- Neuemissionen - Emissionär, 28.05.2000, 10:45
- Kapitalengpaß? - Emissionär, 28.05.2000, 10:52
- Ergänzung - Emissionär, 28.05.2000, 10:56
- Re: Der letzte Satz von Gerke.. - black elk, 28.05.2000, 11:11
Ergänzung
Luft raus aus der Spekulation mit Aktien am Neuen Markt?
Frankfurt. (pb) Ist die Luft jetzt raus aus den Spekulationen am"Neuen Markt" der jungen Wachstumsaktien? In dieser Woche stoppten Unternehmen gleich serienweise geplante Gänge an die Börse.
Tag für Tag eine Nachricht: Am Montag warf der Münchner Internet-Anbieter GMX AG die Flinte in Korn, als die Zeichnungsfrist für seine Aktien bereits lief. Am Dienstag legten die Ausburger Ibex AG und die britische HighwayOne ihre Pläne auf unbstimmte Zeit auf Eis. Am Mittwoch folgte die Technologiefirma Blaxxun Interactive Inc. Am Donnerstag stornierte der Internethändler LetsBuyIt.com seinen Börsengang.
Hatten die Anleger lange Zeit selbst unbekannten Verlust-Produzenten das Geld geradezu hinterher geworfen (Hauptsache, es handelte sich um einen"Technologiewert"), so scheinen die Geldbesitzer vorsichtiger geworden zu sein:"Die Anleger zeichnen nicht mehr alles." Im März hatte der US-amerikanische Technologieaktien-Index Nasdaq seinen höchsten Stand aller Zeiten erreicht - und inzwischen gut ein Drittel verloren. Den Börsengang planende Jungunternehmen sagen dazu, die Lage lasse"keine faire Bewertung durch die Investoren erwarten". Und so wird der Börsengang verschoben, wenn man es sich leisten kann.
Pikanterweise konnte nach erfolgreicher Kapitalaufnahme an der Börse so manches Technologieunternehmen das Geld gar nicht konkret für seine Geschäfte einsetzen, sondern parkte es in Wertpapieren. Damit wurde dann - fast schon branchenunüblich - tatsächlich Gewinn gemacht.
Die ersten Pleiten in der Technologieszene veranlassen viele Anleger zur Zurückhaltung. So manches Unternehmen hat zwar zündende Ideen, doch ob dass bereits für eine Kapitalaufnahme an der Börse ausreicht? So mancher Analyst äußert inzwischen Zweifel.
Wie stark Gerüchte die Börsenkurse beeinflussen und wie sehr die beruflichen Aktienanalysten schlicht aus dem hohlen Bauch heraus mit Millionenbeträgen eine Notierung hoch oder runter treiben, zeigte gestern das Beispiel der deutschen Software-Vorzeigeaktie SAP nach dem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters: Der Kurs der Aktie brach nach einer angeblich enttäuschenden Investorenkonferenz von SAP ein. Händler sagten, auf dem Treffen sei nichts Enttäuschendes, aber eben auch nichts Positives gesagt worden. Ein SAP-Sprecher betonte, bei dem Treffen sei nichts gesagt worden, was enttäuschend gewesen sein könnte. Allerdings seien im Vorfeld von außen ganz gezielt Gerüchte über größere Ankündigungen von SAP geschürt worden. SAP-Dementis seien wirkungslos geblieben.
Aktienhändler betonten, im Grundsatz sei SAP gut aufgestellt, habe aber Schwierigkeiten, sich Analysten und Investoren speziell aus den USA zu präsentieren."Das ist ein Problem in den USA, das sie da haben."
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