.08.2004, 12:29
- Re: Weswegen? / Vorfinanzierungsproblem - Student, 31.08.2004, 12:56
- Re: Unlösbar - dottore, 31.08.2004, 16:29
- Re: Besten Dank (o.Text) - Zardoz, 31.08.2004, 19:45
- Was ist ein CpD-Konto? (o.Text) - MikeFFM, 01.09.2004, 00:43
- Re: Conto pro Diversi (o.Text) - Ecki1, 01.09.2004, 07:49
- Conto pro Diversi = Allzweckkonto? - MikeFFM, 01.09.2004, 10:39
- Re: http://www.zasterbox.de/bonitaet/CpD-Konto-cms_509.html (o.Text) - Student, 01.09.2004, 10:47
- Re: Danke! (o.Text) - MikeFFM, 01.09.2004, 17:20
- Re: http://www.zasterbox.de/bonitaet/CpD-Konto-cms_509.html (o.Text) - Student, 01.09.2004, 10:47
- Conto pro Diversi = Allzweckkonto? - MikeFFM, 01.09.2004, 10:39
- Re: Conto pro Diversi (o.Text) - Ecki1, 01.09.2004, 07:49
- Re: Unlösbar / Die Hoffnung stirbt zuletzt... - Student, 01.09.2004, 10:36
- Re: Unlösbar / Die Hoffnung stirbt zuletzt... - dottore, 01.09.2004, 16:17
- Re: Unlösbar / nicht alles... - bernor, 02.09.2004, 00:24
- Re: Herzlichen Dank auch dafĂŒr! (o.Text) - dottore, 02.09.2004, 15:23
- Re: Unlösbar / nicht alles... - bernor, 02.09.2004, 00:24
- Hallo Student + Dottore! - Boyplunger, 03.09.2004, 14:08
- Geht (leider?) nicht... - bernor, 03.09.2004, 20:35
- Re: Geht (leider?) nicht... - Boyplunger, 04.09.2004, 11:39
- Geht (leider?) nicht... - bernor, 03.09.2004, 20:35
- Re: Unlösbar / Die Hoffnung stirbt zuletzt... - dottore, 01.09.2004, 16:17
- Re: Weswegen? / Vorfinanzierungsproblem - Zardoz, 31.08.2004, 20:13
- Re: 'Und auf diese Weise (durch Ersparnis) kann sich eine Gesellschaft auch...' - Uwe, 31.08.2004, 20:54
- Re: wo sind sie alle geblieben - diese tollen Poster - arvito, 31.08.2004, 21:33
- Re: wo sind sie alle geblieben - diese tollen Poster - Cujo, 31.08.2004, 21:38
- Re: wo sind sie alle geblieben - diese tollen Poster - arvito, 31.08.2004, 22:19
- Re: wo sind sie alle geblieben - diese tollen Poster - Uwe, 31.08.2004, 21:55
- Re: wo sind sie alle geblieben - diese tollen Poster - Cujo, 31.08.2004, 21:38
- Re: wo sind sie alle geblieben - diese tollen Poster - arvito, 31.08.2004, 21:33
- Re: Unlösbar - dottore, 31.08.2004, 16:29
- Re: Weswegen? / Vorfinanzierungsproblem - Student, 31.08.2004, 12:56
- Re: Weswegen? - Zardoz, 31.08.2004, 12:29
- Re: Auch den Mittelstand zieht es ins Ausland - H.P., 31.08.2004, 11:28
- Re: Auch den Mittelstand zieht es ins Ausland - kizkalesi, 31.08.2004, 11:38
- Re: Es gab Demos in Wien und Paris - monopoly, 31.08.2004, 12:01
- Oskar wollte Hartz 6 bis 7... - LenzHannover, 01.09.2004, 10:57
- Re: Es gab Demos in Wien und Paris - monopoly, 31.08.2004, 12:01
- Re: Auch den Mittelstand zieht es ins Ausland - kizkalesi, 31.08.2004, 11:38
- Re: Auch den Mittelstand zieht es ins Ausland - deswegen: - Baldur der Ketzer, 31.08.2004, 11:13
Re: Unlösbar / nicht alles...
