- HOYERSWERDA: Narkosegerät mit Mängeln - Mögliche Ursache für Tod - Nachtigel, 02.09.2004, 23:22
HOYERSWERDA: Narkosegerät mit Mängeln - Mögliche Ursache für Tod
-->Narkosegerät mit Mängeln
Mögliche Ursache für Tod von vier Frauen bei Entbindungen im Klinikum Hoyerswerda
Hoyerswerda/Bautzen - Im Zusammenhang mit der Todesserie bei Entbindungen im Klinikum Hoyerswerda hat ein Gutachter einen technischen Mangel an dem verwendeten Inhalations-Narkosegerät festgestellt. Nach vorläufiger Einschätzung traten Sauerstoff und Lachgas vertauscht aus, teilte die Staatsanwaltschaft Bautzen am Donnerstag mit. Unklar sei, ob dieser Mangel tatsächlich den Tod der vier Frauen verursacht hat, die seit Mitte Juli nach der Entbindung im Klinikum starben.
Nach bisherigen Ermittlungen wurde das Gerät vom Typ Dräger „Sulla 808 V“ von der Herstellerfirma turnusmäßig zuletzt am 5. Juli gewartet. „Die Schläuche wurden vertauscht“, sagte Oberstaatsanwalt Hartmut Schindler der dpa. Aus strafrechtlicher Sicht könnten jedoch daraus allein keine Rückschlüsse auf Verantwortliche gezogen werden. Dazu werde ein medizinischer Gutachter eingeschaltet.
Drei der Frauen wurden mit Kaiserschnitt entbunden. Zuletzt war am 23. August eine 23-Jährige gestorben, die wenige Tage zuvor bei einer Kaiserschnitt-Geburt eine Lungenembolie erlitten hatte. Laut Obduktion starben zwei Opfer offenbar durch Kreislaufschock nach einer Fruchtwasser-Embolie. Bisher gibt es keinen Hinweis auf einen ärztlichen Fehler. Unklar ist, wie das Fruchtwasser in den Blutkreislauf gelangte.
Angehörige von zwei Frauen forderten die vorübergehende Schließung der Geburtshilfeabteilung, bis die Ursache für die Todesfälle geklärt sind. Die Betreiber der Klinik lehnen dies ab. Die Eltern des letzten Opfers stellten Strafanzeige. Vor einer Woche wurde bei der Bautzner Kriminalpolizei eine Soko „Klinik“ gebildet. Sozialministerin Helma Orosz (CDU) will sich am kommenden Montag mit Angehörigen der gestorbenen Frauen treffen. Dabei werde es auch um rechtliche Fragen gehen....
<ul> ~ wie die Unterbringung und Zukunft der Halbwaisen</ul>

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