-->Hi dottore,
Daraufhin wurde ihnen das fehlende SOLL als zusĂ€tzliche Schuld zugebucht und das gleich mit 33 % p.a. Die Leute kamen so in eine ausweglose Lage und muĂten immer weiter schuften. AuĂerdem kam's zur Vollstreckung: Zuerst wurden die Kinder (Töchter, dann Söhne) ebenfalls"in die Arbeit" geschickt (Schuldknechtschaft), dann die Frauen, zum Schluss wurde das Land an den"GlĂ€ubiger" abgetreten. FĂŒr Nuzi, auch so einem mesopotamischen Gebilde, hat Zaccagnini anhand von ca. 500"Transaktionen" errechnet, dass 77 Prozent Land betraf, das von wenigen Quadratmetern (!) bis 3 ha reichte. Die EigentumsĂŒbertragung geschah ĂŒbrigens per Adoption (tuppi maruti), was natĂŒrlich nur eine Formsache war.
Die Quasi-Aneignung von Schuldner-Eigentum per"Adoption" hatte wohl den Hintergrund, daĂ bestimmte Sachen wie auf der Tenne gelagertes Getreide, fĂŒr die Feldarbeit benötigte Ochsen und âHaus/Feld und Gartenâ, also vermutlich, das, was dem Schuldner als Subsistenz-Eigentum zugestanden worden war, eigentlich unpfĂ€ndbar waren; daher der umstĂ€ndliche Umweg - und, so wie ich es sehe, mit dem fĂŒr den GlĂ€ubiger angenehmen Resultat, daĂ solche âAdoptionenâ von den clean slates nicht tangiert wurden.
Da die LandeigentĂŒmer ja nicht blöde sind, kennen sie die"Ertrags-Raten" auch. Entsprechend wird das SOLL gesetzt.
Dem tatsĂ€chlich ĂŒberhöhten Soll (und den ZinssĂ€tzen) lag sicher als"SahnehĂ€ubchen" auch das Bestreben zugrunde, keine Konkurrenz aus dem Bauernstand (durch AnhĂ€ufung von Vermögen) zuzulassen - siehe auch die Bestimmung in manchen Gegenden des europĂ€ischen Feudalismus, daĂ nach dem Tod eines Bauern dessen bestes Vieh an die Herrschaft abzugeben war.
Damit erklĂ€rt sich vielleicht auch die bisher rĂ€tselhafte Einteilung der Bevölkerung - auĂerhalb von Palast & Tempel und ohne Sklaven - in zwei Klassen; da gab es
1) den Awilum (âder Wohlgeboreneâ) und
2) den Muschkenum (âder sich zur Erde beugtâ)
Also: Awilum = middleman, Muschkenum = Feldarbeiter / Schuldner?
Zu Muschkenum siehe auch heutiges frz. mesquin und ital. meschino, âarmer Mannâ und praktisch gleichbedeutend Miskin in dem Zakkat-Link von CHRASH_GURU.
Wir hatten das mit dem Aspekt der Realien-Ablieferung schon mal intensiv diskutiert, weil es das ja schon frĂŒher gegeben hatte ("Feudalismus" usw.). Der Staat und die Seinen mĂŒssten sich dann mit Eiern, Tomaten, auch gern Abwasserrohren und Fahrzeugen in natura bezahlen lassen. Nur können auch diese"Realien" erst abgeliefert werden, nachdem sie produziert wurden. Und bis dahin lebt der Ă-R von was? (Im"Feudalismus" gab's natĂŒrlich ebenfalls Speicher, Keller etc. und das"System" war etwas zĂ€her als jenes"monetĂ€re" sein wird, in dessen Schlussphase wir jetzt stecken).
In der allerersten Periode lebten die frĂŒhen âHerrenâ offenbar vom dem, was sie als Eroberer den Unterworfenen zunĂ€chst wegnehmen konnten (vor allem VorrĂ€te) - um unmittelbar danach vom neu installierten Abgabensystem zu profitieren. Das sich in der Folge ergebene Defizit wegen der notwendigen Ausgaben fĂŒr den Machtapparat einschlieĂlich diverser Bauten (Palast, Tempel, Speicher) könnte dadurch abgedeckt worden sein, daĂ einem Teil der âHelferâ, nĂ€mlich den Priestern, die Lizenz zum zusĂ€tzlichen + eigenstĂ€ndigen Inkasso gegeben wurde (erste Zession), dadurch Erhöhung der âErtrĂ€geâ infolge eines (einmaligen) Innovationsschubs: in Mesopotamien Be-und EntwĂ€sserungsgrĂ€ben und im frĂŒhen Mittelalter, nachdem die Kirche den âZehntenâ oder was auch immer kassieren durfte, die Dreifelderwirtschaft - wenn man die âKeimzelleâ speziell dieses Feudalsystems sucht, sollte man vielleicht die Zeit um 500 in Nordgallien / Champagne, mit Clodwig I. und seinem"Arrangement" mit der Kirche, nĂ€her unter die Lupe nehmen.
GruĂ bernor

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